Gibt es einen Unterschied zwischen kochen und sieden?
Eine Freundin von mir ist der Meinung das es einen Unterschied zwischen kochen und sieden von wasser gibt. Sie sagt sieden wäre kurz vorm kochen, wenn das wasser verdampft, also in den gasförmigen Zustand übergeht. Und kochen wäre wenn es "blubbert".
Ich bin der Meinung das Kochen und sieden das selbe ist. Google auch aber sie glaubt mir und google nicht.
Kann das bitte jemand falls ich recht habe so ausführlich und fachtechnisch wie möglich erläutern? Wenn sie recht hat reicht eine kurze Antwort.
10 Antworten
Physikalisch gesehen gibt es nur den Sidepunkt. Das ist die Temperatur bei der eine Flüssigkeit bei Normaldruck in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht. Bei Wasser ist das 100° C.
Im "Hausfrauensprech" ist Sieden eben nur so gerade das die ersten Bläschen im Topf aufsteigen, kochen wenn es richtig blubbert.
Eine vernünftige Uterscheidung ist das aber aus physikalischer sicht nicht, denn alles flüssige Wasser im Topf ist eben noch nicht ganz 100° C heiß, alles was 100° C hat ist schon herausgeblubbert.
Wie stark es blubbert hängt nur davon ab wieviel Energie in Form von Wärme zugeführt wird und wieviel Wasser entsprechend der zugeführten Energie verdunstet. Die zugeführte Energie wird nämlich im Wasser gebunden während es vom flüssigen in den Gasförmigen Aggregatzustand übergeht. Das Phänomän ist auch als Verdunstungskälte bekannt. Diese Verdunstungskälte, kühlt das im Topf verbleibende Wasser permanent auf eine Temperatur von unter 100° C ab sonst würde ja alles Wasser im Topf bei erreichen von 100° schlagartig verdampfen.
Deine Freundin hat recht. Und Du hast verkehrt gegoogelt.
Teewasser lässt man z.B. nur sieden und nicht kochen.
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Kochen und Sieden physikalisch erklärt- Betrachtet man die beiden Vorgänge rein physikalisch, gibt es keinen Unterschied.
- Verdunsten und verdampfen - der Unterschied physikalisch erklärt
- Die Begriffe "verdunsten" und "verdampfen" werden leider oft synonym benutzt. Dabei …
- Bei beiden Prozessen wird Wasser langsam erwärmt. Der Temperaturunterschied zwischen der Oberfläche des Wassers und dem Boden des Topfes sorgt für ein Hochsteigen des erwärmten Wassers.
- Liegt die Temperatur am Topfboden bei 100 °C, kommt es hier zum Verdampfen der Flüssigkeit. Kleine Wasserbläschen bilden sich und steigen nach oben an die Oberfläche der Flüssigkeit. Es kommt zum Sieden des Wassers.
- Wird die Temperatur von 100 °C im gesamten Gefäß erreicht, kommt es zum hörbaren Blubbern mit großem Bläschen - dem Kochen. Rein physikalisch gesehen ist der Vorgang also derselbe. Wasser wird erwärmt, die Wärme steigt nach oben und erzeugt mit Wasserdampf kleine Bläschen, die das Charakteristikum fürs Kochen sind.
https://www.helpster.de/unterschied-von-kochen-und-sieden_170329
Sie hat teilweise Recht.
Das Wasser Siedet. Lebensmittel werden gekocht, nicht Wasser
kochen:
(ein festes Nahrungsmittel) auf dem Herd, auf einer Feuerstelle o. Ä. durch Hitze in einer oder unter Zusatz einer Flüssigkeit gar werden lassen
bis zum Siedepunkt erhitzt und unter Dampfentwicklung in wallender Bewegung sein
(Textilien) bei einer Temperatur knapp unter dem Siedepunkt waschen
(kleine Auswahl der Bedeutungen)
sieden:
so weit erhitzt sein, dass kleine Blasen aufsteigen, ohne dass es jedoch zu der fürs Kochen (3a) kennzeichnenden wallenden Bewegung kommt
zum Kochen bringen
Also ich finde auch, dass Sieden der Zeitpunkt vor dem wilden Blubbern ist.