Habt ihr schon mal Bildungsurlaub genommen?
Sofern ihr in einem Bundesland wohnt, in dem ihr als Arbeitnehmer die Möglichkeit dazu habt.
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8 Antworten
Allerdings war das, bevor ich zu arbeiten begann. Die Seminare zur politischen Bildung fand ich einfach super interessant und daher nahm ich das Angebot in den Ferien wahr.
Mein Vater und mein Großvater hatten diese Angebote gerne angenommen. In den 50er und 60er Jahren wurde die Teilnahme noch staatlich unterstützt und größere Arbeitgeber wurden unter Druck gesetzt zumindest einen Teil ihrer Arbeitnehmer zu solchen Seminaren zu schicken. Beamte bekamen jedes Jahr dafür extra frei.
Eine Nichte von mir hat einen privaten Arbeitgeber (Familienbetrieb), wo heute noch freiwillig dafür Sonderurlaub gewährt wird. Das Arbeitsverhältnis ist dementsprechend positiv und auch wenn die Bezahlung etwas geringer ausfällt, die Arbeitsbedingungen sind so gut, dass meine Nichte sicher dort bleiben wird.
Wohne leider in einem der beiden Bundesländer, wo Bildungsurlaub nicht gesetzlich verankert ist...
Darüber nachgedacht habe ich aber schon und würde es vermutlich nutzen, wenn ich in einem anderen Bundesland mit dieser Option leben würde!
Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber habe ich per Vertrag Anspruch auf Weiterbildung in Höhe der Arbeitszeit einer Arbeitswoche pro Jahr. Der Haken dabei: wie so oft im gemeinnützigen Sektor steht für Weiterbildungen herzlich wenig Budget zur Verfügung. Ich kann diese 35 Stunden pro Jahr also wenn, dann primär für kostenfreie Seminare nutzen. Und leider gibt's da kein sonderlich großes Angebot...
Meinen Fachwirt habe ich beim vorherigen Arbeitgeber gemacht - und für Lern- und Prüfungszeiten meinen normalen Jahresurlaub nehmen müssen. Und natürlich hab ich den auch komplett selbst finanzieren müssen (dank Aufstiegs-BAföG aber immerhin mit einer ganz fairen staatlichen Unterstützung).
Es ist wirklich traurig, dass da Arbeitgeber nicht mehr in die Pflicht genommen werden! Schließlich profitieren sie davon und verlangen es ja letztendlich auch, dass man lebenslang dazu lernt, das Fachwissen aktuell hält und insgesamt geistig rege bleibt...
Für die Arbeit nötige/sinnvolle Weiterbildungen werden bei mir vom Arbeitgeber zumeist in der Arbeitzeit ermöglicht bzw. sogar verpflichtend vorgegeben.
In meinem Bundesland stehen mir 5 Tage Bildungsurlaub zu. Allerdings muss die Veranstaltung auch mind. 5 Tage dauern, wobei mind. 3 Tage hintereinander stattfinden müssen und die tägliche Dauer mind. 6 h betragen muss (außer am An- und Abreisetag, da mind. 4 h). Das engt die Möglichkeiten schon deutlich ein.
Leider nicht - ich glaube, das wäre eine wirklich interessante Erfahrung geworden.
Vielleicht könnte es (falls es der Arbeitgeber zulassen würde) aber auch unverhältnismäßig ausgenutzt werden (und als Urlaub, nicht zur Bildung) genutzt werden - da wäre ich dagegen.
Es ist schon recht streng gefasst, was als Bildungsurlaub anerkannt wird und was nicht. Reine Vergnügungsveranstaltungen sind das alles nicht. Es ist aber auch nicht auf die beruflich notwendigen Themen eingeschränkt, was große Freiheiten bei der Themenwahl lässt.
Ich habe mich ein paar wenige Male erkundigt.
Die Sachen, die mich interessiert hätten, waren jeweils in Zeiträumen, die mir überhaupt nicht passten. Darum habe ich noch nie Bildungsurlaub genommen.