Victron Multiplus 12/1600 ins Hausnetz eispeisen?
Hallo zusammen. Ich habe einen Wechselrichter von Victron (Multiplus 12/1600), der an einen Stromspeicher angeschlossen werden soll. 4 Solarmodule sind mit dem Wechselrichter verbunden, dieser lädt dann die Batterien. Ich möchte in eine EingangsPhase der Hausverteilung einspeisen (beispielsweise L2), damit ich den Strom selbst verbrauchen kann und damit ich im Falle eines Stromausfalles noch auf verschiedenen Bereichen im Haus welche auf (beispielsweise Phase L2) angeklemmt sind (Heizung, Wohnzimmer, eine Platte vom Herd) noch Strom habe. Allerdings darf doch die Spannung des Wechselrichters nicht mit dem Netz in Kontakt kommen, sonst knallt es oder? Das heißt ich müsste die Phase vom Netz vorher trennen und dann darf erst die Phase vom Wechselrichter geschaltet werden. Der Wechselrichter verfügt zwar über einen blitzschnellen Transferschalter, der auf Netz bzw. Notstrom umschaltet, allerdings dürfen maximal 16A geschaltet werden. Ich muss 40 A schalten können. Deswegen brauche ich einen automatischen Transferschalter, welcher mit der Hausverteilung, dem Notstrom und Netz gekoppelt ist. Kann man so etwas auch mit einem Schütz machen, welches dann entsprechend die Phase vom Netz wegnimmt und die Phase vom WR drauf schaltet oder geht das nicht? Wenn ja, wie würde so eine Schaltung aussehen? Auf Amazon gibt es unter 100 Euro Automatische Transferschalter mit einer Schaltleistung von 63A, jedoch haben diese keine VDE Kennzeichnung. Und wie sieht es eigentlich mit dem Neutralleiter und dem PE aus? Müssen diese einfach in der Verteilung angeklemmt werden?
Ich freue mich über jede sinvolle Antwort.
Schonmal Danke vorab!
Gruss Leon.
1 Antwort
Dein Vorhaben würde einen massiven Umbau der Elektroinstallation bedeuten. Du müsstest vorab schon alle Stromkreise/Steckdosen, die auf dem Wechselrichter weiter laufen sollen, trennen und separate Leitungen legen. Die darüber versorgten Geräte dürfen in Summe dann die 1600VA nicht überschreiten, die der Wechselrichter max liefert. Somit muss der Wechselrichter nicht mal 16A schalten, sondern nur die Last, die versorgt werden soll. Nur so kannst Du eine Notversorgung einzelner Steckdosen realisieren. Sonst hättest Du alle Geräte die auf L2 (aus deinem Beispiel) hängen, über den Wechselrichter versorgt und ggf den Wechselrichter überlastet. Zudem wird nicht jede Steckdose auf L2 hängen, die Du versorgen willst. E-Herd und ggf DLE müssten sowieso getrennt werden. Der PE auf gar keinen Fall. Dieser darf nicht geschaltet werden und muss grundsätzlich verbunden bleiben...
Alles in allem ist das nicht nur mit einem Schütz gemacht, sondern bedarf einer ordentlichen Planung und Neuverkabelung, inkl besonderer Kennzeichnung der notversorgten Steckdosen, da diese als separater Stromkreis zählen.
Das alles bezieht sich auf die USV-Lösung. Bei normaler Paralleleinspeisung ins Netz muss der Wechselrichter bei Netzausfall vollständig abschalten, um ein Rückspeisen bei Netzausfall zu verhindern.
Wenn Du das wirklich umsetzen willst, dann hole Dir einen Fachbetrieb hinzu, der die Planung und Realisierung durchführt. Du darfst ohnehin keine Änderungen an der Installation machen.