Härtefall Antrag wegen Angststörung?
Hallo Leute,
Ich hab heute eine Prüfung versemmelt, weil ich bei der mündlichen Abfrage einfach angefangen hab zu heulen und dann komplett rausgekommen bin. Ich hab zwar noch einen Versuch in zwei Wochen, glaube aber nicht, dass es dort anders laufen wird. Ich bin schon eine Zeit lang in Therapie und habe eine schlimme Angststörung, beim schriftlichen läuft alles supi aber beim mündlichen mache ich mir so einen großen Druck, dass ich direkt ein Blackout bekomme und nichts mehr sagen kann.
Wenn ich einen Härtefall Antrag stellen könnte, hätte ich nochmal ein Jahr mehr Zeit um mich auf die Prüfung vorzubereiten. So könnte ich mich seelisch nochmal mehr drauf vorbereiten und psychisch vielleicht einige Fortschritte machen. Hat vielleicht jemand schonmal eine ähnliche Erfahrung gemacht, bei der der Härtefallantrag angenommen wurde?
Ich stelle ihm wenn die zweite Prüfung klappt so oder so, weil ich nicht zwangsexmatrikuliert werden will, würde aber trotzdem gerne ein paar Erfahrungen oder informierte Meinungen hören.
Lg
5 Antworten
Bevor Du etwas unternimmst, solltest Du dich erst mal beim Prüfungsamt und/oder beim Prüfungskommissionsvorsitzenden beraten lassen. Da die vermutlich nur auf formalerer Ebene mit dir sprechen werden, solltest Du zusätzlich mit dem Leiter/der Leiterin der Zentralen Studienberatung der Hochschule sprechen. Der/die kennt in der Regel auch frühere Eintscheidungen also wie das Prüfungamt in ähnlichen Verfahren entschieden hat. Zur Unterstützung eines möglichen Antrags auf Verschiebung der in zwei Wochen anstehenden Wiederholungsprüfung, brauchst Du ein handfestes medizinisches Fachgutachten, dass die Prüfungsunfähigkeit bescheinigt. Vielleicht könnte eine Lösung darin liegen, dass Du wegen Krankheit und damit verbundener Prüfungsunfähigkeit für zwei Semester vom Studium beurlaubt wirst, wobei das Recht auf Ablegung einer Wiederholungsprüfung bis zum nächsten regulären Studiensemester erhalten bleibt. Ich weiß aber nicht, ob so eine Lösung nach dem dortigen Hochschulrecht möglich ist. Deshalb musst Du jetzt sehr schnell aktiv werden!
Wenn du dir deine Angststörung attestieren lässt, solltest du gute Chancen auf einen Nachteilsausgleich haben. Damit du aber nicht ein Jahr verlierst, würde ich mich an deiner Stelle mal erkundigen, ob auch ein Wechsel der Prüfungsform möglich ist, so dass du die Prüfung im Widerholungsversuch nicht mündlich, sondern schriftlich absolvieren kannst.
Beste Grüße und viel Erfolg!
Das Ding mit Härtefallanträgen ist, dass sie individuell geprüft werden, also niemand hier kann dir sagen, ob dein Antrag durchgeht oder nicht.
Wie gesagt, ich werde ihn so oder so einreichen wenn es passiert aber ich wollte bisherige Erfahrungen hören. Frage lesen hilft.
Was würdest du in diesem Jahr des Aufschubs denn anders machen? Was würdest du konkret tun um dich vorzubereiten?
Nimmst ja auch nicht an einem Sportwettbewerb Teil, ohne vorher trainiert zu haben.
Wer hat denn gesagt dass ich nicht übe? Ich habe mich gute vorbereitet, daran lag es ja nicht.
Du hast auch nicht gesagt, dass du es tust. Also mit üben meinte ich, dich Angst machenden Situationen aussetzen.
Denkst du wirklich ich würde um ein Jahr aufschieben bitten und dann gar nichts machen? Wie soll ich denn meine Angststörungen überwinden ohne üben? Manchmal frag ich mich echt was Leute denken wenn sie hier ne Frage beantworten. Hat mir auch null weiter geholfen. Aber dann dir überwinde ich mich endlich mal meinen Account hier zu deaktivieren also danke. Warte nicht auf ne Antwort von mir.
Ganz schön empfindlich....
Und ja... es gibt Leute die aufschieben und dann denken es passiert von allein ein Wunder. Ob du dazu gehörst, konnte ich ja nicht wissen. wärst du einer von ihnen, hättest du aber mal drüber nachdenken können.
Nur weil es dir nicht geholfen hat, bedeutet es ja nicht, dass es von vornherein klar war.
Schade, dass Du erst jetzt fragst. Das Kind ist an sich in den Brunnen gefallen. Nein, ein Aufschub würde Dir nicht helfen. Du hättest die Last zwar erstmal vom Herzen - ja. Aber sie würde mit voller Wucht am Prüfungstag wieder da sein. Das hilft nicht.
Du hättest längst lernen können, wie man vor Leuten spricht:
Bereite Deinen Text gut vor! Recherchiere gut und sei Dir sicher, dass Dein Text nicht mehr verbessert werden kann, weil er exzellent ist!
Dann liest Du Dir Deinen Text leise durch. Danach liest Du ihn laut vor - auf Deinem Stuhl sitzend in Deinem Zimmer. Danach stellst Du Dich vor eine Zimmerwand und liest den Text vor - dieses Mal schon ein wenig auswendig (guck dabei die Wand an), denn Du kennst den Text ja jetzt schon recht gut. Und danach stellst Du Dich vor einen Spiegel und trägst den Text vor. Danach stellst Du Dich vor Deine Eltern und trägst den Text vor. Dies tust Du vielleicht 2 oder 3 Mal - je nachdem, wie viel Übung Du noch brauchst.
Bei einer mündlichen Prüfung wird in der Regel nicht verlangt, dass man einen Text abspult, sondern das sind Gesprächssituationen, in denen der Prüfer seinen Fokus entsprechend den Aussagen des Prüflings variiert. Reines Auswendiglernen bringt da meines Erachtens nicht viel.
Das Referatehalten ist jedoch die Vorstufe davon. Deswegen lohnt es sich, dies sich zu erarbeiten. So wird man selbstsicher, weil man die Fakten kennt, die man wiedergeben soll.
Es geht nicht, darum dass ich nicht vor Leuten sprechen kann. Ich kann auch gut Vorträge halten, wenn diese nicht benotet werden. Es ist der Stress, den ich durch ein verbundenes Trauma durch meine Angststörung wieder erlebt habe. Die Auswirkungen von sowas sind manchmal stärker als du dir das vielleicht vorstellen kannst, deswegen habe ich nach jemandem mit Erfahrung oder einer informierten Antwort gefragt.
Meine Antwort ist insofern informiert, als dass es Allgemeinwissen ist, dass eine Routine hilft. Etwas, das Du öfter machst, wird selbstverständlich. Davor hat man dann auch keine Angst mehr.
Meine Angststörung vielleicht ein bisschen in den Griff bekommen?