Ich brauche Aufklärung und vermute, dass mein Mann betrügt?
Hallo zusammen, mein Name ist Bleona und ich brauche Rat oder Hilfe. Ich bin seit 6 Jahren verheiratet. Die Ehe war gut, aber in letzter Zeit haben sich die Dinge geändert. Es begann, als ich während der Pandemie einen Job mit einem hohen Gehalt bekam. Ich verdiene viel mehr Geld als mein Mann. Ich hatte noch nie Probleme damit, wie wir Geld ausgeben. Soweit wir zufrieden waren und klug ausgegeben haben. Ein Kind zu haben war unser größtes Problem. Wir gingen zu verschiedenen Ärzten und sie sagten uns, dass bei keinem von uns ein medizinisches Problem vorliege. Sie rieten uns, weiterhin häufig Sex zu haben, damit ich irgendwann schwanger werde.
Letztes Jahr wurde ich endlich schwanger. Ich war sehr glücklich und hatte das Gefühl, dass eine schwere Last von mir genommen wurde. Mein Mann und ich begannen, Pläne für ein neues Zuhause zu schmieden. Vor allem wegen unseres ungeborenen Kindes wollten wir ein geräumiges Haus. Ich wusste, dass mein Mann es sich nicht leisten konnte, das Haus zu bezahlen, also schlugen wir vor, Geld aus den Ersparnissen zu nehmen, die wir gemacht hatten. Er erzählte mir, dass er auch darüber nachdenke, seinen Job aufzugeben, weil er nicht gut bezahlt werde. Er gab als Grund an, dass er aufgrund der Schwangerschaft mehr Zeit mit mir verbringen wollte. Ich war mit seiner Entscheidung einverstanden. Ich könnte es mir leisten, auf uns beide aufzupassen, wenn das Kind kommt. Ich brauchte seine Anwesenheit um mich herum, da dies meine erste Schwangerschaft war. Spulen wir zurück zum Dezember letzten Jahres, als wir das Haus kauften. Ich war im 6. Monat schwanger. Wir haben das neue Jahr in unserem neuen Zuhause verbracht. Wir veranstalteten eine Neujahrsparty bei uns zu Hause, zu der wir einige unserer Freunde einluden. Es war wunderschön und ich dachte, das sei der Anfang von etwas Neuem.
Am 27. Februar dieses Jahres habe ich einen Uber gebeten, mich zu meiner monatlichen Untersuchung ins Krankenhaus zu bringen. Auf unserem Weg wurden wir von einem betrunkenen Fahrer schwer angefahren und ich wurde bewusstlos ins Krankenhaus gebracht. Als ich aufwachte, bemerkte ich, dass mein Baby nicht in mir war. Die Ärzte kamen und sagten mir, sie hätten eine Notoperation durchgeführt, um das Baby herauszuholen, aber mein Kind habe nicht überlebt. Das war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich verfiel in eine Depression. Ich war selbstmordgefährdet.
Ich dachte, es könnte nicht schlimmer werden. Mein Mann begann viel zu trinken. Er wurde aggressiv. Er hat mich allerdings nie geschlagen. Er machte mich für den Verlust unseres Kindes verantwortlich. Er kam spät nach Hause und kümmerte sich nicht darum, wie es mir ging. Es wurde zu viel und es ging nicht nur um den Verlust unseres Kindes. Ich begann zu vermuten, dass er eine Affäre hatte. Seit ich mein Kind verloren habe, hatten wir keinen Sex mehr. Eines Abends kam er nach Hause und roch nach einem anderen Parfüm. Ich fragte ihn danach und er behauptete, er sei in einen Parfümladen gegangen, um sich einige davon anzuschauen, habe aber keine gekauft. Ich wurde misstrauischer. Er ist sehr privat mit seinem Telefon und Laptop. Er geht nach draußen, um seltsame Anrufe zu tätigen. Er hat sein Telefonpasswort geändert. Ich muss wissen und bestätigen, ob er wirklich eine Affäre hat oder ob ich nur paranoid bin. Ich habe mein Bestes gegeben und mein Verdacht wächst von Tag zu Tag. Wenn ich herausfinde, dass er eine Affäre hat, ist das für mich der Knackpunkt. Ich muss die Scheidung einreichen. Ich weiß, dass eine Scheidung teuer wäre, aber das ist mir eigentlich egal. Im Moment ist es einfach zu viel für mich. Ich muss die Wahrheit herausfinden und Schluss machen. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, brauche ich bitte nur einen Rat, was zu tun ist. Ich bin gerade an einem Bruchpunkt und es ist mir egal, ich brauche nur Klarheit. Ich freue mich auf die Antworten.
Danke.
7 Antworten
Niemand kann dir die Frage, ob dein Ehemann eine Affäre hat oder nicht, beantworten. Es hilft nur ein klärendes Gespräch mit ihm, was schwierig sein dürfte.
