Hausarzt - was macht man, wenn kein Arzt Patienten aufnimmt?
Als gesetzlich Versicherter wir es immer schwieriger einen Arzt zu finden. Ich habe ja ein gewisses Verständnis dafür dass Mediziner nicht gratis arbeiten wollen, wenn die Krankenkassen die Honorare kürzt oder deckelt.
Aber es kann ja nicht sein, dass man gesetzliche Höchstbeiträge zahlt, und dann noch Privat zum Arzt gehen muss. Gibt es das Möglichkeiten, Ärzte zu zwingen, Patienten anzunehmen. Oder die KK zu zwingen, wenigstens einen Zuschuss zu dem Privathonoraren zu bezahlen ?
Konkret geht es meier Frau so, dass die von keinem Arzt genommen wird. Und wir leben in einer Kleinstadt, mit mehrere Allgemeinmedizinern.
Was macht jemand, der sich weder Privathonorare leisten kann, noch die KK zu verklagen .. wir sind kurz davor diesen Schritt zu gehen.
9 Antworten
Hallo,
Krankenkasse und Kassenärztliche Vereinigung anschreiben und auf eine Lösung des Problems hinweisen. Die Stichwörter "Sicherstellungsauftrag" und "Kostenerstattung nach § 13 Abs. 3 SGB V" können hilfreich sein.
Entscheidend wird dann sein, welche Entfernungen und welche Wartezeiten zumutbar sind.
Gruß
RHW
Danke für den Stern!
Ggf. kann die Kassenärztliche Vereinigung auch Ärzten in Krankenhäusern oder Rehakliniken eine Ermächtigung erteilen, so dass auch ambulante Behandlungen, die kein Notfall sind, über Versichertenkarte abgerechnet werden dürfen.
Die Kassen müssen die Versorgung ihrer Versicherten sicherstellen. Deshalb bieten sie inzwischen eine Hotline an, die angerufen werden kann und dort wird ein Arzt gesucht und ein Termin für den Patienten vereinbart. Kann aber passieren, dass diese Arztpraxis nicht um die Ecke ist.
Wende dich an die kassenärztliche Vereinigung, die Adresse und Telefonnummer findest du im Internet oder bekommst sie von deiner Krankenkasse.
Es gibt dort auch eine Terminvergabestelle, die dafür zuständig ist, deiner Frau- allerdings nur einen Facharzttermin- zu besorgen.
Wenn ihr wusstet, dass die Ärztin in Rente gehen wird, warum kümmert ihr euch erst jetzt. Das geschieht in der Regel nicht von jetzt auf gleich und die Ärzte machen auch einen Aushang, damit man sich z.b. auch seine Krankenakte noch mitnehmen kann.
Wenn ihr in einer Kleinstadt wohnt, muss deine Fraqu ggf. auf die nächstgrößere Stadt ausweichen.
Kein Arzt ist verpflichtet, neue Patienten anzunehmen, er muss nur im Notfall helfen.
Das ist nun einmal so, da helfen weder Drohungen Richtung Arztpraxen, noch in Richtung Krankenkasse.
Du kannst weder die Krankenkasse zwingen, privatärztliche Behandlungen zu ünernehmen oder zu bezuschussen- es gibt genug Allgemeinmediziner in euerer Region- nur vlt. nicht bei euch im Ort. Und verklagen kannst du auch weder die Krankenkasse noch die Ärzteschaft.
Facharztermine .. danach habe ich nicht gefragt
Kommentar wenn man weiss dass Arzt in Rente geht, hättest du Dir auch sparen können .. das hat der kurzfristig, wohl aus Gesundheitsgründen, entschieden und beim letzten Termin gesagt. Ärzte machen keine Rundmails.
Anderer Ort wäre kein Problem, nur .. wenn alle Praxen auf Anfrage ablehnen und man braucht einen Arzt, dann bin ich mal gespannt, was passiert, was die Kasse sagt, wenn man sein Medikament nur auf Privatrezept bekommt. Wenn die einen Arzt benennt, dann wäre es ja gut, aber wenn du schreibst den Service gäbe es nur für Fachärzte, dann hilft das auch nichts.
Also keine hilfreiche Antwort.
