Glaubt ihr an das Konzept "offene Beziehung"?
Ich bin w/21 und habe eine Freundschaft + mit m/38.
Jedoch haben wir uns irgendwie einbisschen verliebt, aber sind beide eigentlich keine 100% Beziehungsmenschen.
Er hat Bindungsängste und ich habe auch etwas Probleme durch Traumata bezüglich (sexualisierte) Gewalt.
Ich habe dadurch gerne Sex mit Frauen, weil es mir sehr viel leichter fällt, als mit Männern. Auf ihn kann ich mich aber meistens gut einlassen.
Trotzdem möchte ich nicht aufhören etwas mit Frauen zu haben. Genauso kenne ich seine Fetische und weiß, dass ich nicht alles davon erfüllen will oder kann.
Deswegen hatte ich folgendes überlegt: Wir gehen eine Art offene Beziehung ein.
Ich möchte, dass wir uns öfter sehen (nicht nur für Sex) und uns romantisch verhalten. Wie ein Paar eben. Mit ihm in den Urlaub, Alltag erleben etc. Dass wir uns lieben und uns bedingungslos vertrauen.
Aber gleichzeitig finde ich den Gedanken unrealistisch für immer mich an nur einen Menschen zu binden. Und klar bleibt man selten für immer zusammen, aber ich denke wenn man es richtig anstellt, kann man sehr lange zusammen bleiben. Das wäre mir wichtig.
Es wäre okay für mich, wenn er bestimmte Fetische mit anderen Frauen dann in einer Art F+ auslebt. Aber es wäre mir wichtig, dass er es mir offen kommuniziert und es nicht um tiefere Gefühle geht. In monogamen Beziehungen kommt oft schnell der Alltag, denke so kann man eine Beziehung immer spannend halten.
Wenn ich Frauen treffen will, finde ich sollte er das auch dürfen. Finde die Anzahl der F+ sollte aber im Rahmen bleiben und auch immer mit Verhütung.
Es gibt 8 Milliarden Menschen. Man kann mehr als nur eine Person attraktiv finden bzw. etwas empfinden.. Und von ihr etwas lernen. Ich persönlich kann aber nur eine Person lieben.
Vielleicht passt es ja auch mal für einen dreier. Will übrigens keinen anderen Typen außer ihn.
Ich möchte auch, dass wir uns immer ehrlich alles sagen und immer für einander da sind. Er ist meine Nummer 1.
Ich denke auch, dass unser Sexleben davon profitieren könnte. Und klar kämpfe ich auch manchmal etwas mit Eifersucht, aber versuchen kann man es ja. Denke durch Kommunikation kann man alles klären.
Wie sehr ihr sowas?
Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen
10 Antworten
Pers. Meinung;
Eine "richtige" feste Beziehung und Partnertreubindung kann leider so nicht funktionieren, da man sich immer im "share"-Modus befindet.
Man hat nie den gesamten Focus auf Dich gerichtet und schwingt immer wie ein Floß im unruhigen Wasser. Eine feste Familie ist kaum möglich, Kinder haben keinen Fixpunkt und nehmen dieses unstete Lebensstil an.
Es kann funktionieren. Aber da müssen wirklich alle Grenzen genau und klar abgesteckt sein. Ehrlichkeit und Offenheit ist hier unerlässlich; sprich man muss sehr viel miteinander kommunizieren und darf kein Blatt vor den Mund nehmen. Erst recht nicht, wenn sich emotional etwas verändert. Das muss sofort auf den Tisch. Immerhin besteht bei einer offenen Beziehung und dementsprechend (vielen?) (Sexual-)Kontakten immer die Möglichkeit, sich anderweitig zu verlieben.
Die Option ist zwar bei anderen Beziehungen auch gegeben, aber bei einer offenen Beziehung, in der man solche Kontakte forciert noch einmal mehr.
Ich lebe zwar polygam, für mich käme eine offene Beziehung mit wechselnden Partnern nicht in Frage.
Aber ich habe ein Paar im Bekanntenkreis, müssten nächstes Jahr 30 Jahre verheiratet sein, die haben schon immer eine offene Beziehung und das klappt bei ihnen sehr gut. Bei denen kommt aber alles auf den Tisch, egal wie unangenehm das Thema werden kann...
Und sie haben eine wirklich harmonische Beziehung zueinander.
Wie gesagt, es kann funktionieren, muss aber nicht...wie es eben für jede andere Beziehung auch gilt.
Als die Menschen noch unzivilisiert zusammenlebten in der Vorzeit, da gab es auch sowas wie eine "offene Beziehung". Mit der Zeit der Zivilisation und v.a. mit der Christianisierung der Gesellschaft entdeckte man die feste Beziehung, d.h. das öffentliche Versprechen der Partner füreinander zu sorgen.
Alles andere ist Chaos und Verlagerung der Beziehungsverantwortung (auch für die Kinder !!) auf die ganze Gesellschaft. Und das kann nicht gut enden ! Auch wenn es heutzutage als "modern" gepriesen wird !
ich sehe aus deiner Schilderung:
du w 21 vermutlich bi dein Partner m 38 vermutlich hetero
Dein Partner ist also rund 17 Jahre älter als du. Darin allein würde ich kein Hindernis sehen - Liebe kennt kein Alter
eine offene Beziehung verlangt sehr viel Toleranz, Verständnis und Ehrlichkeit dem Partner gegenüber - habt ihr vor, zusammen zu wohnen? Wenn ja, müsst ihr euch gegenseitig "Freiräume" schaffen - das auch räumlich gesehen, also Rückzugsmöglichkeiten - wie soll der Urlaub aussehen oder die Freizeit? Gemeinsam, oder jeder allein?
im Alter wird das Angebot hinsichtlich anderer Sexpartner rapide abnehmen, bei deinem Partner viel früher als bei dir (wie oben: Altersunterschied) - das wird ihm zu schaffen machen: Eifersucht nicht ausgeschlossen - wie willst du das managen?
Ich habe meine Zweifel, dass ein solche Beziehung dauerhaft sein kann, weil m.E. eines fehlt: ein gemeinsames Ziel
Früher gab es derartige Konstrukte, um von der Gesellschaft geächtete Neigungen zu verbergen - so war der eine der Schutzschild des anderen, was man durchaus als gemeinsames Ziel sehen kann - ein solches Erfordernis gibt es heute nicht mehr
ich selbst würde es nie ausprobieren, aber ich wünsche euch dennoch alles Gute
Ich kenne Paare für die das super funktioniert, für mich wäre es nichts.