Grundschule in Brandenburg - Warum gibt es dort eine Grundschule von Klasse 1 bis 6?

4 Antworten

Weil alle Bundesländer unterschiedliche Regelungen im Schulsystem haben.

Während es z.b. in Hessen statt Haupt- und Realschulen überwiegend Gesamtschulen gibt, gibt es in Bayern insgesamt nur fünf Gesamtschule im gesamten Bundesland. Wegen dem schlechten Image sowie der Möglichkeit, die Mittlere Reife zu erwerben, wurde in Bayern die Hauptschule in Mittelschule umbenannt.

An bayrischen Gymnasium wurden Schüler, die ab September 2013 eingeschult wurden und nach dem "Lehrplan Plus" unterrichtet werden, wieder in das G9 System eingegliedert und werden erst im Jahr 2026 ihr Abitur machen. Vorher gab es für ältere Schüler eine Zeitlang nur das G8 System, das gerade am "auslaufen" ist und im Jahr 2024 werden die letzten G8 Jahrgänge ihre Abitur Prüfungen machen. Durch das sogenannte "Auffangnetz" werden allerdings auch an bestimmten bayrischen Gymnasium Abitur Prüfungen für das Jahr 2025 möglich sein, die aber anscheinend inoffiziell stattfinden werden.

Anders als in Bayern kann man in bestimmten Bundesländern selber entscheiden, ob man ein G8 oder ein G9 Gymnasium besuchen möchte^^

In Baden-Württemberg gibt es übrigens "Werkrealschulen"^^

Geniusforyou 
Fragesteller
 31.07.2023, 16:33

Danke, aber du sagst nicht, wieso die Grundschule 6 klassen hat. In Hessen, NRW, Niedersachsen, sind es auch nur 4. Was soll diese Abweichung? Es muss ha einen Sinn haben.

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12I93  01.08.2023, 01:16
@Geniusforyou

Es muss ha einen Sinn haben.

Nein muss es nicht… Der "Sinn" ist hier, dass Bildung Ländersache ist und damit jedes Bundesland mit seinem Bildungssystem machen kann was es will…

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Warum geht die Grundschule in Berlin bis zur 6 Klasse?

Die sechsjährige Grundschulzeit bringe viele Vorteile, so hat man damals in Berlin gesagt, zum Beispiel würden auf diese Weise alle Schüler gefördert, auch die besonders leistungsstarken. Außerdem würden die sozialen Ungleichheiten im Bildungssystem vermindert.

https://www.deutschlandfunk.de/die-diskussion-um-die-sechsjaehrige-grundschule-100.html#:~:text=Die%20sechsjährige%20Grundschulzeit%20bringe%20viele,sozialen%20Ungleichheiten%20im%20Bildungssystem%20vermindert.

Wurde vom ehemaligen Schulsystem so übernommen.
Ab 7. ist man auf die EOS gegangen .

Und das ist in diesen Bundesländern Berlin/ Brandenburg so geblieben.

Geniusforyou 
Fragesteller
 31.07.2023, 20:46

Woher kommst das? Aus der DDR?

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Schule ist Ländersache. Und Brandenburg hat sich eben (genauso wie Berlin) für 6 Jahre Grundschule entschieden. Was ich persönlich jetzt richtig gut finde

Geniusforyou 
Fragesteller
 01.08.2023, 19:50

Warum denn?

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Nordseefan  01.08.2023, 22:29
@Geniusforyou

mit gerade mal 10 Jahren schon die Weichen für die Zukünftige Schullaufbahn stellen ist schon sehr früh. Sicher, das Schulsystem ist mehr oder weniger durchlässig. Dennoch haben es Kinder bei denen halt erst mit 12 Jahren der Knoten platzt schwer dann noch in die REalschule oder gar Gymnasium zu wechseln.

Berlin und Brandenburg sollten den anderen Ländern da als Vorbild dienen.

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grtgrt  08.10.2023, 17:08
@Nordseefan

Bayern und Baden-Würtemberg - mit ihrer 4-jährigen Grundschule - wären weit bessere Vorbilder (da die bundesweit leistungsfähigsten Schüler ja von dort kommen).