Fakt ist, dass wir ein Problem haben, die ärztliche Versorgung sicherzustellen. Jedenfall mit Ärzten die bereit sind zu dem Tarifen der Kassen zu arbeiten. Aber wer eine Kassenzulassung hat, der müsste auch verpflichtet sein, Kassenpatienten zu nehmen. Sonst soll er drauf verzichten .. aber das machen ja auch nur die wenigsten Ärzte.
Ich habe das auch weiter ausgeführt. Es ist schon ein hilfreiche Antwort, wenn du sie richtig liest. Wende dich an die kassenärztliche Vereinigung direkt. Die sollten dir benennen können, an wen du dich wenden kannst.
Der Terminservice war ein Nebenhinweis, soviel dazu.
Die Krankenkasse darf keine Privatrezepte erstatten, sie wird dich auch auch die KV verweisen, anderes darf sie nicht.
Ärzte sind auch nur Menschen und haben eine begrenzte Kapazität, der Mangel an Ärzten, die bereit sind, auch im ländlichen Bereich hausärztlich tätig zu sein, liegt an vielen Faktoren. Ärzte, die eine Kassenzulassung haben sind sehr wohl verpflichtet, Patienten anzunehmen- im Gegensatz zu Privatärzten, jedoch eben nur im Rahmen ihrer eigenen Kapazitäten. Und wenn sie dicht sind, dann sind sie dicht.
Da bleibt es nur, immer wieder den Finger in die Wunde zu legen.
Das hilft euch derzeit wenig, bleibt nur, weiter alle Hausärze im immer weiteren Kreis abzuklappern, um einen zu finden.
Auf jeden Fall würde ich die KV informieren, ob die dir helfen können, kann ich nicht sagen. Bei uns hat das schon geklappt, da die wussten, dass z.B. eine Praxis eröffnet worden war im ländlichen Raum, was noch nicht so bekannt war.
Der Hinweis mit der Rente war gut gemeint. Leider machen wir immer wieder die Erfahrung, dafür "in die Pflicht" genommen zu werden, wenn etwas nicht so läuft, wie die Versicherten es sich wünschen. Nur wir sind es nicht, das ist politisch gemachte Wirklichkeit. Zudem sinkt die Bereitschaft junger Menschen, Verpflichtungen zu tragen wie die Selbstständigkeit und die damit verbundenen Risiken, wie sie auch ein Arzt tragen muss.
Wenn wir hier antworten, dann wollen wir helfen, bedenk das bitte bei deinen Antworten!
Das sind die Tücken eines Gesundheitssystems. Sowas kann vorkommen und man sollte halt nicht denken, dass eine Krankenversicherung alles lösen kann...
...über Schweden hatte ich vor Jahren mal ein Bericht gesehen, dass es dort ganz schlimm mit Wartezeiten gewesen sein soll - so schlimm, dass sie viele Schweden noch eine Auslands-KV geholt hatten und in solchen Fällen ins Ausland gegangen sind und so Wartezeiten verkürzten...
...wie die Lage momentan dort ist, weiß ich allerdings nicht.
"Was macht man, wenn der Hausarzt keine Patienten aufnimmt?"
Man geht zu einem ,der das macht auch wenn es weiter weg ist. Ist zwar unschön und ärgerlich, aber was soll man tun??
Dann räts du am Beispiel Schwedens der Frau der Fragestellers also, im Ausland eine KV abzuschliessen und dorthin zu reisen, um einen Arzt aufzusuchen?
Den nächstmöglichen Arzt aufzusuchen. Kann doch sein, dass der im Ausland näher ist, wenn man an der Grenze wohnt... ;)
Würde mich an die Krankenkasse wenden, die werden dir mit Sicherheit weiterhelfen können und auch Ärzte vermitteln, die noch Patienten aufnehmen. Da kann es aber auch sein, dass man einen gewisse Anfahrtsweg und evtl. auch Wartezeit in Kauf nehmen muss...
Gruß
Das könnte hilfreich sein. Die KK muss Versorgung sicherstellen. Klar muss man die Chance geben, einen Arzt zu benennen, aber wenn nicht, besteht offenbar auch Anspruch auf Kostenübernahme.