Haare beim Hund schneiden?

9 Antworten

Einen Langhaarhund zu scheren ist kontraproduktiv, denn die langen Deckhaare in Verbindung mit der flauschigeren, kürzeren Unterwolle bieten den Kälteschutz. Im Sommer wird ganz normal die Unterwolle abgeworfen und das längere Deckhaar verbleibt, das bietet dann entsprechen Hitzeschutz. Scherst du solch einen Hund, dann ist die natürliche Zirkulation unterbrochen und du tust ihm KEINEN Gefallen.

Anders verhält es sich allerdings bei langhaarigen Kastraten, denn bei denen ändert sich meist die Unterwolle durch die Kastration und sie wird dick und auch schwer pflegbar, sie ähnelt oft der Welpenwolle und sie kann einen Hund wirklich im Sommer beeinträchtigen. Falls das bei dir der Fall sein sollte, dann ist es O.K., den Hund im Frühjahr bzw. Sommer komplett zu scheren, aber zeitlich so, daß er Zeit hat bis zum Winter sich wieder einen entsprechenden Pelz zuzulegen.

Bei Langhaarrassenm wäre es sogar ratsam, gerade jetzt im Sommer das Fell zu kürzen. So erleichtert man ihnen die heißen Tage um einiges.^^

Schaden tut es also nicht. Schaden tut es nur dann, wenn man einen Hund richtig kahl rasieren würde. Denn irgendwo schützt das Fell auch vor Hitze sowohl auch vor Kälte.

Es gibt Hunde die geschoren werden müssen, bei den anderen Rassen sollte man es lassen. Haare sind auch Schutz vor Sonne oder Nässe.

Es ist überhaupt kein Problem, langhaarige Hunde zu scheren. Das Argument mit der verfilzenden Unterwolle wird gerne von Züchtern verwendet, die verhindern möchten, dass das rassetypische Aussehen leidet.

Unterwolle, die nicht regelmäßig ausgebürstet wird, verfilzt genauso, wenn langes Deckhaar drüber ist. Was passieren kann ist, dass das nachwachsende Deckhaar immer weicher wird und damit noch mehr zum Verknoten neigt.

Dann muss man sorgfältiger kämmen oder eben regelmäßig scheren.

Viele unserer Hunderassen weisen Fellmengen auf, mit denen die Natur nicht zurechtkommt. Wohnungshaltung sorgt zusätzlich dafür, dass das normale Auf- und Abhaaren nicht ausreichend funktioniert. Scheren ist also durchaus oft eine gute Alternative für den Hund.

spikecoco  26.04.2014, 15:08

Im Grunde gebe ich dir recht, aber z.B beim Aussie ist das scheren schlecht, da nicht mehr normales Deckhaar nach wächst, sondern die Unterwolle mehr wird und schlimm verfilzt. Mein Aussie sieht wie ein gerupftes Huhn aus, seiner verfilzten Unterwolle kommt man nicht mehr bei und es kann überhaupt kein Luftaustausch auf der Haut statt finden.

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Jule59  27.04.2014, 13:32
@spikecoco

Australian Shepherds im "Originalzustand" haben deutlich weniger Fell als die Hunde, die man mittlerweile in der Zucht wiederfindet. Die Leute fahren auf Fell ab, und das kriegen sie auch. Das Problem besteht bei nahezu allen langhaarigen Hütehunden - ganz besonders bei den Collies und Bobtails - und wird dadurch verstärkt, dass diese Rassen Unterwolle gebraucht haben.

Ich kriege oft Hunde aus dem Tierschutz, die so verfilzt sind (obwohl sie zuvor niemals geschoren wurden), dass nur noch eine Kahlrasur hilft. In Sachen Unterwolle ist mein Favorit der Furminator:

http://www.zooplus.de/shop/marken_shop/furminator?gclid=COPw24rHgL4CFdShtAodQHQAxA

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spikecoco  27.04.2014, 19:49
@Jule59

ich rasiere ihn natürlich auch ab, er sieht aus wie ein Löwe, die dicke Halskrause bleibt bestehen. Bürsten und kämmen kann ich ihn nicht mehr, da er seit den Hot Spots extrem empfindlich ist und auch gar nicht mehr groß gestreichelt werden möchte. Er hatte kein besonders dickes Fell, die Unterwolle hielt sich in Grenzen, aber nach dem ersten Scheren kam das Dilemma.

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taigafee  26.04.2014, 15:29

Bei einer Bearded Collie Hündin wurde das Fell vom Scheren so fein und weich, dass man es jetzt überhaupt nicht mehr kämmen kann. Täglich sitzt die Züchterin, die den Hund zurückgenommen hat, Stunden an dem Hund, um die Knoten vorsichtig längs aufzuschneiden, damit Luft an die Haut kommt. Am nächsten Tag sind die gekämmten Haare wieder völlig verknotet. Es wird jetzt nach einigen Monaten etwas besser.

Es gibt Rassen, die darf man wirklich überhaupt nicht scheren.

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Ich habe letztens mal gelesen, dass man Hunde mit viel Unterwolle auf keinen Fall scheren sollte.

Denn die Unterwolle ist kürzer als das Deckhaar. Schert oder schneidet man das jetzt auf die gleiche Länge, kann es (angeblich) viel schneller verknoten und verfilzen. Also müsste der Hund dann noch öfter gebürstet werden.

Mein Hund hat viel Fell und sehr viel Unterwolle. Aber jetzt, wo es schon so warm ist, kämme ich ihm einfach noch öfter die Unterwolle raus. Und ich gehe sehr oft mit ihm zum Bach oder See, wo er sich beim Schwimmen abkühlen kann. Das werde ich auch im Sommer so machen. Hat letztes Jahr ganz gut funktioniert...

Liedoe  26.04.2014, 09:18

Außerdem isoliert die Unterwolle auch bis zu einem gewissen grad auch vor Hitze und sollte deswegen nicht geschoren werden.

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Jule59  26.04.2014, 09:23

Die Logik stimmt allein deswegen nicht, weil Unterwolle von der Natur dazu angelegt ist, zu verfilzen. Der Filz schützt den Hund vor Nässe und Kälte und ist damit an das (Über-)leben in der Natur angepasst.

In das Leben eines Familienhundes passt dies allerdings schlicht nicht. Mensch will keine verfilzte Wolle, weil diese müffelt, ein Biotop für Kleinstlebewesen ist und den Hund ungepflegt erscheinen lässt. Zudem wird sie im zentralgeheizten Wohnzimmer eher selten gebraucht :).

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Dusty44  26.04.2014, 10:33
@Jule59

Ich hab das so verstanden, dass, wenn die Unterwolle und das Deckhaar die gleiche Länge haben, diese beiden miteinander verknuddeln. Und das wäre nicht so gut.

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