Geschwindigkeit messen nach einem unfall?
Hallihallo kann man nach einem Unfall die Geschwindigkeit ermessen eines Mercedes a 180D 2020, kann man nachweisen wie schnell man gefahren ist im Nachhinein ? :) ach ja und ist eine Blackbox in dem Auto ?
danke im Voraus
7 Antworten
Ja das kann man auf mehreren Wegen. Zum einen, und das ist mehr oder weniger ein "Glücksfall", bleibt die Tachoanzeige stehen wie es *Rosswurscht* schon geschrieben hat. Man kann aber unabhängig davon über das Ausmessen der Spuren wie zum Beispiel die Brems-und Schleifspuren und anhand von vor Ort gemachten Bilder die Geschwindigkeit ermitteln. Das erfolgt dann nach der Eingabe aller Daten in ein spezielles Unfallanalyse Computer Programm. Ebenso zeichnen und erfassen ja zumindest neuere Fahrzeuge über die Elektronik verschiedene Daten.
Und mittlerweile gibt's ja auch Unfalldatenspeicher. Nach den Werten kann das Programm die ungefähre Geschwindigkeit berechnen. Bei meinem damaligen schweren Unfall hat man die Aufprallgeschwindigkeit oder auch Kollisionsgeschwindigkeit, über die erfassten vorhandenen Bremsspuren und den Schäden an den Fahrzeugen ermitteln können. Dazu ist ein Polizist und später auch ein Gutachter vor Ort mit einem Streckenzähler die Spuren von der Länge her abgelaufen.
Auch etwaige Zeugen können dabei eine Rolle spielen. Gibt's keine verwertbare Spuren, keine Zeugen also gar keine Anhaltspunkte wird's schwierig. Dann kann die Geschwindigkeit nur über die vorhandenen Unfallschäden geschätzt werden. Dazu nimmt man bisherige Beispiele nach denen man berechnen kann ab oder bei welcher Geschwindigkeit Unfallschäden entstanden sind. Es ist ja ein unterschied ob ich mit 50 km/h irgendwo rein rausche oder mit 150 km/h. Die Verformungen und Schäden sind bei höheren Geschwindigkeiten völlig anders.
Kraft = Masse x Geschwindigkeit (Beschleunigung), so kann man die Geschwindigkeit nach einem Unfall rückwärts rechnen. Man kennt das Gewicht des Autos und man sieht die Verformungen nach dem Unfall.
An Hand von Verformungen kann man aus der Energie die dafür aufgewendet wurde die Geschwindigkeit errechnen. Black box bauen einige Versicherungen ein. Das Navi hat auch eine Funktion zur Geschwindigkeitsfeststellung. Möglich dass man das auch im Nachhinein auslesen kann.
Salue
Viele Autofahrer sind sich nicht bewusst, welche Daten alles, bei neueren Fahrzeugen, in der Blackbox bespeichert sind. Die Daten umfassen echt alles, ich hatte noch Gelegenheit solche Daten auszulesen. Selbst mündlich erteilte Anweisung, wenn vorhanden, sind auszulesen.
Man war bei unserer Marke allerdings der Auffassung, dass diese Daten dem Kunden gehören. Sie durften nur ausgelesen werden, wenn der Kunde dies ausdrücklich wünscht oder eine richterliche Anweisung besteht.
Wende Dich an den Kundendienst Deiner Markenvertretung.
"Big Brother is watsching you" existiert bei den Autos schon längst!
Tellensohn
Danke für die informative Antwort ich schau mal wie wir vorgehen werden
Wenn der Airbag aufging, steht es auf jedenfall im Steuergerät. Wenn du nur eine vollbremsung mit blechschaden gemacht hast könnte es evtl. hinterlegt sein, das musst du bei Mercedes fragen.
Wenn der Airbag aufging, steht es auf jedenfall im Steuergerät.
Sehr interessante These. Ein Steuergerät, welches weder Canbus oder Geschwindigkeits-, noch Drehzahleingang hat, kann also Speichern, wie schnell man war? Nein. Ein Airbagsteuergerät ist im Grund total simpel. Wenn mindestens 2 Sensoren gleichzeitig einen schweren Schlag melden, die Kraft hierfür ist Baulich in den Sensoren vorgegeben (Heutzutage vielleicht auch im Steuergerät hinterlegt, das weiß ich nicht sicher), und es wird Strom auf den Airbag gegeben. Fertig. Gar nicht mal so schwer. Wo da jetzt das Steuergerät Geschwindigkeit braucht-keine Ahnung-und vor allem, wo es diese Abspeichern sollte.
