Glaubt ihr an ADHS?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hat mit Glaube wenig zu tun. Es ist eine andere Art die Welt zu sehen. Bedauerlicherweise wird die Diagnose gefühlt mittlerweile viel zu oft verteilt.

Ich denke nicht das ADHS etwas mit Glauben und Religion zutuen hat. ;) ADHS: Symptome, Ursachen, Behandlung - NetDoktor

ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität sind die Hauptmerkmale. Wird die Störung nicht behandelt, beeinträchtigt sie die schulische und berufliche Leistungsfähigkeit und die sozialen Kontakte. ADHS gehört zu den häufigsten psychischen Störungen in der Kindheit. In vielen Fällen bleibt sie lebenslang bestehen.

  • Hauptsymptome: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Bei manchen auch Verträumtheit
  • Mögliche Folgen: Lern- oder berufliche Schwierigkeiten, Verhaltensstörungen, Probleme im Umgang mit Anderen
  • Ursachen: wahrscheinlich überwiegend genetisch, aber auch ungünstige Umwelteinflüsse als Auslöser
  • Diagnostik: Erfragen typischer Kennzeichen, Verhaltensbeobachtungen, Ausschluss anderer psychischer und körperlicher Krankheiten als Ursache
  • Therapie: Verhaltenstherapie, gegebenenfalls in Kombination mit Medikamenten. Schulung der Eltern für den Umgang mit den Kindern.
  • Prognose: Bleibt als "ADS" häufig bis ins Erwachsenenalter bestehen. Hyperaktivität nimmt dann ab. Unbehandelt drohen gravierende Folgen für berufliches und privates Leben
Signalstörung im Kopf

Wissenschaftler vermuten vor allem Fehlfunktionen im Gehirn als Ursache von ADHS. Bestimmte Regionen sind zu wenig aktiv - sie liegen in einer Art "Dornröschenschlaf". Dazu gehören die Frontallappen sowie bestimmte Areale von Stammganglien und Kleinhirn. Diese Gehirnabschnitte sind für Aufmerksamkeit, Ausführung und Planung, Konzentration und Wahrnehmung verantwortlich.

In ihnen ist die Konzentration spezieller Botenstoffe zu gering, die zur Kommunikation der Nervenzellen nötig sind. Dazu gehören Serotonin, das die Impulskontrolle regelt, sowie Noradrenalin und Dopamin, die wichtig für Aufmerksamkeit, Antrieb und Motivation sind.

Fehlende Filter

Jede Sekunde gelangen unzählige Informationen in unser Gehirn, doch nur einige davon werden uns bewusst. Ein Filter schützt vor Reizüberflutungen und hilft, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Bei ADHS/ADS-Kindern filtert das Gehirn unwichtige Informationen nur unzureichend heraus. Das Gehirn von ADHS-Betroffenen ist dann mit zu vielen unterschiedlichen Reizen gleichzeitig konfrontiert und überfordert.

Daher können sie sich nur schwer konzentrieren. Die ungefilterte Informationsflut macht sie unruhig und angespannt. Zeigt der Lehrer etwas an der Tafel, wird das Kind bereits durch die Geräusche seiner Mitschüler abgelenkt. Kinder mit ADS ohne Hyperaktivität verhalten sich zwar eher ruhig, haben aber ebensolche Schwierigkeiten aufmerksam zu sein wie der klassische "Zappelphilipp".

ADHS ist eine neurobiologische Störung, die sich medizinisch nachweisen lässt!

Sicher ist heute, dass ADHS eine Störung bzw. Normvariante des Frontalhirns darstellt, welches für die Verhaltensregulierung, aber auch für Entscheidungen, Auswertung von Erfahrungen und für die gesamte Steuerung des Organismus zuständig ist. Das Frontalhirn steuert die Informationsverarbeitung all der Millionen Reize, die jede Sekunde auf uns einströmen. Es muss diese Reize mit Hilfe untergeordneter Hirnzentren filtern, sortieren, ablegen, löschen oder weiterleiten. Das setzt voraus, dass in unserem Gehirn eine Informationsverarbeitung und Selektion nach Prioritäten stattfindet. Funktionieren diese Filter nicht ausreichend, kommt es zu einem Datencrash oder Datenkurzschluss, das Gehirn kann die einströmenden Reize nicht sinnvoll verarbeiten.

