Ich kann das Leben nicht akzeptieren?
Liebe Community ,
ich bin an einem Punkt in meinem Leben angekommen wo ich realisiert habe dass die Dinge die ich mir je erträumt habe unrealistisch sind und dass mein Schicksal wohl so verlaufen wird wie das von jedem anderen 0815 Mitbürger ... studieren , arbeiten für die nächsten 40 Jahre und dann in die Rente gehen . Irgendwie macht mich das traurig und ich will das gar nicht so haben. Ich komme auch nicht aus einer wohlhabenden Familie wo ich einfach auswandern kann und meinen Träumen nachgehen könnte . Ich bin sehr jung gerade mal Anfang 20 und höre oft dass jeder diese Phase mal durchlaufen hat aber dann irgendwann das alles akzeptiert hat ... wie ? Ich wüsste nicht wie ich das akzeptieren könnte ich muss ja damit schließlich leben ? Klar wird’s auch schöne Momente im Leben geben die Welt ist ja nicht schwarz weiß aber nur 30 Tage im Jahr wo man Urlaub hat? Ich würde gerne soviel mehr vom Leben haben , das tun was ich wirklich LIEBE und nicht nur „akzeptiere“ , ich würde so gerne sorglos sein statt immer daran zu denken die Miete und steuern zu zahlen , für irgendeinen Vorgesetzten zu arbeiten e.t.c Ich hab das Gefühl dass ich die einzige bin die es einfach nicht akzeptieren will? Bin ich desillusioniert oder hab ich eigentlich recht ?
9 Antworten
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, deine Ansicht würde niemand teilen. Deine Ansicht ist aber dennoch nicht desillusioniert, sondern pessimistisch und lückenhaft.
Denn es geht nicht darum, "das Leben anerkennen zu müssen".
Du nimmst an es gäbe nur eine Gesatltungsweise des eigenen Lebens, du nimmst an ein "normaler" Job wäre freudloses Malochen, das nichts mit dem zu tun hat, mit dem du dein Leben verbringen möchtest und dass das Leben nur darum herum am Abend und am Wochende stattfinden würde. Du nimmst an dein Glück läge im Ausland und dass du zur Erreichung außergewöhnlichen Wohlstand besitzen müsstest.
Tatsache ist aber :
- Du lebst in einem der reichsten Länder der Welt, mit Gesundheitssystem und Sozialsystem.
- Du hast scheinbar die Möglichkeit zu studieren, was eine gewisse Bildung und umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten für deine Zukunft impliziert.
- Es gibt zahlreiche Möglichkeiten dein Leben zu gestalten. Wenn du das willst kannst du sogar in einer Kommune leben.
- Du kannst deinen Beruf frei wählen und soagr einen Beruf ausüber der dir Freude macht.
- Du kannst sogar deine Haupteinkommensquelle später noch einmal ändern. Es haben schon viele Leute ihr Hobby zum Beruf gemacht.
- Nicht jeder Beruf ist das klassische Angestelltentum. Es gibt zahlreiche Formen des miteinander Arbeitens und darüber hinaus noch die Selbstständigkeit.
- Dein persönliches Glück ist zu 99% nicht von deinem Ort abhängig.
und zu guter Letzt und vielleicht am wichtigsten:
- Wie du dein Leben führst liegt zum aller größten Teil in deiner Hand.
- Dankbarkeit und deine Sichtweise auf das Leben, ist sehr eng mit einem guten und glücklichen Leben verbunden.
Puh, also das, was ich gerade so im Drüberlesen teils mitbekommen habe, hat mich doch glatt dazu gebracht doch extra nochmal meinen Account nach langer Zeit zu reaktivieren...
Ich stimme auf jeden Fall Cublin zu:
Du lebst in einem der reichsten Länder der Welt, gehörst zu den 10% der reichsten Menschen der Welt, du hast die besten Voraussetzungen dafür dein Leben zu leben, so wie du das möchtest. Die einzige Person, die dir dabei im Weg stehen kann, bist du selbst, indem du dir selbst Grenzen auferlegst.
Kein Geld für eine Weltreise zu haben ist z.B. kein Argument, das man wirklich anführen kann - es gibt genug Ratgeber, die einem erklären, wie man mit 50€ rumkommt.
Wenn du wirklich etwas erreichen möchtest, dann frage dich zunächst:
Was möchtest du tun? Was ist dein Wunsch?
Tipp: Frage dich in was du gut bist, was dir Spaß macht und was dir im Herzen weh tut. Dadurch findest du eine Arbeit, die dir sinnvoll erscheint, die dir Spaß machen kann und die dich nicht zutiefst frustet.
Oder lass dir Zeit. Wenn du noch keine Antwort auf diese Fragen hast, solltest du dich erst selbst kennen lernen und das geht am Besten, in dem man sich ausprobiert. Und das sollte man in seiner eigenen Geschwindidkeit tun. Ich selbst war jetzt 7 Monate nach dem Studium arbeitslos, habe jetzt einen Job, um ein wenig Geld zu verdienen, weil ich die neue Wohnung gestalten möchte. Wenn ich das erreicht habe, kündige ich dort wieder, denn für mein Leben bringt mir das nichts. Die meisten sagen man soll nach dem Studium erst zwei Jahre arbeiten und im Falle des Architektenjobs heißt das in der Regel "Zeichne Pläne für andere. Mach die Fleißarbeit, bei der du nichts lernst."
