Gibt es für junge Erwachsene irgendeine Lösung: Notunterkunft oder andere Einrichtung, wenn man es bei den Eltern nicht aushält?
Damit meine ich wirklich eine Lösung auf die schnelle. Also dass man sich irgendwo kostenlos melden kann und dann schon innerhalb weniger Tage eine Unterkunft oder vielleicht eine Sozialwohnung bekommt.
Dabei geht es um einen bereits 23-jährigen Bekannten von mir. Er ist ziemlich krank und konnte noch nie arbeiten. Davon abgesehen hat er nur einen Minijob: Sonntagsbaltt verteilen, wo er monatlich 70 Euro verdient und sich davon die nötigsten Lebensmittel bei der Tafel kaufen kann.
Er wohnt derzeit bei den Eltern in sehr prekären Verhältnissen. In der Wohnung geht keine Heizung weil die Eltern zu geizig sind, Heizöl zu kaufen. Der Kühlschrank ist leer und mein Bekannter muss sich jegliche Lebensmittel selbst kaufen. Er hat nur ein kleines Zimmer im Keller außerhalb der Wohnung der Eltern. Er benutzt nur das Bad der Eltern jeden Tag und wird dazu in die Wohnung gelassen. Es ist überall Schimmel und mit den Eltern gibt es Stress. Sein Vater hat ein Alkoholproblem, ist sozusagen funktionierender Alkoholiker und verdient über 2000 Euro Netto. Das ist der Grund wieso sie in der Bedarfsgemeinschaft kein Hartz4 bekommen. Und die Mutter ist psychisch krank und bezieht eine kleine Rente unter 200 Euro. Allerdings bekomt mein Bekannter kein Geld von den Eltern.
In der Situation hält er es einfach nicht aus. Er muss bei den Eltern in einem kleinen Zimmer auserhalb der Wohnung leben, kann nicht heizen, überall ist Schimmel und er hat kein Geld für nichts. Er hat sogar Schulden bei der Krankenkasse, weil er die Beiträge nicht selbst zahlen kann.
Es geht hier jetzt nicht darum, eine Lösung in der aktuellen Situation zu finden, sondern so schnell wie möglich irgendwie dort raus zu kommen. Mein Bekannter hat Schulden und kann selber keine Wohnung mieten. Er möchte so schnell wie möglich aus der Situation raus.
Meine Frage: Gibt es irgendwie auf die Schnelle eine Notlösung, dass er zumindest erst mal dort raus kommt und dann zumindest eine andere Meldeadresse bekommt? Mit anderer Meldeadresse könnte er dann selber Antrag beim Amt stellen und er könnte mit Wohnberechtigungschein dann Antrag auf eine Sozialwohnung stellen. Aber das Wichtigste wäre erst mal, dass er so schnell wie möglich irgendwie eine andere Unterkunft bekommt.
6 Antworten
Es gibt nur die Lösung des Obdachlosenheims, wenn du ihn nicht aufnehmen könntest.
dann muss er sich ans jobcenter wenden und dort seine situation vortragen.
Wo wohnt er denn? Vielleicht könnte er eine kurze Zeit mit bei mir wohnen. Ich könnte ihm einen eigenen Raum mit Tisch, Stühlen, Bett und Kamin bieten, ist halb Keller, halb Tageslicht, einen Spülstein mit warmem Wasser, einen Kühlschrank und ein Klo.
Was er sonst so braucht, müsste er sich eine Zeit lang mit mir teilen.
Wow! Sollte das ein ernstgemeintes Angebot sein und es klingt für mich sehr aufrichtig, ist es grossartig, dass es Menschen wie dich gibt! Vielen Dank, dass es dich gibt. <3
Es gibt auch die Form von Betreuten wohnen. Vielleicht wäre das eine Option für deinen Bekannten.
Das wäre immerhin eine gute Option. Es gäbe auch ambulant betreutes Wohnen. Aber Problem wäre eben, erst einmal eine geeignete dauerhafte Unterkunft zu finden.
Da wie du sagst Drogen und Medikamtenmissbrauch mit im Spiel sind, wäre evt wirklich betreutes Wohnen in einer Wg, oder einem eigenen Zimmer die bessere Wahl. Bei Betreutem wonen ist durchaus dies eine Möglichkeit.
Er ist in einer Krise und kann aus eigenen Stücken nicht handeln. Mit 23. Das ist eher ein Fall für eine Behandlung als für eine Sozialwohnung. Ohne Kenntnis der Umstände ist da konkret nichts zu raten.
Eine schnelle Lösung wird es nicht geben.
Er kann sich an eine Beratungsstelle für Menschen ohne festen Wohnsitz wenden. Dort kann er über alles weitere beraten werden.
Alles Gute
Danke für die Hilfsbereitschaft. So eine Hilfsbereitschaft ist heutzutage selten.
Da der Fall wirklich kompliziert ist, und auch psychische Erkrankungen sowie Drogen- bzw. Medikamentenmissbrauch eine Rolle spielen, wäre es in dem Fall wohl besser keine Hilfe von Privatleuten anzunehmen. Sonst besteht die Gefahr dass man mit 'runter gezogen' wird.
Ich glaube in dem Fall wäre es dann wohl besser dann im Notfall in ein Zelt zu ziehen oder irgendwie einen Platz in einem Wohnheim oder in einer Psychiatrie zu bekommen. Aber trotzdem danke für die angebotene Hilfe.