Medizinisch hat man durch neue PET-Untersuchungen (Positronen-Emissions-Tomographie) eindeutig nachweisen können, dass die vorderen Hirnabschnitte beim ADHS- Betroffenen weniger stark durchblutet sind. Auch konnte eine geringere Nervenaktivität in bestimmten Hirnregionen nach-gewiesen werden. Darüber hinaus werden Nebenregionen des Gehirns aktiviert, die eine genaue Zuordnung beziehungsweise Verarbeitung der eingehenden Informationen erschweren. Man nimmt heute an, dass die hemmenden Funktionen des Frontalhirns nicht ausreichend aktiviert sind, so dass die Brems- und Hemmungssysteme des Gehirns nicht wie erforderlich arbeiten (woraus die überschießenden Reaktionen und Gefühle der ADHS- Betroffenen resultieren).

Man fand außerdem in den vorderen Hirnabschnitten und den Hirnkernen Größen- Veränderungen. Auch bei den wichtigen Gehirn-hormonen, den Neurotransmittern, die wesentlich unser Fühlen und unsere Befindlichkeit bestimmen, wurden Veränderungen festgestellt.

Bei der Entwicklung der ADHS spielen die Hormone Serotonin, das für die Impulskontrolle, und Noradrenalin, das für die Aufmerksamkeit und Aktivität zuständig ist, eine Rolle.

Das wichtigste Hormon bei der Entstehung der ADHS ist das Dopamin. Dieser Neurotransmitter steuert die Aktivität, den Antrieb und die Motivation. Wissenschaftlich konnte gezeigt werden, dass sich bei ADHS am Dopamin-Rezeptor und auch am Dopamin-Transporter-Gen Störungen finden, so dass Dopamin in bestimmten Hirnarealen nicht ausreichend vorliegt beziehungs-weise zu schnell abgebaut wird.

Gesichert ist, dass Dopamin zu schnell im synaptischen Spalt, seinem Wirkort, abgebaut wird.

Zu ADHS gehört außerdem weit mehr als Hyperaktivität. ADHS ist eine Störung der Impulsivität, der Aufmerksamkeit und der Hyperaktivität.

  1. ADHS verwächst sich nicht. Erwachsene sind also genauso betroffen wie Kinder.
  2. Es gibt unterschiedliche Schweregrade und Subtypen. Lediglich bei einer schweren Ausprägung werden Medikamente offiziell überhaupt empfohlen.
  3. 48% der ADHSler vorwiegend unaufmerksam, 32% sind von allem gleichermaßen Betroffen und 22% sind vorwiegend hyperaktiv-impulsiv.

ADHS ist nicht ein bisschen zappeln.

ADHS bedeutet heftige Wutanfälle und Stimmungsschwankungen, die nicht zu kontrollieren sind, emotionale Ausbrüche, Reizbarkeit, geringe Frustrationstoletanz, handeln ohne über Konsequenzen nachdenken, sich ständig ablenken lassen, eine erhöhte Reizempfindlichkeit, die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege, sich innerlich ständig unter Strom zu fühlen und immer in Bewegung sein zu müssen. ADHSler können Reize nicht gut filtern, Informationen weniger gut aufnehmen, verarbeiten, speichern und abrufen, haben eine Antriebsstörung, sind chaotisch, sensibel und haben eine andere Wahrnehmung als andere Menschen. ADHSler sind anfällig für Suchterkrankungen, Angststörungen, Zwangsstörungen und Depressionen.

Ich bin eine Erwachsene Frau, habe ADHS und ich leide darunter! Wer ADHS hat und darunter leidet, der weiß, dass es nicht erfunden ist. Die Symptomatik ist da und sie ist als Betroffener mitunter ziemlich zermürbend!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudentin, Rettungssanitäterin

Es ist eine bewiesene Krankheit, keine Religion. Sollen wir vielleicht auch an Depressionen zweifeln? Nur weil man es dem Körper nicht ansieht heißt es nicht man ist gesund. Zum beispiel Menschen mit Depressionen, wenn die sich umbringen sagt man dann die sind nur gestolpert. Das war gar nicht diese angebliche Krankheit. Nein es gibt ADHS, es gibt ADS und auch Depressionen genauso wie alle anderen psychischen Krankheiten

Lord2k14  17.03.2022, 17:44

ADS ADHS und auch Depressionen können auch physische Ursachen haben. Das nur so nebenbei :-)

0
Lord2k14  17.03.2022, 17:47
@Quantico32

Weiß ich doch. Ich wollte nur so klugschei.....mäßig einfach nur meinen Senf dazu geben. :-)

0
LuckyJack1986  22.03.2022, 10:05
@Lord2k14

ADHS ist eine fehlregulierung im Gehirn und keine psychische Ursache wie Traumata oder falsche Erziehung

0

So etwas gibt es, ob es eine Krankheit ist oder nicht ¯\_(ツ)_/¯, früher war es ne habe heute ist es ein fluch