Glaubt ihr an Karma?
Man hört überall nur "Karma wirds regeln, Karma klärt das schon" etc..
Ich fühle mich als wäre ich einer von wenigen, die nicht an Karma glauben - einfach schon aus logischen Gründen. Karma sagt ja im Grunde - wer gutes tut, dem wiederfährt auch gutes - und das selbe mit schlechten Aktionen.
Ich will niemandem seinen Glauben oder seine Meinung austreiben, aber wenn Karma existiert - warum werden Menschen, die ihr ganzes Leben gutes getan und gearbeitet haben vom Bus überfahren oder bei einem Amoklauf getötet?
Es gibt so viele Arten zu sterben und täglich sterben so viele Menschen die es nicht verdient haben, wobei hingegen Mörder und ähnliches bspw. aufgrund einer dämlichen Gesetzeslage in Deutschland weiterleben dürfen?
Würde mich freuen, ob ihr - und wie ihr trotz solcher Gedanken an Karma glauben könnt.
Danke für jede Antwort.
24 Stimmen
7 Antworten
Karma ist eine Begriff aus der hinduistischen/buddhistischen Religion, der sich auch auf mehrere Leben erstrecken kann. Der Glaube dieser Religionen geht auf die Annahme zurück, dass die Seele wiedergeboren wird in einem neuen Körper. Zum Beispiel: Ein Mensch, der in seinem Leben ohne Reue oft Tiere gequält hat, kann in seinem nächsten Leben selbst als Tier wiedergeboren werden. Ziel ist es aber, die sog. Erleuchtung zu erlangen und in diesem religiösen Kreislauf höher als ein Mensch zu sein. Wirst du jetzt aber als Tier wiedergeboren, bist du schon intelligenzmäßig weiter davon entfernt, "kosmisch" aufzusteigen, da nur ein Mensch die Fähigkeit besitzt, seine Taten nach gut und schlecht zu reflektieren.
Davon abgesehen hat man immer ein bisschen Einfluss auf die äußeren Umstände.
Mal so angefangen -
Diese angeblich so "dämliche" Gesetzeslage gibt es in jedem zivilisierten Land, weil ein gerechtes Gesetzessystem nicht auf Rache basiert.
Karma (im Sinne von direkter Bestrafung schlechter Taten) gibt es meiner Ansicht nach nicht, aus deinen genannten Gründen, das ist eigentlich Wunschdenken. Aber wenn dein Mörder von seinen Taten gejagt zutiefst bereut und sein ganzes restliches Leben davon beeinflusst wird, kann es für ihn ebenso "die Hölle" sein, weil er seine Taten nie mehr gut machen kann. Das ist ein Aspekt.
Der andere: Menschen, die Gutes tun, freundlich und hilfsbereit sind, finden schon in dieser Geisteshaltung ihre Erfüllung, denn sie handeln selbstlos.
Trotzdem ist es nicht in Ordnung, wenn der Staat einen Menschen tötet. Das ist meine eiserne Meinung, daran hängt mein Welt - und Menschenbild. Man verliert Menschen durch unzählige andere Umstände auch.
Ich könnte es persönlich nicht ertragen, wenn ein Mensch getötet würde, der mir Leid zugefügt hat. Strafe ja, aber nicht den Tod. Wir sind Menschen.
Btw - Rechtssprechung und Gerechtigkeit sind NICHT dasselbe.
Karma verhindert ja nicht das Menschen sterben, egal ob Gut oder Böse.
Ich denke es geht einfach um so kleine Dinge. Jemand redet mich schroff an und am selben Tag schüttert er sich ein Getränk über.
LG
Ich glaube an Ursache und Wirkung, aber das ist nicht dasselbe wie das, was Karma eigentlich bedeuten dürfte,
Ich denke, man legt sich selbst rein, wenn man Mist gebaut hat. Es gibt Behauptungen, dass es nichts mit der Karma zu tun hat, genau so kann man sagen, ich schlug jemandem ins Gesicht er ließ es, also hatte ich Recht.
Deswegen steht vor "Gesetzeslage" in Deutschland auch ein "beispielsweise". Dass ein Rechtssystem nicht auf Rache basiert kann ich irgendwo verstehen. Ein Menschenleben zu nehmen und dabei selbst weiterleben zu dürfen ist für mich persönlich trotzdem eine Sache die ich nicht gerechtfertigt finde. Man zerstört damit das Leben des Opfers und dessen ganzer Familie, sofern das Familienverhältnis stimmt. Man selbst bekommt dafür eine Gefängnisstrafe, bei der man wegen guter Führung teils noch früher wieder raus kommt und sein Leben fortsetzen kann. Für mich ist das in dem Sinne keine Gerechtigkeit und dass viele Menschen da auf Selbstjustiz zurückgreifen ist überhaupt kein Wunder. Ich denke aber sowas versteht man auch erst am besten wenn man durch sowas jemanden verloren hat den man liebt.