Hass auf eigene Landsleute?
Hallo Community,
Ich bin geborene Ukrainerin. Aber ab 1.Lebensjahr nach Deutschland durch Adoption gekommen. Seit meiner Kindheit schon habe ich von sehr viele Leute gehört, wie schlecht die Ost-Slawen sind. Z.b. Es sei extrem normal dass Männer die Frauen schlagen, dass die Russen/Ukrainer körperlich/geistig/seelisch Behinderte lieber töten wollen weil es nicht in ihren Ideologie gehöre (Und ich bin taub geboren bzw. trage jetzt beidseitig Cochlear Implantate, also ist das übel für mich), dass hochprozentige Alkohol ihr tägliches Getränk sei neben Wasser etc., dass Russen immer prügeln wollen, dass die Arrogante Oberflächlich stark ausgeprägt sei. Überall wurde heute noch viel von Bekannte/Freunde und Kollegen bestätigt. Also sie haben nix gutes hinterlassen.
Und das ganze pisst mich schon, sodass ich auch nix mit Russen reden will. Wie kann es sein dass ich das eigene Heimat, das ich zwar nicht kenne, abgrundtief hasse?
8 Antworten
Du solltest dir niemals ein Bild von Anderen, aufgrund Erzählungen Dritter machen. Du solltest Dir immer selbst ein Bild machen.
Es ist noch nicht solange her, das auch in Deutschland Behinderte einen schweren Stand hatten. Im Dritten Reich die Aktion T4. Auch in den 50er Jahren war diese Meinung noch weit verbreitet. Erst in den 70er bis 80er Jahren verbesserte sich die Situation Behinderter nachhaltig.
Und das in einem offenen Land mit Beeinflussung von allen Seiten. Stellen wir uns doch einmal vor, wir wären abgeschottet von Außen mit Mauern um uns und keiner Möglichkeit der Einflussnahme von Anderen.
Wie weit wären wir dann?
Du findest auch in Deutschland auch hier, Menschen die das LEBEN Behinderter als unwert bezeichnen.
Ich wünsche Dir, das du dir ein eigenes Bild deiner Herkunft machst. Schlechtes findest Du überall wenn du danach suchst. Aber Gutes ist auch überall, ist in der Mehrzahl.
Viel Glück!
Da bist du sicher nicht die Einzige...
Es gab mal eine große Umfrage, wie viele Leute eigentlich die eigenen Landsleute mögen. Auf Platz 1 waren die Brasilianer, bei denen 77 % sich einander wohl gesinnt waren. Deutschland in Berlin war Platz 4 mit ich glaube 64 %, Schlusslicht waren die Österreicher in Linz. Da konnten sich gerade mal 19 % einander ausstehen.
Vorurteile hat wohl jeder. Aber die Menschen erst mal kennen zu lernen, anstatt drauf los zu urteilen empfiehlt sich dann doch.
Ich hab da auch schon meine Erfahrungen damit gemacht. Bei manchen dachte ich mir ok, Klischee/Vorurteil erfüllt... und bei anderen, dass der Spruch "Der erste Eindruck zählt" nicht ernst genommen werden sollte, da noch viel mehr hinter Menschen stecken kann, als immer nur schwarze Seiten. Egal, welcher Herkunft/Rasse/Religion/krank/Gesund usw.
Also mache deine eigenen Erfahrungen, damit fährt man ganz gut.
Durch Falschinformationen wurdest du zu einer Rassistin erzogen. Andere Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu hassen ist keinen Tick besser als Menschen wegen ihrer Handicaps bzw. Behinderungen zu hassen. Dazu solltest du dir im Bilde sein.
Nicht alle Russen, Ukrainer und sonst wer sind ideologisch gleich gesinnt. Idioten gibt es Überall. Du solltest dir also überlegen, ob du ebenso zu dieser Kategorie von Menschen gehören willst.
Du möchtest doch sicher das man dich als Person wahrnimmt und dir nicht mit Vorurteilen begegnet.
Aber selbst scheinst du voller Vorurteile zu sein. Besuch das Land deiner Vorfahren einfach mal. Du wirst moderne Menschrn kennenlernen, die jungen Leute trinken eher weniger als Deutsche und betrachten Frauen auch nicht als Assessoir ..
Aber einen Fehler solltest du nie machen .. Ukrainer als RUSSEN bezeichnen. Die Ukraine ist ein eigenständiges Land mit eigener Sprache.
