Hat Religion insgesamt mehr Schaden angerichtet, als gutes bewirkt?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke JA, denn ich differenziere zwischen Religion und Glauben.

Jemand der an etwas glaubt, kann das machen wie er möchte. Wenn er meint, es ist die einzige Art, seinen Glauben zum Ausdruck zu bringen, sich täglich ein Glas Marmelade in die Haare zu schmieren - soll er machen.

Problematisch wird es halt dann, wenn dieser Jemand dann anfängt andere zu nötigen, das auch zu machen und ihnen sagt, sie sind alle schlechte Menschen, wenn sie das nicht tun.

Und wenn wir mal ehrlich sind, gibt es verdammt viele Religionen, die eine "entweder du tust das, oder es hagelt Konsequenzen und Strafen" Mentalität haben. Verdammt viele "DAS ist der einzig wahre Glauben und nur wer das genau so macht, wird am Ende belohnt".

Ich finde, Religionen sollten abgeschafft werden. Jeder sollte frei interpretieren dürfen - natürlich vorausgesetzt, dass sie niemand anderem schaden - wie er seinem Gott gefallen möchte. Diese bescheuerten Regeln und das schlechte Gewissen, was mit einem Regelbruch einher geht, sind meiner Meinung nach der falsche Weg.

Philipp339 
Fragesteller
 17.05.2023, 14:00

Kann ich nur zustimmen. Danke für die Antwort👍

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akesipalisa  27.11.2023, 15:06

Hast Du eine Idee, wie man Religionen "abschaffen" kann? Das gelingt seit ca. 5000 Jahren leider immer noch nicht, stattdessen kommen noch neue hinzu, wie die relativ jungen Zeugen Jehovas oder das fliegende Spaghettimonster.

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Ich denke dass das ganz auf die Epoche ankommt.

In den meisten Zivilisationen der Weltgeschichte, wurden Religionen entwickelt, welche doch durchaus einen gewissen Teil an der "zivilisierung" beigetragen haben. Die 10 Gebote zum Beispiel sind nichts anderes (abgesehen von habe keinen Gott außer mir blabla) als Verhaltensregeln. Kill keinen, klau nicht und piss deinem nachbar nicht ans bein.

Heutzutage absolut unnötig rückständig und absolut schädlich. Wie viele Islamisch regierte Staaten sind in den Indizes in den Top 50?

Meistens schwere Menschenrechtsverletzungen und co. Gäbe es noch streng christlich regierte Länder wäre es ähnlich.

Ich halte Religion und sinnlosen Gottglaube schon lange für überholt, hat aber vielleicht doch maßgeblich zur Zivilisierung beigetragen. Kutschen waren damals auch gut, heute stören sie nur noch den Verkehr.

Philipp339 
Fragesteller
 17.05.2023, 14:12

Stimme ich zu. Vielen dank für die ausführliche Antwort.

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Die Menschen sind im Lauf der Geschichte immer weniger gewalttätig geworden. Je weiter wir in der Geschichte zurück blicken, desto mehr Gewalt sehen wir. Die Religionen stammen aus alter Zeit und haben eine lange Geschichte. Ich bin nicht so sicher, ob die Menschen ohne Religionen weniger gewalttätig gewesen wären. Ich denke eher, dass sie dann einfach andere Gründe gefunden hätten, sich umzubringen.

Bemerkenswert ist, dass hehre Ziele oft zur grössten Gewalt führen. Das ist bei allen grossen Religionen passiert. Aber auch die Französische Revolution mit ihren aufklärerischen Zielen hat in ein grässliches Blutbad geführt. Ebenso der Kommunismus, in dem ja eigentlich alle Menschen gleich sein sollten. Da wurden nicht nur die Adligen umgebracht, sondern zuallererst alle klugen Leute und dann auch Abertausende Bauern. Auch die meisten Nationalsozialisten waren überzeugt, eine bessere Welt zu schaffen.

Ich denke, dies ist die Lehre: Wer zu sehr überzeugt ist, zu den Guten zu gehören und den Weg zum Heil zu kennen, der ist bereit, enorme Opfer zu bringen, um dieses Heil zu erreichen. Diese Ideologen bringen durchaus eigene Opfer. Aber weil dies nicht reicht und weil sie sich selbst ja auch opfern, fühlen sie sich berechtigt, auch andere zu opfern. Hilfreich wäre also mehr Bescheidenheit und Skepsis dem eigenen Weltbild gegenüber.

Ich finde es immer wieder "witzig", wenn sich Christen echauffieren über die Gewaltbereitschaft islamisch gläubiger Menschen, welche aus diesem oder jenem Grunde zur Waffe greifen.

Waren es doch gerade die Christen, welche immer und immer wieder in Kreuzzügen das "heilige Land erobern" und die "Mauren getötet" haben - und das nicht nur in geringer Zahl, sondern im größten fortgesetzten Massenmord der Weltgeschichte (soweit uns diese bekannt ist).

Und dann haben wir noch nicht einmal von all jenen Menschen geredet, welche auch heute noch bereits nach der Geburt in eine Religion und ein Glaubensschema gepresst werden - nur weil ihre Eltern der Meinung sind, dass es richtig ist.

Ich spreche von der christlichen Taufe, bei welcher man Kleinstkinder dazu zwingt, einer Religionsgemeinschaft beizutreten, ohne Rücksicht auf das, was diese Kinder später einmal meinen könnten. Denn natürlich wird nach der Taufe mit allen Mitteln die jeweilige religöse Doktrin mit allen allen Mitteln in das Kind hineingestopft - manchmal sogar im Akt einer an "geistige Vergewaltigung" grenzenden Extremismus.

Wir könnten unsere Kinder doch einfach mal religionsneutral aufziehen, ihnen in der Schule in einem vergleichenden Unterricht die Besonderheiten aller Religionen vermitteln, und sie dann einfach selbst entscheiden lassen, ob und ggfs welcher Religions- und Glaubengemeinschaft sie beitreten möchten - ohne Verpflichtung und ohne Zwang.

Ich wurde als Kind in das evangelische Glaubensystem gezwungen, habe dann miterleben müssen, wie sich ein Teil meiner Familie gegenseitig zerfleischt hat in Sachen Religion, musste Mobbing durch Ausbilder erleben Menschen gegenüber, welche sich gegen einen Glauben entschieden haben und konnte mich dann mit 19 endlich aus den Fesseln der evangelischen Kirche befreien.

Ich habe es NIEMALS bereut und ich sehe heutzutage immer noch mit Schrecken, was man Kindern in jüngsten (Taufe) und jungen Jahren (Kommunion/Firmung - Konfirmation) antut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Ganz klar negativ !

Klar gibt Religion Hoffnung und Kraft. Wenn eine Mutter in einer ausweglosen Situation weiter macht damit ihr Kind eine Zukunft hat und dies nur mit Glaube durchstehen kann, dann ist das auf jeden Fall positiv.

Ich finde aber es muss nur einen Toten geben, der im Namen einer Religion getötet wurde, um dies weg zu wischen. Und naja ... schaut man in die Vergangenheit, da gab es schon den ein oder anderen.