Hilft es dem Stromnetz, wenn ein Verbraucher alle Phasen gleich belastet?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Ja, denn: ... 64%
Nein, denn: ... 9%
Nein (ohne Begründung) 9%
Sonstiges (ohne Begründung) 9%
Sonstiges, nämlich: ... 9%
Ja (ohne Begründung) 0%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, denn: ...

Ja, bis zur Kraftwerksebene muss die Schieflast auf jeden Fall weitgehend ausgeglichen sein, weil sonst die Generatoren beschädigt werden.
Größere Verbraucher sollten auf jeden Fall dreiphasig die Leistung gleichmäßig abnehmen.
Man darf sich aber auch nicht zu viele Gedanken machen, da viele Verbraucher im Haushalt einphasig angeschlossen sind und somit im Betrieb eine Schieflast generieren. In Summe mittelt sich das im Idealfall bis zur nächsten Netzebene wieder heraus.
Ansonsten gibt es, wie bereits angemerkt, netzseitig auch Kompensationsmöglichkeiten. Diese fangen die Schieflast dann wieder ab. Sie haben aber eines gemein: Es wird zusätzliche Leistung (und letztendlich mehr) verbraucht, die über Umlagen auch wieder beim Stromkunden landen. Es ist also im Interesse aller, die Last möglichst gut auf die drei Phasen zu verteilen.

Zur Nebenfrage: Die Netzspannung wird immer "schöner" sein als die vom einem Wechselrichter generierte. Das liegt daran, dass hier bereits Oberwellen mit generiert werden, die letztendlich Störungen sind und auch ins Netz zurückstören können. Aber keine Sorge: Das passiert gleichermaßen auch beim Betrieb entsprechender Verbraucher am normalen Netz; außer dass hier zusätzlich Energie verloren geht, passiert nichts schlimmes.


LUKEars 
Fragesteller
 21.06.2023, 11:38
Oberwellen

echt? ich hatte mir zusammengereimt, dass die einfach Dellen in der Sinus-Schwingung der Spannung mit ihrem tollen Wechselrichter auffüllen oder absaugen oder wenigstens nicht noch größer machen...

sowas gibt es also nicht?

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lisaloge  21.06.2023, 18:42
@LUKEars

Es gibt (für Firmen) entsprechende Produkte, die diese entstandenen Oberwellen wieder kompensieren und damit für einen geringen Stromverbrauch aus dem Netz sorgen.

Für privat Anwendung ist das aber nicht lukrativ.

Ein Wechselrichter kann das nicht, ganz im Gegenteil.

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Sonstiges, nämlich: ...

Es hat schon einen Vorteil wenn keine Schieflast im System ist. Insbesondere sind dann die Neutralleiterströme ja klein.

Idr fängt aber die Elektroinstallation bzw Verkabelung das schon ab, also wenn man die Verbraucher in einem Haus intelligent verkabelt ist die Last meistens sogar relativ ausgeglichen und idR mittelt sich es bis zum Transformator zum Teil auch weg.

Transformatoren auf der Niederspannungsebene können zB durch die Zick-Zack Schaltung auch Schieflasten zu einem Teil wieder symmetrieren.

Spätestens beim Generator sollte die Belastung aber ziemlich symmetrisch sein, weil eine starke Schieflast hier zu höheren Verlusten führt und das den Generator stärker belastet.

Insgesamt auf die Frage ist das keine reine ja nein Frage sondern eine Kosten Nutzen Frage.

Allgemein sind Schieflasten natürlich ein Problem aber es gibt auch Möglichkeiten wie die am Ende relativ gut unterdrückt werden können.

Mit Verzerrungen oder dergleichen hat das allerdings nichts zu tun, das ist ein anderes Thema.

Ja, denn: ...

Schaden kann es nicht, aber versuch das mal hin zu bekommen. Es wird dir nicht gelingen.


LUKEars 
Fragesteller
 22.06.2023, 09:44

wieso? kann man nicht total unabhängige PWM's und Trafos benutzen?

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Sonstiges (ohne Begründung)

eigentlich sollte es so sein, das egal ob man Drehstrom einspeist oder nur Wechselspannung, im Netz sich das durch die Zuordnung - so wie bei den Verbrauchern, sich das eigentlich im Rahmen der gestatteten Differenze selbst ausgleicht. Ist ein statistisch erfasstes Zufallsproblem, ähnlich dem, wenn man genügend oft würfelt, würfelt man jede Zahl gleich oft.
Bei den meisten Anlagen und Prozessen, bei denen nicht alle immer im Gleichlauf ablaufen, ist das eigentlich so.
Z.B. war es so - wenn man früher den Telefonhöhrer abnahm, hat man fast zu 100% immer ein Freizeichen bekommen, obwohl 10 Anschlüsse an einem Vorwähler angeschlossen waren und der Vorwähler, welcher selbst drehend den Anrufer ansteuert, dann an einen Hebdrehwähler (HDW) für die erste zu wählende Ziffer angeschlossen war, welcher von 10 freien Leitungen zum nächsten HDW die erste freie auswählte und man dann die zweite Ziffer wählen konnte. Die letzten beiden Ziffern sind dann beide gesteuert, denn dort muss man genau die richtige Leitung treffen, damit man den gewünschte Teilnehmer erreichen konnte. Heute Läuft das zwar alles elektronisch, das Prinzip ist jedoch ähnlich mit der Verteilung und Zuordnung.

Ja, denn: ...

Eine hohe Last führt zu Frequenzverschiebungen im Bereich von wenigen zehntel Hertz.

Damit können die EVU auch regeln wie viele Generatoren und wie viel Leistung eingespeist wird. Ein ungleiche Belastung würde also dazu führen, das in einer Phase mehr und in der anderen Phase weniger eingespeist werden muss. Dies kann nur durch zusätzliche Kompensation und Regelungen erreicht werden.

Das ist aber sehr komplex und nur grob erklärt.

Eine gleichmäßige Belastung ist auch im Interesse der Anbieter, aber durch die vielen unterschiedlichen Verbraucher mittelt sich das ja auch schon meist.


LUKEars 
Fragesteller
 22.06.2023, 09:34

ok... also kann man eine Schieflast im Ortsnetz zwar am eigenen Hausanschluss erkennen? aber dann nur schwer bekämpfen?

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