Glaubt ihr an Karma bzw. ist es erlaubt als gläubiger Christ daran zu glauben?

12 Antworten

Als gläubiger Christ bist du in die Verantwortung entlassen zu glauben, was du nach deinem Gewissen für richtig hältst.

Für eine Art Karma spricht einiges, z.B. die Beobachtung, dass böse Taten irgendwann auf den Urheber zurückfallen und sei es nur als Gewissensbisse. Die kann man dann schon bewusst durch gute Taten ("Buße") mildern.

Es ist auch denkbar, dass jemand nach seinem Tode auf ausdrücklichen Wunsch hin noch mal auf der Erde leben darf, um eine falsche Entscheidung zu korrigieren, evtl. sogar dieselbe Situation nochmal erleben darf, um sich bewusst anders zu entscheiden. Ja, es ist sogar denkbar, dass damit die Vergangenheit zum Positiven geändert werden kann. Denn dem Schöpfer und Urheber aller Dinge, der außerhalb von Zeit und Logik steht, ist _alles_ möglich. Das wird zu wenig beachtet.

Eines glaube ich jedenfalls nicht: Dass irgendwo ein Krämer sitzt (gar Gott selbst), der über dein Karma Buch führt und dich nach dem Tode dazu verdonnert, als Kakerlake wiedergeboren zu werden, damit du erleben kannst, wie mies das ist, zertreten zu werden. Eine Zwangswiedergeburt a la Buddhismus lehne ich also ab. 

Man kann es besser positiv angehen: Alles daran setzen, positiv zu denken und zu handeln und sich des Lebens dankbar zu erfreuen. Leben und lieben, das ist unsere Aufgabe, und dann stimmt das "Karma", wie immer man darüber sonst denken mag.

reformation3000  10.10.2018, 13:49

Eigenartige Vorstellung vom Karma und der Reinkarnation .... man wird niemals in einer unteren Stufe wiedergeboren ... aber man wird alles Leid, das man bei anderen LEBEWESEN verursacht hat, selbst erleben. Und ein Nirwana ... naja ... das ist die nächste Stufe ... die Welt der Engel .. deren Aufgabe ist es, das Karma zu lesen und den Menschen in all seinen Leben weiter zu entwickeln ... die Engel schicken nach jedem "Tod" mit neuen Lebensaufgaben in ein Leben zurück und begleiten Dich ... sorgen für die Situationen, die Du zur Weiterentwicklung durchleben musst ... vergiß die Zeit, es gibt keine Zeit ... kein Schema "Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft" ... nur das JETZT ... der Beginn und das Ende existiert im gleichen Augenblick

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"gläubiger Christ" - was meinst Du damit?

Wenn Du Jesus Christus Dein Leben gegeben hast, zur Umkehr gekommen bist und ihm vertraust, dann wirst Du nach dem NT leben.

Sünden vergeben heißt wegsein. Ab ins Meer, wo kein Mensch je hinkommt, auch heute noch nicht. Da ist kein Raum für irgendwelche Ideen von "zurückkriegen, was man getan hat".

Allerdings müssen wir auf dieser Erde manchmal mit Folgen von sündigen Taten leben. Ein unehelich gezeugtes Kind wird weiter dasein (König Davids ist damals gestorben), und ein Freund erzählte mir, der Herr Jesus habe ihn zwar von seiner Drogensucht befreit, aber er leide noch manchmal unter Konzentrationsstörungen. So etwas kann bleiben, muß aber nicht.

Als "ungläubiger" sagen wir mal lieber: Skeptischer, antichristlicher, islamophober Buddhist kann ich Dir sagen:

Wenn Du an Karma glaubst, bist Du kein guter Christ, denn Deine Taten werden beim jüngsten Gericht geahndet und dann kommst Du in Himmel oder Hölle!

Ob Du wegen Karmaglauben alleine schon in die Hölle kommst, kann ich Dir nicht verbindlich sagen - dafür weiß ich zu wenig über das Christentum.

Angenommen, du kämsest, würdest Du mich dann treffen und es könnte unterhaltsam werden:)

Die meisten - nicht alle - Buddhisten glauben eben daran, dass Du alle Ursachen, die Du im Leben setzt, als Karma (heißt ja nichts anderes als Taten) mit nimmst und diese sich entweder positiv oder negativ auf Dich auswirken.

Also: Ich selber als Nichiren-Buddhist glaube dran - habe auch schon mal eine "Rückführung" gemacht (wobei sowas unbuddhistisch ist: Buddhisten raten von Rückführungen ab - obwohl die meisten an Reinkarnation glauben!)

Unabhängig davon, ob Du an so einen Hokuspokus glaubst: In Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen auch auf Glaubensebene zu denken, halte ich für uneingeschränkt empfehlenswert!

Es gibt viele Christliche Gruppierungen, die sich mit dem Thema Reinkarnation und Christentum beschäftigen (z.B universelles Leben) 

Generell würde dir denke ich jeder Pfarrer sagen, dass das nicht zusammenpasst. Es soll angeblich Indizien dafür geben, dass es früher mehr Verse in der Bibel gab, die auf Reinkarnation hinwiesen. Aber auch jetzt kann man noch einige Stellen so interpretieren, dass Reinkarnation in dem Kontext sinnvoll scheint. Man kann die Bibel eben an vielen Stellen verschieden interpretieren. Wenn man an Reinkarnation glaubt, wäre es nur logisch auch an das Gesetz von Saat und Ernte (Karma) zu glauben. 

Im Prinzip bedeutet Karma ja eigentlich, dass man für das, was man in einem Leben tut, im nächsten Leben vergolten bekommt. Bewirkt man durch eigene Entscheidungen und Handlungen Gutes, so wird man im nächsten Leben belohnt. In gewisser Hinsicht gibt es nach christlichem Glauben, und ich glaube auch im jüdischen Glauben und im Islam eine durchaus vorhandene Ähnlichkeit, nur bezieht diese sich dann nicht auf ein weiteres irdisches Leben, sondern auf ein ewiges Dasein nach dem irdischen Tod.

Wenn Du Dich darauf beziehst, ob das, was Du in Deinem gegenwärtigen Leben durchlebst, karmisch bedingt ist, so wird die Sache doch um einiges interessanter, denn in dieser Hinsicht glauben wohl nur noch die wenigsten, die den erwähnten drei Religionen angehören, dass es eine irdische Wiedergeburt gibt. Und doch gibt es eine interessante Aussage im Matthäusevangelium Kapitel 16 auf die Frage Christi, wofür die Leute den Menschensohn halten (http://www.bibleserver.com/text/EU/Matthäus16,13-14). Dahingehend ist dann doch ein gewisser verbreiteter Glaube an so etwas wie Wiedergeburt erkennbar. 

gottesanbeterin  10.08.2016, 23:07

Karma hat weder mit Vergeltung, noch mit Belohnung zu tun, Karma ist ein Lern- und Entwicklungspprozess, ähnlich einer Schule, in der man eine nicht vertandene Lektion eben nochmals lernen und erfahren muss, um weiter aufsteigen zu können (und dann eben die nächste Hürde nehmen muss).

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