Ich weiß, dass Gott eixstiert. Kann aber nicht glauben?
Ich bin mir sicher, dass Gott existiert – daran zweifle ich nicht. Rational weiß ich das ganz genau. Trotzdem kann ich keine echte Verbindung oder das Gefühl von Glauben spüren. Im Islam bedeutet „Glauben“ (Īmān) nicht nur das Wissen um Gott, sondern auch Vertrauen, Liebe und Nähe zu Ihm. Dieses innere Gefühl fehlt bei mir komplett.
Im Islam wird von einer tiefen Bindung an Gott ausgegangen, die bei mir nicht da ist. Diese Lücke belastet mich sehr und führt dazu, dass ich mich schuldig und ungenügend fühle, weil ich denke, ich bin nicht „richtig“ gläubig.
Durch dieses fehlende Gefühl fällt es mir schwer, zu beten oder meinen Glauben wirklich zu leben – die Gebete wirken für mich oft leer und bedeutungslos.
Ich möchte nicht einfach nur „besser glauben“ oder so tun, als wäre alles in Ordnung. Ich suche nach einem Weg, ehrlich mit diesem Zustand umzugehen, ohne mich deswegen komplett abzulehnen oder zu verurteilen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wie geht man mit so einer inneren Leere um, wenn man an Gott glaubt, ihn aber nicht „fühlen“ kann? Gibt es einen Weg, diesen Zustand anzunehmen und trotzdem seinen Platz im Glauben zu finden?
5 Antworten
Um zu wissen braucht man Beweise. Ohne Beweise kann man nur einen starken Glauben haben, den man mit Wissen verwechselt. Und ja, ich habe einen starken Glauben an Gott, würde aber trotzdem nie behaupten, dass ich entsprechend wissen würde, weil ich mir des Unterschieds zwischen Glauben und Wissen bewusst bin. Dagegen fällt es mir trotz eines gewissen Glaubens schwer, hinreichend zu vertrauen, dass das, was in der Bibel als Gaben des Geistes bezeichnet wird, trotz Inspirationen, Eingebungen und so weiter, die ich immer wieder erlebe, tatsächlich möglich ist.
Im Islam wird von einer tiefen Bindung an Gott ausgegangen, die bei mir nicht da ist.
Das wäre mir neu. Ich kenne unzählige Christen die Begegnungen mit Gott hatten / haben, doch ich kenne nicht einen einzigen Muslimen.
Das soll keine Wertung sein. Es ist meine Erfahrung und ich stehe im Kontakt mit vielen von ihnen.
Liebe Grüße.
Und Du bist SICHER, dass dass Du den Unterschied zwischen Wissen und Glauben kennst?
Sei doch froh, dass Du erkannt hast, dass diese leeren Rituale und absurden Formalitäten nichs als entsetzliche Verschwendung von Lebenszeit sind!
Das ist völlig normal - Beglückwünsche Dich doch zu Deinem Verstand und dazu, dass er - TROTZ ISLAM! - noch funktioniert!.
Religio kommt aus dem lateinischen und heißt Rückbindung (zu Gott). Hier gilt es den richtigen Weg zu finden.
Doch die Zeit kommt – ja sie ist schon da –, da werden die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten, denn nach solchen Anbetern sucht der Vater. 24 Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten.“
Johannes 4,23
Zu deiner Frage ist mir ein passender Vergleich eingefallen:
Menschliche Gehirnzellen wurden befragt:
"Gibt es einen Beweis, dass der Mensch existiert?"
Antwort: "Im gesamten Schädeluniversum ist kein Mensch vorhanden. Daher können wir sicher sein, dass es den Menschen nicht gibt."
Dieser sogenannte Ananthropismus, der besagt, dass es den Menschen gar nicht gibt, setzt sich bei Gehirnzellen immer mehr durch.
Er ist kein Glaube, so wie der immer noch verbreitete religiöse Glaube an den Menschen, sondern der Ananthropismus beruht auf zahlreichen Beobachtungen und Messungen im gesamten Schädelraum, bis hin zu seiner definitiven Begrenzung, wo der Raum faktisch aufhört.
Der Ananthropismus beruht daher auf wissenschaftlich untermauerten Tatsachen.