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Nordseefan  08.10.2023, 19:37
@grtgrt

Das liegt aber nicht unbedingt am 4 jährigen Grundschulsystem.

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grtgrt  08.10.2023, 19:51
@Nordseefan

Ja, das mag richtig sein. Aber dennoch gilt:

Je früher Schüler ihren speziellen Fähigkeiten nach gefördert werden — vor allem auch so, dass sie niemals unterfordert sind —, desto mehr Chancen im Leben werden sie aufgrund ihrer Schulaubildung haben.

Konsequenz daraus: Sie sollten eher früher als später die Grundschule verlassen damit so jeder besonders gut zu seinen Fähigkeiten passende Schulwege gehen kann.

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Nordseefan  08.10.2023, 19:57
@grtgrt

Und was ist mit den "Spätzündern"? Schwierig zum Besipiel nach der 6. Klasse noch aufs Gymnasium zu wechseln. Schon richtig dass Kinder gefördert werden sollten, das geht aber auch anders als mit druck der schon in der 3 Klasse beginnt und die Kinder dann ÜBERFORDERT

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grtgrt  08.10.2023, 20:23
@Nordseefan

Je besser die Lehrer und je durchdachter die Lehrmethodik, desto weniger Druck muss ausgeübt werden.

Umgekehrt: Wo Druck unvermeidlich zu sein scheint, haben in aller Regel eher Eltern, Lehrer oder Lehrmethodik versagt, weniger aber die Schüler selbst.

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grtgrt  08.10.2023, 20:27
@Nordseefan

Für "Spätzünder" gibt es den sog. Zweiten Bildungsweg. Ich weiß, wie gut er funktioniert, da ich ihn selbst gegangen bin.

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Nordseefan  08.10.2023, 20:59
@grtgrt

Der ist aber doch mühsamer. Und für Kinder ist so eine Situaton dann doch schon belastend.

Und klar haben nicht die Schüler versagt, aber was bringt das den Kindern selber? Das ganze Schulsystem gehört reformiert. Vor 20 Jahren mögen die Lehrmethoden und der Stoff vielleicht noch ok gewesen sein, heute ist das dank zahlreichere INformationsquellen (internet!) anders. Vieles kann man bei INteresse viel leichter nachlesen. man soll von vielem gehört haben, was einen INteressiert kann man selber lernen. Gilt natürlich nicht für essentielles wie lesen, schreiben rechnen. Und wenn in der Schule Kinder durchkommen und in der 4 Klasse noch keinem auffällt dass sie nicht richtig lesen können, dann läuft da was schief.

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grtgrt  08.10.2023, 22:18
@Nordseefan

Nun: In der Schweiz reicht die Primarschule bis hin zu Klasse 6 (so wie offenbar in Berlin und Brandenburg). Dennoch stellt man fest:

Erosion der Schulqualität

Mit dem Lesen steht es bei den Jugendlichen nicht zum Besten. «Ein Drittel kann kurz vor dem Schulabschluss nicht richtig lesen und schreiben», verkündete ein Medienbericht in 2021. Er liess aufhorchen. Lesestudien verraten die Hintergründe. Deutschland zeigt sich schockiert: Erneut bestätigte eine Studie, dass viele Primarschülerinnen und Primarschüler nicht richtig lesen, schreiben und rechnen können.

Seit Jahren verschlechtert sich das Können in den Kulturtechniken, und zwar erheblich. Jeder vierte Viertklässler liest nicht gut genug. Er kann einem Text nicht einmal elementare Informationen entnehmen, geschweige denn Zusammenhänge erfassen und interpretieren. Das zeigt die sogenannte IGLU-Studie, die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung 2021. Das Ergebnis sei «alarmierend» und bleibt nicht ohne Folgen für den weiteren Lern- und Lebensweg dieser Kinder.

Den deutschen Grundschulen gelingt es nicht, ihnen eine solide Grundlage zu vermitteln, dies ausgerechnet beim Lesen. Und Lesen ist die Schlüsselkompetenz für jede Selbstbildung – und für die gesellschaftliche Willensbildung, wie sie vor allem in Demokratien vorausgesetzt wird.

