Gehalt eines Notfallsanitäters genug zum guten Leben?

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Hi,

Allerdings habe ich bei meiner Recherche für den Beruf herausgefunden, dass der Gehalt unterdurchschnittlich sein soll.

Kurzum: kann man so nicht sagen - im Vergleich zu einem studierten Ingenieur mit 15+ Jahren Berufserfahrung stimmt es, im Vergleich zu anderen Gesundheitsfachberufen oder sozialen Berufen hingegen nicht.

Allerdings habe ich überhaupt keine Vortellung davon, wie viel Brutto man für eine gute finanzielle Lage brauch, und wie viel Netto ungefähr übrig bleibt.

Bei 2800 € brutto bleiben für einen Alleinstehenden, Steuerklasse I, ungefähr 1800 - 1900 € netto übrig. Genauer kann man das mit einem Brutto-Netto-Rechner herausfinden.

Der Maximalgehalt für einen Notfallsanitäter ist, laut den Seiten, auf denen ich nachgeschaut habe, ca. bei 2800 Brutto. Eine Website legte dabei jedoch einen Gehalt von 2700-3500 Euro an, was sich komplett von allen anderen Quellen differenziert.

Denkfehler, und zwar einige...

  • die 2800 € brutto sind das Grundgehalt auf Einstiegsstufe - sprich absoluter Berufsanfänger ohne Erfahrung und ohne Zulagen. In allen Tarifverträgen erfolgt mit steigender Berufserfahrung eine Höhergruppierung in der "Erfahrungsstufe", die auch mit Gehaltserhöhungen einhergeht
  • durch die Arbeitzeiten im Rettungsdienst sind Schichtzulagen für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit die Regel und immer öfter auch die Wechselschichtzulage, was finanziell durchaus etwas ausmacht
  • Überstunden und Zusatzdienste werden i.d.R. ebenfalls zusätzlich vergütet (oder es erfolgt ein Freizeitausgleich)
  • etwaige Funktionsträgerzulagen (z.B. MPG-Beauftrager, QM-Beauftragter, Desinfektor, Praxisanleiter...) werden ebenfalls zusätzlich gezahlt.

Unterm Strich geht somit der Berufsanfänger in aller Regel mit über 3000 € brutto nach Hause.

Ist das genug für ein angenehmes Leben?

Aus eigener Erfahrung: man kann durchaus davon leben und sich auch mal etwas gönnen - finanziell große Sprünge oder ein Leben im purem Luxus sind allerdings eher weniger bis gar nicht drin. Reich wird man in sozialen Berufen allgemein nicht.

Eine Familie als Alleinverdiener damit zu ernähren, halte ich persönlich für utopisch.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Kommt auf Region und Arbeitgeber an. In der Regel ist das Gehalt ordentlich, aber die Arbeitsbedingungen können schwierig sein, da es oft an Personal fehlt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Coach, Lehrer, Sozialarbeiter

Als Einzelperson die keine Familie durchbringen muss ist das Einkommen je nach Lebensstandard absolut ausreichend. Wie hoch es ausfällt hängt insbesondere von Region und Arbeitgeber ab. Typischerweise ist die Bezahlung im Osten wesentlich schlechter und BFs bzw. öffentlicher Dienst zahlt i.d.R. mehr als private Rettungsdienste wie zB. Falck.

Der Reformtarifvertrag des DRK zB. sieht in seiner letzten Stufe (ab 18 jahre Betriebszugehörigkeit) ein Bruttogrundgehalt von über 3500€ vor + Zulagen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Netto kannst du mit etwa 1800-1900€ rechnen. Genauer kannst bei einem Brutto-Netto-Rechner nachrechnen, es ist unter anderem abhängig von der Steuerklasse und der Kirchenzugehörigkeit.

Mieten sind regional sehr unterschiedlich und hängt natürlich auch von deinen Ansprüchen ab. Rechne mal mit 700-800€ warm für eine kleine Wohnung (in der Stadt deutlich mehr). Dazu kommen Strom, Versicherungen, Nahrung, Kleidung, Elektroware, Hobbys, ...

Zum Vergleich: Ein Hartz-4 Empfänger bekommt eine warme Wohnung, die Krankenversicherung und monatlich 424€ (Alleinstehender Erwachsener 2019) bezahlt. Dein Gehalt ist einige hundert Euro darüber.

Alleine dürfest du mit dem Gehalt gut klarkommen. Einen Partner*in mitversorgen dürfte gehen, aber dann müssten sich beide schon einschränken. Kinder dürften von diesem Gehalt nur schwer zu finanzieren sein - aber der Partner*in kann ja auch arbeiten gehen.

MiiTraLl  09.01.2021, 01:51

Du vergisst aber das mit der Zeit die Erfahrungsstufe steigt und einige Hundert Euro an Zulagen netto dazu kommen.

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wie leben denn deine eltern mit dir und deren einkommen ?

das ist ja wohl die erste quelle für " SOETWAS" .