Das ist ein 2020 Modell, mit 100% Sicherheit ist es im motorsteuergerät, wenn nicht im Airbagsteuergerät, hinterlegt bei welcher Geschwindigkeit der Airbag geöffnet hat.........
Es gab vor Jahren mal einen betrugsversuch bei BMW oder MB. Der man sagte der Airbag hat ausgelöst als er über einen Randstein fuhr und wollte einen neuen auf Kosten des Herstellers. Ihm wurde innerhalb 5min nachgewiesen dass der Airbag bei 45kmh mit Aufprall auslöste, KM stand und/oder Datum war auch einzusehen. Jede auslösung des Airbags wird gespeichert, und dazu noch Geschwindigkeit mit zu speichern ist kein Hexenwerk und Hilft bei der Untersuchung des Unfalls. FALLS DU DEN JAGUAR RASER VON 2019 IN STUTTGART VERGESSEN HAST, dem auch die Geschwindigkeit und sogar Gaspedastellung nachgewiesen wurde.....................
Diese Daten werden in Blackboxen mitgeschrieben, sofern dieses Fahrzeug eine solche Besitzt. Diese wird aber 2020 nicht Flächendeckend verbaut, sondern wir erst zum 01.05.2022 Pflicht, für bestehende Fahrzeugtypen erst ab dem 01.05.2024. Natürlich bei Neuzulassungen. Also muss das Auto, welches vor dem Baujahr gebaut wird, nichts mitschreiben. Ohne weitere Daten zu dem Fahrzeug kann man da auch nichts sagen, nur, dass es-Zeitpunkt jetzt-eher unüblich wäre. Denn nach wie vor ist ein Airbag mehr oder weniger ein Stand-Alone-System, welches unter komplett anderen Bedingungen arbeitet, wie ein normales Steuergerät, und durch Kondensatoren z.B. auch noch eine Auslösung weit nach der Abschaltung des Stromes zulässt. Hier soll z.B. für einen Zweitaufprall auch der Schutz des Airbags gewährleistet werden. Hier würde ein Motorsteuergerät z.B. schon komplett abgeschaltet sein und gar keine Daten mehr herausgeben.
Sofern du nicht bei Mercedes in der Entwicklung arbeitest, solltest du mal zwei Gänge zurückfahren und dich mit den Systemen beschäftigen. Beim Auto ist es nach wie vor so, dass jedes Steuergerät so sein eignes Süppchen kocht, Fehler liest du aus den einzelnen Steuergeräten aus. Kommuniziert wird auch, jedoch lange nicht so, dass ein Motorsteuergerät eine Airbag-Auslösung abspeichern würde. Diese wäre wenn überhaupt im Airbagsteuergerät hinterlegt. Dieses bekommt bei modernen Fahrzeugen auch mehr Daten, jedoch wird es diese nicht Speichern. Ein Speicher, nur für den unwahrscheinlichen Fall eines Auslösen, der Geschwindigkeiten mitschreibt, wäre auch reichlich Hirnbefreit-da fragt am Ende keiner mehr nach. Diese Information wäre nur für den Autohersteller Interessant, um Daten zu erheben, aber auch kein Gutachter könnte damit wirklich was Anfangen. Denn bei der Schuldfrage geht es immer darum, wie schnell das Fahrzeug davor gefahren ist-daher wird auch eine Blackbox eingeführt.
Dass es so ist, wie in diesem einen Fall mit dem Jaguar, ist sehr sehr selten (Wie oft bitte hörst du, dass es funktioniert? Ich kann mich an viele tödliche Unfälle erinnern, nur bei diesem einen konnte es ausgelesen werden...).
Bei einigen Fahrzeugmodellen mag das Funktionieren, gerade bei Mercedes, welche auch in den USA fahren. Bei BMW, VW oder anderen lässt sich nicht auf alle Daten zugreifen. Was aber sicher ist: Keiner dieser Datenspeicher ist manipulationssicher. Er kann total stumpf überschrieben werden. Im Zweifelsfalle ist dieser sogar abschaltbar.
In diesem Mercedes mit so kleinem Motor ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Logger verbaut ist. Ein 180er wird wohl kaum auch in den USA verkauft.
Ok danke die Polizei war aber nicht vor Ort und niemand kam dann außer der Abschleppdienst