Haare radikal kurz...wie war das für euch?

10 Antworten

Ich hatte tatsächlich seit meiner Kindheit kurze Haare und nur von der 7. Bis zur 9. Klasse lange Haare gehabt. Im Kindergarten hatte es sich für mich nicht ungewöhnlich angefühlt, als Mädchen kurze Haare zu haben.

Als ich dann eingeschult wurde, nahm ich dann diese gesellschaftlichen Geschlechterrollen immer mehr wahr, als andere Mädchen anfingen mich zu verspotten und auszuschließen. Für 2 Schuljahre hatte ich deswegen keine Freunde und fühlte mich wie ein Alien. Ich flehte meine Mutter immer in den Sommerferien an, meine Haare wachsen zu lassen, jedoch endete es immer weinend mit einem Topfschnitt.

In 5. Klasse durfte ich endlich lange Haare wachsen lassen. Je länger meine Haaren wurden, desto mehr wurde ich von meinen Mitschülern aktzeptiert. Als in der 7. Klasse meine Haare sehr lang gewachsen sind, hatte ich mich endlich zu den Mädchen zugehörig gefühlt. Nur das einzige Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, wie man lange Haare pflegt. Somit war ich auch das einzige Mädchen in der Klasse, die fettige, schuppige und ungekämmte Haare hatte.

Irgendwann waren mir die Haare doch zu lang und pflegebedürftig, sodass ich sie mir alleine kürzer geschnitten hatte. Für hinten brauchte ich dann doch die Hilfe von meiner Mutter, die mir wieder alles kürzer geschnitten hat, als geplant war. Bis zur 11. Klasse trug ich also Bob mit Pony, bis mir die Haare vor der Stirn bis zum geht nicht mehr nervten.

Ging zum Friseur und hatte wieder mal den Haarschnitt aus meiner Kindheit gehabt. In der Schule hatte es eine Weile gedauert, bis sich die Leute daran gewöhnt hatten, aber statt negatives kam nur noch positives Feedback.

Ich hatte dann schnell bemerkt, dass ich eigentlich nur in das weibliche Rollenbild hinein passen wollte, da mir sonst immer die Weiblichkeit abgesprochen wurde.

Jetzt fühl ich mich so frei wie ein Vogel, denn durch die kurzen Haare achte ich immer weniger auf das äußerliche. Außerdem sind kurze Haare leichter zu pflegen und im Sommer ist es schön angenehm. Ich gehe heutzutage kaum zum Friseur, da es preislich für mich nicht wirklich lohnt.

Puh ist doch ne lange Story geworden :D

Sascha730  23.08.2023, 01:27

Hey, das ist wirklich eine tolle Story

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Hab sie mir nur schrittweise kürzer schneiden lassen.

Erst hab ich mich immer nur ein bisschen getraut aber dann nach ein paar Tagen hab ich es immer bedauert das ich sie nicht noch kürzer hab schneiden lassen und dann gleich wieder den nächsten Termin gemacht.

Ich hatte immer nur kurze Frisuren. Ganzer Kopf 3 mm nur dann, wenn ich vorher Farben hatte, die nicht mehr raus gingen oder die ich nicht passend überfärbt bekam. Ansonsten hatte ich immer irgendwelche lange Partien wachsen lassen von einzelnen Strähnen bis hin zu gesamtem Oberkopf.

All das selbst geschnitten und ohne besonderes Gefühl, weil ich ja einfach die Frisur meiner Wahl geschnitten habe.

Seit 2018 lasse ich wachsen und bin jetzt eine Zeit bei taillenlang verharrt, um zu beobachten, wie stark der Wunsch nach noch längeren Haaren ist.

Hab sie mir nie absichtlich kürzer schneiden lassen aber durch viel blondieren und färben werden sie leider immer etwas kürzer.

Wirklich radikal kurz würde ich mich nicht trauen, und auch in meinem Umfeld niemand. Würde zwar gern mit Freundinnen mal ein Haarspendevent organisieren, aber richtig kurz würde sich bei uns niemand trauen.