Die Frage wurde zwar schon beantwortet, aber vielleicht helfen noch ein paar Hintergrundinformationen zum weiteren Verständnis:
- "Kochen" ist keine physikalische Bezeichnung. Wenn man von "kochendem" Wasser spricht, dann siedet es.
- Je nach Umgebungsdruck/Atmosphärendruck ändert sich der Siedepunkt. Je höher man sich befindet, desto niedriger wird der Siedepunkt, weil der Druck dann geringer ist. (siehe Erklärung unten)
- Man kann bei Normaldruck (1 Bar) nicht heißer als mit 100 °C kochen. (dazu unten ein interessantes Beispiel)
Wieso kocht Wasser dann manchmal stärker und manchmal weniger stark?
Die Energiequelle, also Herdplatte, befindet sich unter dem Topf. Dadurch wird das Wasser im Topf von unten nach oben erhitzt. Also siedet das Wasser anfangs nur im unteren Bereich (bspw. 20 %) und je länger man "kocht", desto mehr Wasser fängt zum Sieden an und desto stärker "kocht" das Wasser.
Wieso kann es trotzdem Sinn machen, die Herdplatte heißer zu stellen, als wie zum "Kochen" eigentlich nötig?
Wie gesagt strahlt die Herdplatte ja Wärme aus. Je heißer sie ist, desto weiter strahlt die Wärme. So können dann Hausnummer nicht nur die untersten 2 cm des Topfes erhitzt werden, sondern vielleicht auch die untersten 5 cm. Und dadurch vergeht der Prozess bis 100 % des Wassers sieden, also bis das Wasser stärker "kocht", schneller.
Erklärung zu 2: Das kannst du dir in etwa so vorstellen, dass, wenn weniger Druck auf die Teilchen ausgerichtet wird, sie sich mit derselben Energie schneller bzw. leichter bewegen können. Du kannst über Wasser auch schneller gehen als unter Wasser. Und sobald die Teilchen eben eine gewisse (mittlere) Geschwindigkeit erreicht haben, siedet eine Flüssigkeit.
Beispiel zu 3: Wenn man bspw. in der Medizin Instrumente sterilisieren möchte, erhöht man den Druck in der Flüssigkeit. Dadurch siedet das Wasser erst bei einer höheren Temperatur und man kann heißer sterilisieren. In der Praxis sind das dann bspw. bei 3 bar 134 °C.