Für andere Leute war ich als junges Mädchen auch immer nur ein Schlitzauge, Reisfresserin, Kimchi oder ganz kreativ China-Junge (wohlgemerkt als Mädchen so genannt worden). Ich bin in Seoul geboren, mit drei nach Deutschland gekommen, meine eigentliche Heimat kenne ich nicht, außer vom Urlaub her, dass einzige was an mir koreanisch ist, ist mein Name und mein Aussehen. Lass dir nicht einreden, dass Ukrainer oder Russen schlecht sind und du deine eigentlichen Landsleute hasst.
Jetzt habe ich als erwachsene Frau ja auch keine Probleme. Als Kind würde man aufgrund des asiatischen Aussehens aber schon oft gehänselt.
Na ja, bei eindeutigen Beleidigungen, was soll man da falsch aufnehmen? Zugegeben, die Fragenstellerin hat sogar noch Glück, bei ihr sieht man ihre Herkunft nicht, dass ich keine richtige deutsche bin, kann ich kaum verbergen.
Das ist wahr, aber wir den Betroffenen ist es natürlich verletztend. Mir tun meine Kinder, wenn ich mal welche bekomme schon leid, es wird ihnen bestimmt nicht anders ergehen.
oder du änderst grundsätzlich die einstellung zur sprache?
Als erwachsener Mensch kann man damit ja umgehen, aber als Kind? Ich hatte damals immer das Gefühl, dass ich eine Außenseiterin bin. Klar, dass gibt sich mit der Zeit.
Naja, wir haben alle gelernt, Äusserungen anderer misstrauisch nach Angriffen abzusuchen. Hier sehe ich eine fatale Folge dieser tollen Lektionen. Und ich sehe nicht, dass sich "das gibt". Eher eine ganze Welt, die darunter leidet.
Natürlich bin ich auch nicht frei davor, solche Äußerungen zu tätigen. Ich glaube jeder Mensch ist zumindest ein klein wenig oberflächlich.
wir müssen eigentlich alle lernen, diese sprache aufzugeben. ich hätte da auch einen tip
Wenn du flüssig Englisch verstehst, dies: https://youtu.be/l7TONauJGfc
Eine deutsche Version müsste ich noch suchen, aber sag, wenn du sie benötigs.
Dann hilfreiche neue Erkenntnisse auch dir und erholsames Weekend!
Kinder bemerken Unterschiede und sprechen sie aus.
Ich erkenne darin nichts negatives. Zumindest, wenn dies nicht diskriminierend geäußert wird.
Meine Tochter hat in Ihrer Klasse (Grundschule) ein Mädchen, welches vietnamesische Wurzeln hat. Eines Tages malte sie ein Bild von ihr und wurde promt dafür von einer Hilfslehrkraft kritisiert, weil sie das Mädchen angeblich mit "Schlitzaugen" gemalt hat. Sie musste sich bei ihr entschuldigen. Sie hat bis heute nicht verstanden, wofür sie sich bei dem Mädchen entschuldigt hatte. Auch wir als Eltern wurden darüber informiert.
Ich konnte mir diesbezüglich meine Bemerkung nicht verkneifen. Ich sagte, dass meine Tochter ihre asiatische Mitschülerin, die sie übrigens ganz gut leiden kann, eben als Asiatin aufs Papier gebracht hat. Ohne dabei irgendwelchen Hintergedanken zu haben. Aber dank ihrer Äußerung Frau XXX zerbricht meine Tochter sich nun den Kopf was "Schlitzaugen" denn sein sollen. Vielleicht nehmen Sie sich etwas Zeit und erklären es ihr?
Danach war das Thema vom Tisch.
Unterschiede zu erkennen ist für Kinder sehr wichtig, mindestens ist es aber genauso wichtig zu lernen mit diesen Unterschieden richtig umzugehen.
Kimchi ist also etwas zum Essen, ich hörte das nie zuvor, mein Schreibprogramm dafür kennt es gut. Es nennt auch Kimchisuppe. Ich hoffe nun das das püriert oder angedickt werden kann, dann bin ich gespannt. Der Name weckt Lüste.
Abgesehen davon bin ich der Meinung das man alles sagen kann, darf und soll. Denn es ist der Ton der die Musik macht, nicht der Text.
Heute wird alles, jedes einzelne Wort, auf die Goldwaage gelegt. Nichts darf man mehr sagen und wenn man in öffentlicher Position ist, braucht man fast schon einen Stab der jeden Satz den man sagen könnte durchleuchtet auf irgendwelche Unworte.
Ist die Welt deshalb besser geworden?
Kimchi ist lecker. Allerdings würde es mir im Traum nicht einfallen einen Menschen so zu nennen.
Ich teile ganz deine Meinung.
Korea ist doch jetzt "in"...