Heute sind wir tolerant und morgen fremd im eigenem Land? Stimmst du dieser Aussage zu?
21,2 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, das sind 26 Prozent der Bevölkerung.
99 Stimmen
17 Antworten
... die Gesellschaft sich einfach verändert - und zwar täglich.
Vor 20 Jahren dachte noch keiner darüber nach, Personenwörter mit irgendwelchen Sonderzeichen zu schreiben und die Mohrenstraße hieß einfach nur so. Wenn ich mir aber die "Befürworter" dieser und anderer Themen so anschaue, sind das in den seltensten Fällen welche mit Migrationshintergrund. Ein wenig finde ich auch die allg. politische Entwicklung schon so, dass ich mich partiell in einem fremden Land "wähne" - und dazu brauchte es keine Migration.
O.k., dass ist hart konservativ in der Einstellung aber ich finde, dass sich die Gesellschaft auf wichtigere Dinge konzentrieren sollte.
Bevor Du in die USA einreisen darfst musst Du dich komplett nackt machen. Wenn die auch nur eine email einen Istagramm oder irgendwas finden bekommt man keine Einreise.
In Kanada muss jeder der einreist Geld mitbringen und ein Rückflugticket vorweisen.
Neuseelnad und Australien ebenso. Wer vorbestraft ist kommt nicht rein. Irgendwelche Leute ohne Geld oder Flüchlinge : Quote NULL.
Bei uns kann man den Ausweis wegwerfen und kommen. Wir nehmen alle. Bei uns darf man alles. Mach in USA eine klitzekleine Starftat und du sitzt im Loch. Widersprich dort einmal dem Sheriff oder benimm dich wie hierzulande... Knast sofort...
Bei uns muss ein Polizist Angst haben, als Nazi angezeigt zu werden, wenn der mal jemand nicht deutschen in die Schrankenweisen weisen muss. Das wort Nazi kann bei uns völlig straffrei verwendet werden.
Geht man nach Frankfurt dann man muss man teilweise erkennen, dass die Stadt schon übernommen worden ist.
Klar. In Amerika darf ein rassistischer Polizist einen Schwarzen misshandeln und wird freigesprochen.
1. Was bedeutet bitte "im eigenen Land"? Was ist denn unser eigenes Land? Fühle ich mich schon fremd, wenn Leute aus Bayern nach Baden-Württemberg kommen? Leute aus Österreich? Wo ist mein eigenes Land, wo die Grenze?
2. Fremd im eigenen Land kann man sich unabhängig von der ethnischen Zusammensetzung fühlen. Ich kann mich auch nicht fremd fühlen, wenn ich mit Türken, Russen und Deutschen zusammenwohne. Sich fremd fühlen ist ein Gefühl, das garantiert nicht zwangsläufig und nur zu geringen Anteilen darauf basiert, welche Ethnie meine Nachbarn haben.
3. Man kann sich auch "deutsch" fühlen, wenn man nicht 100% deutsch ist.
4. Habe ich selbst einen Migrationshintergrund. Ich fühle mich in Deutschland wohl.
5. "Morgen" bin ich vielleicht gar nicht mehr in Deutschland. Ich liebäugele mit der USA, Neuseeland und Russland.
6. Historisch gesehen gibt es kein "deutsch" und "nicht-deutsch". Wer sich als deutsch bezeichnet, der ist vielleicht 4 Generationen ausschließlich Deutsch, aber viel weiter kann kaum einer gehen ohne zugeben zu müssen, dass er nicht vielleicht doch beispielsweise slawische Wurzeln hat.
7. Wenn wir uns "morgen" fremd fühlen, hat das höchstens etwas damit zu tun, dass wir verlernt haben, im real life zu kommunizieren. Und dass Integration misslungen ist.
8. Ich persönlich habe mich noch in keinem Land fremd gefühlt, in dem ich akzeptiert wurde.
LG Katharina
PS: Es ist nicht so, dass ich total dafür bin, dass Deutschland einen hohen Migrationshintergrund hat. Ich finde das Einwanderungssystem in Kanada oder Neuseeland sehr vorbildlich und halte es für einen Fehler, das wir das nicht auch so oder so ähnlich einführen.
„Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Prost.“ [1]
Aus "Des Teufels General" von Zuckmayer.
Haben wir nicht alle Migrationshintergrund?
Abgesehen von ein paar diktatursozialisierten Bürgern aus der ehemaligen SBZ hat sich die Bevölkerung trotzdem zusammengelebt.
Übrigens finde ich es nicht schlecht wenn Nazis und Faschisten sich in Deutschland - und überall auf der Welt - fremd fühlen.