Gibt es etwas, das Du bereust, Deinen Eltern gegenüber getan oder gesagt zu haben?
9 Antworten
Ich bin bis ins Teenageralter bei ziemlich strengen Pflegeeltern aufgewachsen. Nur das Wochenende (eigentlich erst ab Samstagnachmittag) konnte ich bei meiner alleinerziehenden Mutter verbringen, weil sie werktags wie ein Pferd schuftete und malochte. Die Wochenenden waren paradiesisch - der goldene Rand einer dunklen dumpfen Woche. Der kleine Junge konnte es kaum abwarten, bis die Mutter ihn für kurze Traumstunden zu sich nach Hause holte. Ich war wie ausgewechselt -wollte mit ihr alles Schöne nachholen, was ich die gesamte Woche entbehrte - ich war fordernd - so trotzig - zog sie hierhin ... und dorthin - wollte dies ... und jenes haben und machen und schlemmen - schon sonntags um 6 zog ich sie aus dem Bett - damit ich endlich bekäme, was ich vermisste - und all die Stacheln, die mir meine Pflegeeltern "eingepflockt" hatten, ich gab sie an meine Mutter weiter - alles, was sich in mir angestaut hatte an Frust, brach sich bei ihr Bahn. ... Ich war manchmal jähzornig und aufsässig - streng und herablassend zu ihr. Meine Mutter .... hat alles erduldet und geduldet ... Ich hab es ihr nicht leicht gemacht ... aber wohin nur mit all den Stacheln? ...
ja, wir haben es hin und wieder versucht, darüber zu sprechen... sie selber verharmlost es und "verklärt" unsere Zeit, weil sie sich selber Vorwürfe macht ... dann war ich lange im Ausland ... es ist so verknotet ... wie sehen uns jetzt öfter ... wie sehen uns an ... es fällt uns noch schwer ... aber die Knoten lösen sich ...
Eigentlich nicht, nein - zumindest nicht bewusst. Ich bin aber auch kein Streiter und keiner, der auf Konfrontation geht oder rumschreit und sich im Ton vergreift. Ich habe zu meiner Mutter auch ein relativ gutes Verhältnis, bin dankbar drum :-)
Das einzigste, was ich vielleicht mal in die Richtung gesagt haben könnte - ich war kein Wunschkind und habe das auch oft vermittelt bekommen - war eine Frage und zwar die, warum damals nicht verhütet worden ist bzw. ob es nicht besser gewesen wäre, wäre ich als Kind gestorben, dann wäre mir alles erspart geblieben. Meine Kindheit war nicht die Beste, ohne dass das hier vertieft werden muss. Ich weiß jetzt nicht, ob meine Mutter das noch weiß und es war mir in dem Moment auch einfach wichtig (sie war bestürzt über diese direkte Frage, weil ich wie gesagt kein schlagfertiger Mensch bin) das so zu sagen - aber es war schon ziemlich hart. Andererseits würde ich so was vielleicht heute (bin 32) in der Situation wahrscheinlich wieder so machen.
Im Umkehrschluss muss ich aber sagen, ich bereue es auch nicht, diverse Dinge nicht gefragt zu haben oder nicht gesagt zu haben. Wir sprechen eigentlich schon ziemlich offen und ehrlich.
Aber gerne!
Deine Fragen sind davon abgesehen auch so gut gestellt, dass man ordentlich drauf antworten kann.
Ich hatte meiner Mutter mal als Kind gesagt „ich wünschte ich hätte eine andere Mutter“
war da noch klein und dumm
aber meine Eltern mochten mich sowieso noch nie richtig, also war denen das damals glaub ich schon relativ egal
Hab ärger bekommen wegen irgendwas und bin dann in der Nacht von zu hause weggelaufen. Da war ich 5 Jahre alt. Meine Eltern waren in großer Sorge und wurde mit Polizei und allem nach mir gesucht. Da hab ich natürlich geweint als sie alle vor mir standen. :D
Nein, eher die Dinge, die ich nicht gesagt habe.
Lg.
😢 ohhh ...das schmerzt mich schon beim lesen....konntest Du ihr das alles mal sagen und Dein Herz erleichtern?