Die Meldung aus Deutschland ging einher mit Klagen über den Niveauverlust in Schweizer Schulen. Wenn acht von 24 Schülerinnen und Schülern einer neunten Zürcher Schulklasse, also ein Drittel, «wenige Wochen vor dem Schulabschluss kaum richtig lesen und schreiben» können, lässt das hellhörig werden.

Ein Einzelfall? Wohl kaum. Gar von «Erosion der Schulqualität» ist die Rede und vom «Tohuwabohu» in gewissen Klassenzimmern.

Jeder vierte Schulabsolvent in der Schweiz kann nach neun Schuljahren nicht richtig lesen, diagnostiziert die Pisa-Studie. Er versteht das Gelesene nicht. Ein Viertel der 15-Jährigen ist darum nicht imstande, einem einfachen Text alltagsrelevante Informationen zu entnehmen.

Seit Jahren sinken die Leistungen der Schweizer Schüler. Schon vor Längerem hat die renommierte ETH-Lernforscherin Elsbeth Stern darauf hingewiesen, wonach mindestens 15 Prozent der schulentlassenen Jugendlichen funktionale Analphabeten oder Illiteraten seien.

QUELLE: https://www.sachdokumentation.ch/bestand/ds/4360

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Nordseefan  09.10.2023, 10:34
@grtgrt

Es wird halt zu wenig vorgelesen daheim. Teils weil es die Eltern selbst nicht können/keinen Spaß daran haben/ es nicht für wichtig erachten. Klar, fürs lesen lernen - und zwar fürs verständlich lesen lernen, nicht nur Buchstaben aneinander reihen ist schon in erster Linie die Schule verantwortlich. Kinder tun sich aber eben leichter, wenn von daheim dahingehen Unterstüzung kommt.

Ich möchte auch wetten: Das Internet trägt einen guten Teil dazu bei dass diese Fähigkeiten immer weiter abnehmen. Lesen ist heute viele zu langweilig, es muss immer Action sein.

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grtgrt  09.10.2023, 12:01
@Nordseefan

Mit der letzten Aussage haben Sie garantiert recht. Auf dem Smartphone rumzutippen kommt Jugendlichen interessanter vor, als ein Buch zu lesen. Das dürfte eines der drei Hauptprobleme sein.

Als zweites Hauptproblem sehe ich die sinnlosen, kontraproduktiven Versuche, sogar schon den Grundschulunterricht zu digitalisieren. Neurologen erklären, warum diese Versuche kontraproduktiv sind (auf jeden Fall bis hin zum Alter von 12-13 Jahren der Schüler), die IT-Lobby aber sorgt dafür, dass sie nicht gehört werden. Und ganz schlimm wird es für die Jugendlichen, die dem Gaming verfallen. Für sie ist Lernen dann so gut wie gestorben. Sie tun mir leid.

Drittes Hauptproblem: Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist, dass die Bildungsexperten — vor allem auch die an den pädagogischen Hochschulen — die Erosion der Effektivität von Schulunterricht zwar beklagen (s.o.), aber scheinbar ÜBERHAUPT KEINE URSACHENFORSCHUNG betreiben. Sie wollen einfach nicht untersuchen, in wie weit von ihnen und der OECD propagierte neue Lehrmethodik denn wirklich Sinn macht. Auf diesem Auge sind sie blind. Erfahrungen aus der Schweiz zeigen, wie fatal das ist (denn dort hat man — noch mehr als in Deutschland — voll auf ihre neu erfundene Methodik gesetzt, ihr blind vertraut und jede andere per Dekret den Lehrern untersagt). Das beginnt sich jetzt bitter zu rächen.

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Nordseefan  09.10.2023, 15:00
@grtgrt

ja genau, nichts dagegen dass Kinder lernen SINNVOLL mit Medien umzugehen. Aber rein als Lehrmethode in der Grundschule voll daneben. Aber wie groß ist schon das Geschrei wenn man Handys nicht in der Schule nutzen darf, auch nicht in den Pausen. Da bleibt so vieles auf der Strecke.

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