Hast du einen Organspendeausweis?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Ja, würde auch spenden 45%
Nein, würde auch nicht spenden wollen 34%
Ja, würde aber nicht spenden 17%
Nein, würde aber spenden wollen 4%

15 Antworten

Nein, würde auch nicht spenden wollen

Definitiv nein. Nach dem Oeganspendenskandal von damals definitiv nicht. Zudem misstraue ich so und so dem gesamten System. Habe einen Organspendeausweis ausgerechnet zu der Zeit, wo der Skandal war, ungefragt zugeschickt bekommen. Hab ihn sofort zerrissen und weggeworfen. Interessanterweise wurde kurz nach dem damaligen Organspendeskandal eine Werbekampagne für Organspende gemacht…

Gruß NicoFFFan

Apokalypse2020  18.03.2024, 20:34

Was war denn das für ein Skandal? Bin nicht aus Deutschland. Würde mich aber interessieren.

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ThomasJNewton  18.03.2024, 20:56
@Apokalypse2020

Es haben m.W. einige Ärzte den Zustand ihrer Patienten schlimmer dargestellt, als er war, sodass die bevorzugt ein Organ erhielten.
Nach der Logik rettet man auch keine Ertrinkenden, wenn man nur einen Rettungsring hat und 2 sich streiten könnten.
Die Logik musst du nicht verstehen.

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Nein, würde auch nicht spenden wollen

Heute ist ja die elektronische Organspenderkartei in Betrieb gegangen und ich habe mich gleich als einer der ersten dort registriert und als Organspendewillen ein NEIN hinterlegt. Ich möchte das einfach nicht.

https://www.bfarm.de/DE/organspende-register.html

Ich selbst möchte nicht Organspender werden, da ich den Sterbeprozess ganz natürlich durchlaufen möchte, bis zum Ende. Der willkürlich definierte Hirntod ist nur ein Zwischenschritt im Stebreprozess, um Organspenden zu ermöglichen.

Mir ist unsympathisch, dass man regelrecht ausgeweidet wird, sehr viele Organe entnommen, die Augen verstümmelt und auch Gewebeproben für Forschung, Entwicklung und womöglich sogar kommerzielle Nutzung entnommen werden können.  

Organspende ist für die Angehörigen sehr oft eine große Belastung. Der Angehörige wird noch künstlich am Leben gehalten und wirkt keineswegs tot. Da fällt der Abschied und das innere Abschließen oftmals schwer, denn es fehlt die Offensichtlichkeit des Todes, des finalen Endes. Auch die Freigabe zum Ausweiden ist für viele eine enorme emotionale Belastung, die in diesem Moment des Schocks und der Trauer das Fassen und Verarbeiten dieser schrecklichen Wendung erschwert. 

Ja, würde aber nicht spenden

Ich weiss von Berufes wegen, wie eine Organspende abläuft. Natürlich werden Organe erst dann entnommen, wenn zweifelsfrei feststeht, dass der Spender hirntot ist, nur ist eben ein grösserer Teil des „verstorbenen“ Menschen noch nicht vollständig tot, und kein Mensch, auch kein Arzt kann mit Sicherheit sagen, ob hirntot bedeutet, dass alles vorüber ist. Fakt ist, dass bei der Organentnahme dem laut Definition toten Menschen Schmerzmittel verabreicht werden, weil es beim „Verstorbenen“ häufig zu Muskelzuckungen kommt. Die Befürworter von Organspenden interpretieren das als reine Nervenzuckungen…bei einem Toten (??!)

Ausserdem dauert die Vorbereitung für eine Organentnahme im Schnitt mindestens 48 Stunden. In dieser Zeit wird der Verstorbene künstlich beatmet und liegt folglich auf der Intensivstation.

Ich habe bei einer Infoveranstaltung gefragt, ob es für Organempfänger eine obere Altersgrenze gibt. Zumindest in der Schweiz ist das nicht so, was bedeutet, dass auch ein sehr alter Mensch noch als Organempfänger in Frage kommt. Ich bin der Ansicht, dass man sich aber zumindest ab einem Alter von ca. 70 Jahren damit abfinden sollte, dass das Leben wegen eines nicht mehr gut arbeitenden Organs zu Ende geht.

Deamonia  21.03.2024, 10:30
Die Befürworter von Organspenden interpretieren das als reine Nervenzuckungen…bei einem Toten (??!)

Selbstverständlich, selbst nach Tagen kann sowas bei Leichen vorkommen, und auch bei Föten die noch kein Gehirn haben, kannst du mittels Reizen Reflexe auslösen, aber davon spürt der Fötus trotzdem nichts, weil dazu ein funktionierendes Hirn nötig wäre.

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Roal3  04.04.2024, 02:20

Kann man theoretisch während der Entnahme außerdem Koma aufwachen?

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Ja, würde auch spenden

Ja. Selbstverständlich. Und das schon, seit ich 18 bin (bin jetzt 50)

Nachdem 2020 mein Bruder nach fünf Jahren Wartezeit endlich eine neue Lunge bekam und miterlebt habe, wie sich sein Zustand quasi von heute auf morgen unfassbar verbessert hat, umso mehr.

Ja, ich weiß um das Prozedere um die Spende. Aber auch die, um überhaupt gelistet zu werden und welche Parameter der Empfänger erfüllen muss um überhaupt ein Organ zu bekommen

Nein, weil ich unsicher bin, ob ich spenden wollen würde. Einerseits schreckt mich die Vorstellung ab, dass mir nach meinem Tod Organe entnommen werden, andererseits kann ich ja nichts mehr damit anfangen und jemand anderem würde es helfen.

Bis ich mir sicher bin, hole ich mir keinen Ausweis, weil ich nicht wüsste, was ich eintragen soll.