Haben sich die Grenzwachen an der Mauer gefreut als Sie fiel?

Suboptimierer  28.08.2023, 09:04

Meinst du, weil sie dann arbeitslos waren?

janvalperz 
Fragesteller
 28.08.2023, 09:04

Zum Beispiel

TheMordred  28.08.2023, 09:04

Meinst du Ost oder West? Naja oder beide?

janvalperz 
Fragesteller
 28.08.2023, 09:05

Beide

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du musst hier zuerst mal entscheiden wenn du mit Grenzwachen meinst. An der Grenze waren tätig: die Grenztruppen der DDR, die PKE (Passkontrolleinheiten) und der Zoll der DDR.

Die allermeisten Menschen welche die Grenze überquert haben werden nur mit den PKE und dem Zoll zu tun gehabt haben.

Die PKE traten zwar in den Uniformen der Grenztruppen auf, waren aber eigentlich vom Ministerium für Staatssicherheit. Die unterstanden nicht den Grenztruppen sondern haben ihr Ding gemacht. Von den wurde dann aber vermutlich auch Niemand übernommen. Da die aber gut vernetzt waren sind da die Meisten, wie überall beim MfS, nicht tief gefallen sondern irgendwo untergekommen, wenn auch nicht in Behörden.

Beim Zoll sind eine ganze Reihe, so sie nicht belastet waren, vom "neuen" Zoll übernommen worden.

Was die GT d. DDR betrifft muss man unterscheiden. Der Großteil davon waren ja Wehrpflichtige. Die sind ganz normal wieder ins Zivilleben gegangen und haben sich da nicht wirklich groß Gedanken drüber gemacht.

Was die Berufssoldaten betrifft hat natürlich erstmal große Unsicherheit geherrscht. Immer hin war erstmal der Berufsweg am Ende. Nur ein kleiner Teil ist vom damaligen BGS (Bundesgrenzschutz heute Bundespolizei) übernommen worden.

Ich denke wie die Betroffenen darüber gedacht haben ist wohl zwiespältig gewesen und ohnehin nicht pauschal zu sagen. Viele waren wohl auf der einen Seite froh das diese Grenze weg war, gleichzeitig bedeutete es für Sie aber auch viel Unsicherheit. Da der Großteil aber mit beiden Beinen im Leben gestanden hat, sind die Leute auch wieder auf die Füße gekommen. Von einem ehem. Major weis ich das er mit seinem Sohn sehr erfolgreich ein Transportunternehmen aufgebaut hat. Der war aber schon vorher der Typ der anpacken konnte und wusste wo der Hase lang läuft.

Wenn dich die Grenze interessiert schau mal hier rein: https://www.forum-ddr-grenze.de/forum.php

Ich glaube nicht, dass sie sofort arbeitslos wurden. Man wird sie evtl.woanders noch eingesetzt haben, bis man auch so überprüfte und dann irgendwohin abschob oder sie arbeitslos wurden. Ob sie sich gefreut haben: genau das könnten nur jene Leute beantworten, die sich HIER wsl.nicht äußern: die an der Grenze selbst gearbeitet haben, egal, ob Mauer oder nicht! Gab ja die Mauer nicht aus Stein, was man sicher nicht bedenkt. Über die Ostsee, über den Luftraum und auch unter der Mauer durch wurde ja versucht, in den ach so goldenen Westen zu gehen, von abhauen schreibe ich mal besser nicht, das tat schon Manfred Krug, der das Wort "Abgehauen" als Buchtitel verwandte.

Überprüfung: das fand so u.a. statt - und da ich Verwandte habe, die genau das durchgemacht haben : arbeitete ein DDR-Bürger im Ausland (Schweden in diesem Fall), wurde hinterher genau geprüft. Was man da genau prüfte, leicht vorstellbar..Politisch noch tragbar usw.!


mesieleinchen  02.09.2023, 10:53

ich bedanke mich auch für das Danke! Wünsche ein schönes Wochenende allen, die gern lesen, mitdenken. Weltweite Internet ist zwar sehr auskunftsfreudig, aber ein paar reale Leute durften die Zeit vor der Wende erleben und danach, in 2 verschiedenen Gesellschaftsordnungen. Und wem wurde das schon zuteil? Also ein historisch wertvoller Zeitraum, der mir beweist, was Menschen wichtig gewesen ist, was ihnen noch wichtig ist, wichtig sein wird: Mensch im Mittelpunkt: DAS allein wäre MIR sehr wichtig, das haben alle Menschen verdient, sie sind nicht nur ein Kostenfaktor (wie im Krankenhaus, für die Kassen, heute Doku gesehen, die mir wieder die Augen öffnete, was besonders wichtig ist, derzeit noch.., aber Menschen wachen langsam wieder auf?!)...

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Ich glaube nicht, dass die alle entlassen worden sind, sondern man wird versucht haben, sie irgendwo anders unterzubringen.

Ob sie persönlich die Grenzöffnung als etwas Gutes betrachtet haben, hat denke ich mal wenig mit dem Job zutun. Vielleicht ein bisschen. Grundsätzlich können da die Meinungen aber auseinander gehen, wie bei anderen Privatleuten auch.


Am Donnerstag abend saß ich in Hamburg noch vor dem Fernseher, bin dann aber am Freitag direkt nach Berlin gefahren, um einen Freund zu besuchen und habe da dann alles selber mitgekriegt. Die DDR-Grenzer an der Transitautobahn waren plötzlich völlig anders drauf. Habe mich mit dem Kontrolleur wirklich nett und lange unterhalten und der wollte alles zu meinem damaligen Auto (Alpine A310) wissen. Irgendwann sagte er dann: "Oh, da hinten kommt mein Vorgesetzter, jetzt fahren Sie besser weiter."