Hören die Leute der Oberschicht meistens klassische Musik?

10 Antworten

Nein. Mit Oberschicht und Geld hat das nichts zu tun. Aber Menschen mit guter Schulbildung hören häufig halt alles gerne. Sie sind damit aufgewachsen. Auch Klassik.

Vermutlich eher weniger Justin Bieber etc... das ist halt Teeniemusik. Aber die älteren Sachen: Elvis, Queen, Beatles und die Stones. The Doors , etc... Aber eben auch Mozart, Beethoven, Tschaikowsky....etc....

Ich höre sehr gerne Klassik - aber keinen wagner, da schalte ich weg. Von Händel bis Puccini höre ich eigentlich alles gerne. Aber eben auch modernere SAchen. Am liebsten Freddie Mercury, Robie Williams höre ich gerne, Adele. etc... Was ich nicht höre sind alle Lieder, die Herr Bohlen komponiert, Justin Bieber, deutschen Schlager... bei dieser Barfuß in der Nacht Tante schalte ich weg. Und Rap ist bei mir verboten. Wer nicht singen kann, macht Rap. Schüttel.

Klassische Musik gehört zum guten Ton, angesehen zu sein.
Muss nicht sein, ist aber oft so.

Den Menschen der Oberschicht ist es meist sehr wichtig, sich entsprechend zu präsentieren. Man geht an einen Opernball oder an ein klassisches Konzert um gesehen zu werden, oder hört klassische Musik um das Oberschicht-Feeling zu spüren. Die Musik selbst unterstreicht nur den gefühlten Status, so ähnlich wie Soundtrack zu einem Film. So bleibt es dann auch meist bei den alten Klassiker Mozart, Beethoven, Haydn, Bach, u.a., die diesen vornehmen Styl bestens repräsentieren. Von der Musik selbst verstehen sie meist herzlich wenig.

Der echte Klassik-Liebhaber schert sich nicht um solch oberflächliches Gehabe und hat meist auch ein sehr breites Wissen von älteren Komponisten bis in die Moderne.
Wie das jetzt bei deinen Eltern ist, weißt du selber am besten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre

Das kommt meiner Erfahrung nach weniger auf die "Schicht" an, sondern mehr auf das private Interesse und auch darauf, wie man musikalisch "vorbelastet" ist. Ich bin zum Beispiel alles andere als ein "Oberschichtler" (blödes Wort sowieso^^) und halte mich für nicht besonders kultiviert, bin aber musikalisch vielseitig interessiert und höre je nach Stimmung auch mal Klassik. Vielleicht nicht Wagner oder Bach, aber gern Mozart und Vivaldi, auch höre ich gern Rondò Veneziano (das ist so ähnlich; mancher kennt's vielleicht noch - das war so in den 80ern/90ern aktuell, ein italienisches Pop-Klassik-Projekt von Gian Piero Reverberi).

Auch ein "Oberschichtler" kann durchaus zu den eingefleischten Schlager- und Volksmusikfreunden zählen oder einfachste Charts-Radio-Popmusik hören und mögen. Ebenso kann ein Akademiker durchaus auch ganz einfache Musik hören und ganz einfach reden -----> nicht jeder, der scheinbar gut gebildet ist, drückt sich in Fremdwörtern aus, kennt die klassische Literatur und hört klassische Musik. So einfach ist das nicht.

Viele scheinbare "Oberschichtler" hören auch eher deswegen Klassik, um ihrem Image einen intellektuellen oder freigeistigen Touch zu geben ------> da sind gerade selbsternannte "intellektuelle Freidenker" oft eitler als gedacht und eigentlich wird da oftmals nur Klassik oder auch schwerer Jazz oder ähnlich sperriges Liedgut gehört, damit man sagen kann, man hört das. Wenn man die Leute näher kennen lernt, fördert das oft solche Sachen zutage & einer meinte mal zu mir -----> er MUSS so etwas hören bzw. das sagen, damit man ihn in seiner STellung und mit seinem Hintergrund ernst nimmt bzw. er nicht als eine Art Vollpfosten und Banause für sein Umfeld gilt. Im Gegenzug kannte ich auch ältere Typen, die mit ihrer angeblichen Affinität zu Techno prahlten aber eigentlich nur deswegen Sunshine-Live hörten, um jugendlich zu wirken.

"Bildungsnähe" - auch so ein furchtbares Wort - hat nix mit ernsthafter E-Musik zu tun und auch nix mit betont schwerer Musik mit Ambitionen zu künstlerischer Selbstverwirklichung und auch nix mit anspruchsvoller Literatur oder bildender Kunst. Genauso hat Bildungsferne nix mit einfachem Humor oder anspruchslosen Schlager-/Popmusiktexten zu tun. Nur ein Beispiel: Ich erinnere mich gut an einen älteren, sehr intellektuellen Mann (Jahrgang 1934) - der hat wirklich was auf dem Kasten und materiell geht es dem auch nicht schlecht. Er ist auf jeden Fall mal ... ich sage, gehobene Mittelschicht. Er kann aber mit Klassik und so überhaupt nichts anfangen und hört nur Schlager. Als ich das letzte Mal bei ihm zu Gast war, hörte er SWR-4 (wie immer) und dieses Lied der Sängerin Laura Wilde ... "Mein Herz versteht Spanisch", nur soviel.

https://www.youtube.com/watch?v=IuWXgo7nzWc

Denn es kommt immer drauf an, wo man herkommt (musikalische Prägung, siehe oben). Dieser Mann stammt aus ganz kleinen, einfachen Verhältnissen, wo man Schlager gehört hat und Klassik usw. nicht stattgefunden hat. Bei uns wurde, obwohl wir auch eine einfache Familie waren/sind, aber immer auch mal was Klassisches aufgelegt und deswegen habe ich auch das aufgeschnappt. Der spätere Musikgeschmack ist immer auch der Spiegel von dem, wie man aufwächst.

Woher ich das weiß:Hobby

Definiere "wohlhabend".....

Ich bin nicht mehr ganz so jung, habe meine "Schäfchen im Trockenen", bin also wahrscheinlich wohlhabend.

Ich höre am liebsten Oldies, habe nichts gegen moderne Musik, in meinem CD-Schrank stehen auch klassische Musikstücke. Also: Ich höre querbeet, Klassik schließe ich da absolut nicht aus

Das hat nichts mit Oberschicht zu tun! Das hat mit dem Elternhaus zu tun, ob die Kinder da rangeführt werden oder nicht. Meine Frau und ich stammen aus ganz normalen Familien und lieben bzw. machen beide klassische Musik. Wir lieben aber auch Pop, Rock, Jass, Soul....