Jede Beziehung basiert auf Vertrauen. Du hast kein Vertrauen mehr. Wenn er dir die Schuld dafür gibt, dass du EUER (nicht "dein") Kind verloren hast, dann ist das eine sehr merkwürdige Einstellung von ihm. Er hätte dich in der schwierigen Situation unterstützen müssen und hätte sich nicht von dir entfernen dürfen. Du hättest ihn dringend gebraucht und er war nicht für dich da.
Möglicherweise war er mit der Gesamtsituation psychisch völlig überfordert. Das könnte ein Grund für sein Handeln sein.
In dem klärenden Gespräch, das ich dir empfohlen habe, schlage ihm eine Paartherapie vor. Es wäre sicherlich interessant, seine Reaktion darauf zu beobachten.
Alles Gute!
Ich kann deine Situation verstehen. Aber hier kann dir niemand Klarheit verschaffen. Das kann letztendlich nur dein Ehemann.
Du zermarterst und vergiftest dich psychisch mit Zweifeln und Mißtrauen. Das wird sich nicht ändern. Möglicherweise würdest du ihm gar nicht glauben, dass er keine Affäre hat, selbst dann nicht, wenn er tatsächlich keine hat. Das wäre durchaus möglich. Man weiß es nicht. Ich sehe nur die Möglichkeit einer Paartherapie oder du ziehst die Konsequenzen und trennst dich, damit du psychisch wieder zur Ruhe kommst. So wirst du die Ruhe jedenfalls nicht finden.
Ihr habt beide ein massives Trauma erlitten.
Ihr beide kommt mit den Umständen nicht zurecht.
Aber jeder von euch "verarbeitet" es anders bzw verdrängt es.
Schuld? Hat keiner von euch beiden.
Eine Scheidung wird euch euren Schmerz nicht nehmen. Weder deinen noch seinen.
Was ihr braucht ist dringend eine Therapie. Einzeln und auch gemeinsam
Alles gute
Ja, wir könnten eine Therapie brauchen. Aber was ist mit meinem Verdacht bezüglich der Affäre? Ich habe wirklich ein starkes Gefühl dabei. Es gibt keinen Grund, eine Therapie vorzuschlagen, wenn ich herausfinde, dass er mich betrügt
Ja, vielleicht hat er das Trauma auch durchgemacht,
Nicht nur vielleicht . Er lebt nach wie vor in diesem Trauma
aber ich hatte es auch.
Nur weil zwei das gleiche erleben (verletztes Kindes) reagieren nicht beide 1:1 darauf Ich war derjenige, der den Unfall hatte,
Aber er war nicht da, er hat dich nicht gefahren, er konnte nichts tun und er hat auch sein Kind verloren
und es hat mich gebrochen, meinen Mann distanziert zu sehen, als ich ihn am meisten brauchte
Weil er schon nicht mehr die Kraft hatte, mit den Umständen und sich selbst klar zu kommen
Dein Man hat keine Affäre weil du ihm nicht genügt oder die Ehe langweilig ist oder weil er Bestätigung braucht. Dein Mann ist auf der Flucht vor den Geschehnissen.
Er ist absolut neben der Spur. Kein rationales denken mehr. Sein Kopf und seine Gefühle sind komplett aus der Spur. Seither ist nichts mehr normal. Nichts, was ihm Freude bereitet (was ist größer als Eltern zu werden), nichts was seinen Kopf frei macht und die Gedanken und Gefühle wieder in die Spur bringt.
Er flüchtet in Verurteilungen, in den Alkohol oder in eine Affäre.
Er sucht nach allem, was seinem Kopf und seinen Gedanken Ablenkung gibt oder überdeckt. Und das er sich nicht mehr wie ein Versager fühlt, weil er weder Frau noch Kind beschützen konnte.
Er ist innerlich tot. Und alles, was ihn ein wenig lebendig fühlen lässt bzw für einen Moment die Trauer und das leid zur Seite schiebt ist Balsam (aber eben auch ein Trugschluss)
Drogen, Sex, leben am Rand des Wahnsinns, extreme Sportarten aber eben auch tiefe Depressionen, Todessehnsucht, Lethargie sind die Folgen eines tiefen Traumas und einer schweren seelischen Verletzung.
Dass du dich ohne Beweis nicht trennen kannst zeigt sich auch, dass da noch was ist was dich mit ihm verbindet. Anstatt auf dieser Affäre herumzureiten:
"Wir haben beide das gleiche erlebt. Jeder auf seiner Seite und seiner Sicht. Wir können es nicht ändern. Aber wir müssen irgendwann wieder fähig sein, ein normales Leben führen zu können. Das gilt für mich aber eben auch für dich.
Dass vieles von dem, wie wir uns nach dem Unfall verhalten haben, nicht okay ist, weiß ich.
Ich werde aber nicht zusehen, wie unsere Beziehung und vor allem du zugrunde gehst.
