Habt ihr Obdachlosen schon mal geholfen? Wenn ja, wie?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Durch Geldspenden 48%
Durch persönliches Engagement 20%
Ganz anders 18%
Durch Sachspenden 15%

13 Antworten

Durch persönliches Engagement

Fast jeden Tag. Auf meinem Arbeitsweg sind immer die gleichen 3 Personen. Zwei davon, denen kaufe ich im Laden was zu Essen und was zu Trinken, die begleiten mich da meistens, wenn sie mich sehen. Sie suchen aus, ich bezahle. Meistens kaufen die Brot, etwas Wurst, einer davon kauft immer noch einen halben Liter Milch, der andere ein Bierchen (soll er, sei ihm gegönnt).

Die dritte Person übernachtet bei halbwegs schönem Wetter immer bei einem öffentlichen Platz grad bei mir um die Ecke, wo ich arbeite. Dort hat's einen Kiosk. Dem stell ich jeden Morgen einen Kaffee hin.

Durch persönliches Engagement

Ich spiele manchmal mit einem unter einer Brücke Schach - um genauer zu sein jede woche. Er war wohl mal Soldat und es fällt ihm sehr schwer sich unterzuordnen, weswegen es für ihn auch schwer mit der Jobsuche ist. Er ist sehr nett und ich lerne viel von ihm.

An dem Wochentag gehe ich immer mit ihm in den Waschsalon und dann helfe ich ihm mit dem Einkäufen für den rest der woche. Meine Mutter flickt immer seine Sachen oder er kriegt Kleidung die mein Vater nicht mehr trägt oder auch nie getragen hat.

Meiner meinung nach sind Obdachlose nicht weniger wert als wir. Sie haben halt weniger glück als wir oder die Falschen entscheidungen getroffen. Viele - wie der Soldat - sind sogar eigentlich richtig Klug und nett; haben Abschlüsse oder mehr. Es lief halt einfach nicht gut. Einige in meiner Umgebung haben sogar wieder Jobs 😊

Ganz anders

In Berlin in der Ringbahn kam ein Bettler durch den Zug, ein Mann hat in seine Hosentasche gegriffen und ihm einen Schein gegeben. Mit diesem Schein in der Hand ist der Bettler noch an der gleichen Haltestelle aus dem Zug gesprungen und hat sich am Kiosk zwei Flaschen Schnaps gekauft. Dabei ist es ihm nicht aufgefallen, dass sein Anorak noch immer im Zug lag. Den hatte er in der Aufregung liegen lassen. Die Türen gingen zu und die Jacke fuhr mit.

Seit diesem Erlebnis habe ich nie wieder auch nur daran gedacht, einem Bettler etwas zu geben.

BadWolf27  22.02.2022, 16:32

Du musst dabei bedenken, dass der Mann vermutlich hochgradiger Alkoholiker war.

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TimBock0815  22.02.2022, 16:37

Ich finde Dein Beispiel gar nicht so verkehrt um genau das Gegenteil zu tun. Klar möchte man nicht eine Sucht oder Sowas finanzieren. Aber ich gebe mich auch nicht der Illsusion hin durch meine "kleine Spende" etwas groß bewegen zu können. Erster Zweck ist jemandem zu Helfen und eine kleine Freude zu machen. Sollte derjenige gerade in einer Sitaution sein, wo er nicht anders handeln kann, dann habe ich ihm trotzdem den Tag ein kleines Bisschen leichter gemacht. Bin mir nicht sicher ob man das pauschal immer so total verteufeln kann. Klar darf jeder entscheiden, wofür und wem er sein Geld geben möchte.

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Fuchssprung  22.02.2022, 16:39
@TimBock0815

Jeder soll aus meinem Erlebnisse die Schlüsse ziehen, der er für richtig hält :)

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Durch persönliches Engagement

Während meiner Schulzeit, habe ich an einigen Wochen während der Ferien in Obdachlosenunterkünften ehrenamtlich ausgeholfen. Ansonsten selten mal eine Geldspende (da musste der Grund schon plausibel sein.. etwa ein Busticket zur Unterkunft, weil die Kältebusse ausgefallen waren).

Gruß, JamesBaxter

P.S. Auch wenn es sich schräg anhört, aber eine äußert willkommene Kleiderspende, sind Socken.

Durch Geldspenden

Wenn ich mit den Hunden durch den Kurpark ging, traf ich regelmäßig

Bild zum Beitrag

zwei Obdachlose (Bildmitte). Ich kenne sie seit Jahren.
Von einem erzählte man sich, dass er mal Zahnarzt gewesen ist. Er ging aber einer Unterhaltung "aus dem Weg". Er zog um 20 Uhr Richtung Kläranlage und hatte wohl irgendwo dort außerhalb sein Nachtlager.
Etwa 20 Jahre kannte ich ihn, seit etwa 4 Jahren sehe ich ihn nicht mehr.
Er war für mich ein Beispiel (ohne genaues zu wissen), das man auch unverschuldet oder mit Unglück so "landen" kann. Mir scheint aber, dass er nach einiger Zeit gut damit leben konnte und wahrscheinlich so auch leben wollte.
Ich glaube, dass die Stadt ihn auch geduldet hat.

Mit dem Geld, das ich ihm gegeben habe, ging er in die Bäckerei und kauft sich ein Frühstück. Mit Alkohol habe ich ihn nie gesehen.

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Mit dem anderen (Foto) habe ich mich gelegentlich unterhalten. Er hat sein Abi gemacht, mal im Knast gesessen. Wenn ich morgens vor der Arbeit die Hunderunde durch den Kurpark gemacht habe, habe ich ihn manchmal beneidet (nur im Sommer bei schönem Wetter).

Von ihm existiert ein Video auf YT. Jugendliche haben ihn abgefüllt und gefilmt, er sollte auf der Mundharmonika spielen. Wirklich übelst.

Auf einmal war er weg, er ist früh gestorben.

 - (Politik, Gesellschaft, helfen)