Aber nur weil das jeder empfiehlt, heißt das nicht, dass ich darauf Lust habe. Hier in Deutschland werden wir durch Arbeitslosengeld (ca. 800€ im Monat) geschützt. Wir müssen nichts tun, worauf wir keine Lust haben. Und das ist gut, denn so bleiben wir frei in unseren Entscheidungen. Nur weil du jetzt den einen Job machst, heißt das nicht, dass du ihn behalten musst. "Es gibt keine 2.Chance" (siehe Antwort von keisotsu) ist absoluter Schwachsinn. Albert Schweitzer - heute bekannt als Medizinier und Nobelpreisträger war erst Theologe, Philosoph und Orgelspieler, bevor er zur Medizin kam. Er folgte seinen Interessen und blieb stets offen für neue Dinge. Und genauso werde ich das z.B. auch machen.
Mein Ziel war es zwischen Bachelor und Master (Innenarchitektur) zwei Jahre zu arbeiten, um Erfahrung zu sammeln. Ich habe jetzt einen Job, aber lerne nichts. Ich nehme so viel Geld wie ich brauche und beende es dann. Im besten Fall habe ich davor die Zusage eines Unternehmens, mit dem ich derzeit in Kontakt stehe, in dem den Mitarbeitern auch etwas zugetraut wird. Statt einfach nur Pläne zu zeichnen, wie mir gesagt wird, darf ich dort plötzlich ein ganzes Hotel in Eigenarbeit gestalten, planen und bauen lassen. Und wenn das mit der Zusage doch nicht klappt (es hängt nur davon ab, ob der Kunde den Vertrag nun unterschreibt), dann lerne ich alleine weiter, geschützt durch Arbeitslosengeld, bis die zwei Jahre rum sind. Dann hänge ich den Master dran. Und wenn mir danach nichts passt, nehme ich an Wettbewerben teil oder eröffne mein eigenes Büro oder was auch immer mir dann einfällt. Weil ich mich nicht damit zufrieden gebe einfach nur die Arbeit der anderen zu machen, wie es sich gehört.
"Wer der Menge folgt, wird gewöhnlich nicht weiter kommen als die Menge." (Albert Einstein)
1) Höre auf dein Bauchgefühl. Was willst du?
2) Definiere dein nächstes Ziel (du kannst es jederzeit ändern)
3) Entscheide dich dein Ziel zu erreichen. Das ist ein ganz anderes Gefühl, als es nur zu versuchen.
4) Frage dich, wie du es erreichen kannst.
5) Geh deinen (!) Weg.
"Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben ihnen zu folgen." (Walt Disney - fing auch klein an, keine gute Kindheit und schau, was aus ihm geworden ist)
Wenn andere dir erzählen, dass etwas nicht funktioniert, ist das ihr eingeschränkter Horizont. Es muss nicht zu deinem werden. Suche dir ein positives Umfeld, dass dich immer wieder dazu motiviert höheres anzustreben (ich schaue z.B. gerne TedTalks auf Youtube) und halte dir dein Ziel stets vor Augen.
Und wenn es richtig hart wird, dann denke daran:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
Solltest du dich aber irgendwann, aus welchem Grund auch immer, doch mit dem Leben abfinden wollen, wie es für viele ist, dann vergiss nicht, dass die meisten Leute ihr Leben wirklich mögen. Es scheint als wären es 0815-Leben, aber doch tut jeder sein Bestes, wo er nur kann. "Der Alltag der meisten Menschen ist stilles Heldentum in Raten." (Anna Magnani
Dazu auch ein schöner Beitrag, von jemandem, der versucht hat mehr aus seinem Leben zu machen und am Ziel gescheitert ist, aber dennoch super glücklich ist: https://www.instagram.com/p/CMeZfJ3jCqe/
Ich kenne das nur zu gut. Wir sind wohl beide ungefähr im selben Alter und durchleben den selben shit. Das ist halt eben die harsche Realität. An einem bestimmten Punkt musst du es halt eben akzeptieren so hart das auch klingt. Im Leben bekommt man nichts geschenkt und von nichts kommt nichts. Mach das beste draus. Mach etwas, dass dir Spaß macht. Geld ist nicht alles, aber ohne geht halt auch nicht. Such dir einen Job der dich erfüllt und an dem du gefallen hast, schließlich wirst du für eine lange Zeit diese Tätigkeit ausüben. Manchmal denke ich, dass wir gar nicht wissen, wie wir Glück, Zeit und Momente wertschätzen sollten. Selbst die kleinsten Dinge und Momente im Leben können einen glücklich machen. Halte daran fest, und leb dein Leben so gut es geht. Es gibt keine 2.Chance. Mach das beste daraus und lebe so, sodass du nichts bereuen wirst!
Es ist durchaus so, wie du sagst.
Viele Menschen leben ja auch stiller Resignation.
Du musst halt versuchen, was für dich zu finden, was dir Freude bereitet.
Die meisten sind nicht wohlhabend geboren und müssen dieses Spiel eben mitspielen, so gut es geht.
Kannst höchstens noch versuchen eine Arbeit zu finden, die dir Spaß macht.
Sowas solls tatsächlich geben.
Hey, das ist für einige ein Problem und sicher nicht leicht zu lösen! Aber wenn du meinst das es nicht so laufen soll dann hast du immer die Möglichkeit eine Veränderung/Alternative zu schaffen für dich persönlich und musst nicht alles so hinnehmen, aber vielleicht hilft es dir mehr im hier und jetzt zu sein statt in einer weit entfernten Zukunft. Ich hoffe das hilft wenigstens ein bisschen und sonst darfst du nie die Hoffnung verlieren!!