Hund pinkelt wenn er alleine ist was hilft?
Hallo, mein Hund (9 Monate) pinkelt immer wenn er alleine ist. Es ist ein Königspudel, ich gehe davon aus dass es kein Dominanzverhalten ist sondern Trennungsangst der Grund ist. Meine Freundin hat einen Käfig und möchte ihn langsam daran gewöhnen, da wir nie weggehen können ohne dass er pinkelt und das Haus auseinander nimmt. Hat einer von euch eine Idee, was man da machen könnte, damit er nicht mehr pinkelt? Das Alleinsein wurde ihm schon schrittweise antrainiert er pinkelt aber immer noch
Danke im Vorraus
9 Antworten
Erst mal sollte der käfig weg, den Hund einsperren ist der völlig falsche Weg.
Wenn der Hund pinkest hat er Angst und Stress.
Also wurde das allein bleiben nicht oder völlig falsch aufgebaut! Und vermutlich ist das Vertrauen nun schon so ziemlich kaputt.
Das allein bleiben muss langsam aufgebaut werden. Erst wird damit angefangen den Raum zu wechseln, mal ne Tür kurzzeitig zu schließen usw.
Dann verlässt man mal für 1-2 Minuten das Haus.
Wichtig beim Training ist zum einen wieder zu kommen bevor der Hund in Stress verfällt und sich dem Tempo des Hundes anzupassen.
Das wird dann langsam von Minute zu Minute gesteigert.
Das ist Monate langes Training und außerhalb vom Training ist dann auch nichts mit alleine lassen.
Also z.B. man ist bei 20 Minuten, dann geht es nicht 40 Minuten weg zu bleiben.
und ein Hund sollte nur 4-5 Stunden alleine bleiben.
- in kurzen Zeitabschnitten an das Alleinsein gewöhnen, das kann kein Tier stundenlang auf Anhieb. beim 1 x so max. 5 Minuten und auf die Reaktion warten, langsam ausdehen
- LOBEN nicht vergessen, Leckerlies parathalten
- Trennungsangst, bzw. Protest
- vergesst den Käfig ganz schnell oder will deine Freundin auch mal Stundenlang eingesperrt sein; in dem Käfig ....
- immer schön Gassigänge einhalten; mind. so 2-3 x am Tag mind. ne Stunde raus
Ihr solltet ihn sehr langsam und minutenweise an das allein bleiben heranführen. Da er aber jetzt schon negative Erfahrungen damit machen musste und aus Stress die Bude zerlegt und rein pinkelt müsst ihr bei Null anfangen.
Allein auf seinem Platz entspannt liegen, wenn ihr den Raum verlasst - öffene Tür, Hund sieht euch - geht? Gut, das wäre Level 1. Bleibt er entspannt allein im Raum, wenn die Tür zwar offen ist, er euch aber nicht mehr sieht? Das wäre Level 2. Level 3 wäre das ganze mit Tür zu (max 1 Minute zu anfang).
Wenn das alles klappt trainiert ihr die Außerhausgehrituale, da er diese ja schon negativ verknüpft hat.
Heißt: Ihr zieht euch an (Jacke, Schuhe) und geht aber nicht weg. Ihr nehmt den Schlüssel, die Handtasche geht aber nicht weg. Setzt euch auf's Sofa, macht irgendwas normales im der Wohnung, bis er sich entspannt hat und zieht euch wieder aus. So lange bis ihm das egal ist.
Der nächste Schritt ist dann kurz die Wohnung zu verlassen. Anfangs max 1 Minute am Stück. Es gibt keine super Begrüßung wenn ihr wieder reinkommt. Ihr ignoriert ihn, bis er sich beruhigt hat. Dann kann er begrüßt werden. Das macht ihr so lange, bis es für ihn normal ist. Dann weitet ihr den Zeitraum Minute für Minute weiter aus.
Tja und da ihr vermutlich nicht die nächsten Monate dauerhaft frei und Zeit dafür habt würde ich über einen Hundesitter nachdenken.
Top Antwort!
Kleine Ergänzung: Stellt ihm während der Abwesenheit nicht die ganze Wohnung zur Verfügung. Viele meinen es gut, bewirken aber das Gegenteil damit. Der Hund ist plötzlich mit viel unübersichtlichem Raum auf sich alleine gestellt. Hunde sind territorial veranlagt und ein Hund versteht nicht, dass die Türen verschlossen und niemand rein kommen kann. Das stresst und überfordert einen Hund dann eher als dass es ihm in irgendeiner Form hilft.
Ein Raum, Liegeplatz und Wasser reicht. Im optimalem Fall nutzt er die Zeit um zu schlafen. Action gibt es, wenn ihr dabei seid.
Ich habe ein wenig recherchiert und das hier gefunden:
Dein sonst stubenreiner Hund entleert sich plötzlich in der Wohnung, sobald Du ihn alleine lässt? Das ist ein typisches Symptom für Stress. Er hat Verlustängste und kann sich nicht kontrollieren. Das ist eines der besorgniserregendsten Anzeichen, da dein Hund sehr leidet.
Da hast du womöglich deine Antwort. Nimmt es Ernst und ändere etwas - Deinem Hund zuliebe!
Bitte den Hund nicht in den Käfig sperren.... da hat er nichts verloren.
Wurde der Hund denn überhaupt richtig ans Alleinseinn gewöhnt? Wann wurde das angefangen ( in dem Alter sollte das ja auch noch gar nicht abgeschlossen sein) ? WIE und in welchen Abständen habt ihr trainiert? Das alles müsste man erstmal wissen um euch helfen zu können, vorher kann man nur ins Blaue hineinraten.
Für mich hört sich das so anals wurde dieser Hund entweder gar nicht oder zu früh und in zu großen Zeitabständen an das Alleinsein gewöhnt.
In diesem Fall müsste man das jetzt nochmal MINUTENWEISE ganz von vorn anfangen.
Es gibt beim Training vom Alleinebleiben einen großen Fehler, den man machen kann: Loben! Der Hund versteht nicht, dass das Lob dafür ist, dass er brav alleine war, denn während des Lebens ist man ja wieder da. Für ihn heißt das so viel wie "ich fand es auch ganz schrecklich und freue mich auch riesig, dass es jetzt vorbei ist!"