Entweder wir machen eine Therapie (auch einzeln) oder ich bin nicht mehr in der Lage mit dir zusammen zu sein"
Wow! Vielen Dank dafür. das ist sehr hilfreich. Ich werde darüber nachdenken und entweder heute oder morgen mit ihm sprechen und euch ein Feedback geben. Ich hoffe nur, dass es besser wird, denn ich liebe meinen Mann wirklich. Ich glaube nicht, dass dieser Vorfall unsere Ehe zerstören sollte.
Es geht nicht um schuld. Niemand von euch ist schuld am Tod eures Kindes. Ihr seid beide die Leidtragenden aber ihr geht beide komplett anders damit um.
Klar ist es einfach zu sagen, eine Affäre ist ein No-Go. Und dass du dich deswegen trennst. Wenn du die Art seiner Trauerbewältigung verstehst, verstehst du vielleicht auch, warum er sich in Alkohol und ne Affäre flüchtet.
Ihr wart ein tolles WIR. Und vielleicht ist es jetzt auch - nach all dem leid und den Ausbrüchen der Trauer (Selbstmordwunsch, Alkohol, Affäre) vielleicht durch eine Therapie wieder möglich, dieses WIR wieder neu zu erschaffen.
Dass du Ehe nur dann beenden möchtest, wenn du einen Beweis für seine Affäre hast zeigt halt auch, dass du nicht hinwerfen willst. Dass du auf deiner Seite auch einen buhmann brauchst (Fremdgehen) um vor dir und auch anderen deine Scheidung rechtfertigen zu können.
Denn du hättest unabhängig von der Affäre (bei all dem, was zwischen euch steht) schon längst die Reißleine ziehen können.
Schuld an eurem Dilemma bist weder du noch er. Schuld ist der Fahrer, der in das uber- Auto gedonnert ist...
Letztere Annahme ist falsch. Unabhängig davon ob er eine Affâre hat könnte die Paartherapie nutzen wenn beide sich Mühe geben!
Du könntest ihn durch einen Privatdetektiv beschatten lassen um rauszufinden ob er eine Affäre hat. Aber nutzen tut dir das konkret garnichts. Es würde für eure derzeitige Beziehung auf deiner Seite keinen Unterschied machen. Für ihn jedoch könnte die Affäre heilsam sein um sich von dem Schock des Unfalls zu erholen.
ich würde euch nach dem schweren Schicksalsschlag eine Paartherapie empfehlen, ihr solltet euch beide Hilfe holen von einem kompetenten Psychologen, ggf. auch zusätzlich einzeln. Es klingt alles sehr nach Trauma bei dir, sowas muss man erstmal verarbeiten. Dein Mann hat vielleicht eine andere Art, das zu verarbeiten, er trinkt, lenkt sich ggf. mit einer anderen Frau ab, all das wird aber auch nicht von Dauer sein, da es nur das schwere Unglück verdrängen soll- der Schmerz ist auch bei ihm sicher enorm
Sie haben Recht, denn jeder empfiehlt eine Therapie. Aber wenn er eine Affäre hatte, glaube ich nicht, dass das Vertrauen stark sein wird. Das ist eine große Respektlosigkeit für mich. Warum sollte er mir noch mehr weh tun wollen, vor allem nachdem er wusste, was ich in letzter Zeit durchgemacht habe? Ich brauche lediglich Klarheit und Bestätigung über die Angelegenheit, bevor ich eine weitere Entscheidung treffen kann.
naja, aber warum "brauchst" Du die Bestätigung einer Affäre um Dich aus einer unglücklichen Ehe zu lösen? Du kannst Dich auch "so" lösen. Von seiner Seite kommt nichts mehr, keine Liebe, kein S+x, keine Aufmerksamkeit. Das sollte man kurz ansprechen, dass man unglücklich ist, ob das jetzt hier Dauerzustand ist und wenn fade Ausreden kommen, würde ich die Beziehung beenden. Wenn ich das richtig sehe, dann ist Geld kein Problem und auch nicht, sich anderen Wohnraum zu leisten.
Es ist komplizierter als das, was ich erklärt habe. So war er erst nach dem Unfall und dem Verlust unseres Kindes. Ja, wir sind im Moment unzufrieden, aber ich habe das Gefühl, dass wir das mit der Zeit lösen können. Ich bin nur sauer darüber, dass er möglicherweise eine Affäre hat. Das ist es, was mich verrückt macht. Geld ist für mich kein Thema, aber ich bin im Moment einfach verwirrt und brauche zunächst Klarheit über die Angelegenheit, bevor ich eine Entscheidung treffen kann.
Als ich das Gespräch darüber ansprach, ob er eine Affäre hätte, bestritt er dies und gab mir ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm nicht vertraute. Ich weiß, dass ich ihm vertrauen sollte, aber die Anzeichen, die ich in letzter Zeit gesehen habe, machen mich nur noch neugieriger. Ja, vielleicht hat er das Trauma auch durchgemacht, aber ich hatte es auch. Ich war derjenige, der den Unfall hatte, und es hat mich gebrochen, meinen Mann distanziert zu sehen, als ich ihn am meisten brauchte. Ich muss nur Klarheit über die Angelegenheit haben, bevor ich wissen kann, was ich tun soll.