Hatten frühere Musiker mehr Talent als aktuellere?
Damit meine ich Komponisten wie Beethoven, Mozart oder Vivaldi.
Hatten die mehr Talent als die "aktuelleren" Musiker wie z.B. The Beatles, Michael Jackson und Co?
Mit aktuell meine ich bewusst auch bis Mitte des letzten Jahrhunderts.
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
8 Antworten
Ich denke das lässt sich schwer vergleichen.
Aber Mozart und Beethoven waren tatsächlich Genies die wirklich eine Ahnung von Musiktheorie hatten.
Wenn man aktuelle Songs analysiert sind das teilweise wirklich einfache Harmonien die nur aus der Grundkadenz bestehen. Man kann gefühlt jeden zweiten Pop Song mit denselben 4 Akkorden begleiten. Außerdem hat man mittlerweile so gute technische Unterstützung, dass im Prinzip jeder Musik machen kann, selbst wenn man nicht die geringste Ahnung von Musiktheorie hat. Manche Künstler können nicht mal Noten lesen xD. Das ist wirklich nichts gegen die großen Werke von früheren Künstlern.
Aber trotzdem haben auch aktuelle Werke ihre Besonderheiten und musikalische Aspekte, die man früher noch überhaupt nicht verwendet hat.
Ist eigentlich nicht vergleichbar
Ihnen lag nicht nur an der Schönheit der Klänge, sondern auch an der geistigen Tiefe ihrer Werke. Heute jedoch scheint die Musikschöpfung den Pfad der oberflächlichen Sinneslust zu bevorzugen, und ich wage kaum noch, diesen Prozess als wahre Komposition zu bezeichnen. Es fehlt ihr an Substanz, an Einfallsreichtum, an Ausdruck. In ihrer Einfachheit und Belanglosigkeit offenbart sie eine armselige Schlichtheit.
Nichtsdestotrotz löst auch moderne Musik etwas Gutes in uns aus. Es ist dem Menschen nicht möglich, sich dagegen zu wehren; Frequenzen haben eben einen Effekt auf uns, dem wir uns unmöglich widersetzen können. Natürlich gibt es auch talentierte Komponisten, die herausragend darin sind, geistfreie Musik zu komponieren, die das Verblöden dermaßen fördert, dass man wirklich von einem Talent sprechen kann. Dennoch bleibt die Frage: Was soll aus einer Gesellschaft werden, die mehr Wert auf oberflächliche Reize legt als auf geistige Nahrung für die Seele?
Ich möchte einmal jemanden sehen, dem es gelingt, Musik für die Ewigkeit zu komponieren, und der dann noch behauptet, dasselbe Talent sei für andere Musikstücke erforderlich. Die Komponisten von einst entwickelten ihr Talent unermüdlich, waren von hohem Rang und Wichtigkeit. Natürlich waren sie talentierter. Das war ihre Aufgabe.
Aktuellere Musik ist halt leichter ins Ohr zu kriegen, weil sie ähnlich aufgebaut ist und meist die Erwartungen der Hörer nachgeht. Heißt, du weißt quasi wann z.B. der Höhepunkt kommt und kannst easy mit dem Fuß den Takt nachklopfen. Musik von früheren Komponisten ist halt zum Teil unerwarteter und besteht weniger aus denselben 4 Akkorden (wobei es dafür natürlich dann andere Merkmale gab). Geht vielleicht nicht direkt ins Ohr, dafür kann man es halt m. M. n. viel öfter hören, weil es immer irgendwas neues zu entdecken gibt. Außerdem hab ich manchmal den Eindruck, dass die Komponisten genau wussten was sie taten, weil diese und jene Note eine Bedeutung hat. Aber auch frühere Komponisten hatten natürlich coole Rhythmen o. ä., also z.B. die Ungarischen Rhapsodien von Franz Liszt (Nr. 2 und 6 sind die bekanntesten)
Das bestimmte Generationen mehr reines Talent haben als andere stimmt nicht.
Ausnahmetalente gibt es in jeder Generation. Mit der Zeit wird es jedoch immer schwieriger, beispielsweise neue Rekorde zu brechen oder aufzustellen. Wenn man der erste in etwas ist und Erfolge erzielt oder neue Bahnen einleitet, folgen die Generationen nach einem. Wenn man erst später dazukommt, wurden schon unzählige Musikrichtungen "erfunden" und geprägt, unzählige Rekorde wurden bereits aufgestellt, innovative Künstler in der Vergangenheit haben bereits das Grundgerüst mitgestaltet und Musik zu dem gemacht, was sie heute ist. Wenn man erst nach Jahrzehnten oder sogar nach Jahrhunderten dazukommt, kommt man einfach zu spät. Eine innovative Person kann die Musik heutzutage daher nicht so enorm prägen wie vor hundert Jahren die bekannten Komponisten oder selbst wie vor einigen Jahrzehnten mit Künstlern wie MJ, den Beatles und Co.
Außerdem kommt noch dazu, dass Musik immer technischer wird und sich bestimmte "Formulare" für das Schreiben und Produzieren von Songs festgesetzt haben, wodurch Künstler nicht mehr so kreativ sein müssen wie auch nur vor einigen Jahrzehnten. Früher musste aufwendig komponiert werden, heutzutage reichen teilweise schon einige Knopfdrücke und fertig ist die Melodie.
Man kann nicht klassische Musik mit Pop-Musik vergleichen.
Vergleicht man aber Pop mit Pop und Klassik mit Klassik, so ist klar,
dass sie früher nicht mehr Talent hatten wie heute.