Gefährdet "Political-Correctness" die Meinungsfreiheit in Deutschland?

Das Ergebnis basiert auf 126 Abstimmungen

Nein 75%
Ja 25%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Tatsächlich ist das GENAU SO!

Denn wir haben in der BRD tatsächlich keine uneingeschränkte Meinungsfreiheit:

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 5 
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

In Absatz 1, Satz wird zwar eine grundsätzliche Meinungsfreiheit zugelassen. Aber in Absatz 2 wird diese wiederum eingeschränkt. Das bedeutet: Meinungsfreihet endet dort, wo man jemanden "zu nahe treten" wird.

Beispiel:

"ich bin der Meinung, dass dieses Land (die BRD) besser bedient wäre, mit einem Kaiser an der Spitze."

==> Vollkommen legale Äusserung, vor allem, weil diese als MEINUNG gekennzeichnet wurde.

ABER: Jeder Demokrat wird diese Meinungsäusserung als ehrverletztend ablehnen, da er und seine Vorfahren FÜR die Abschaffung der Monarchie gekämpft haben.

Somit dürfte diese Meinung tatsächlich wiederum NICHT in der Öffentlichkeit und den Medien geäussert werden.

UND GENAU HIER haben wir das Problem, mit welchem die BRD zu kämpfen hat. Sie lässt zwar eine Meinung zu - aber nicht, wenn diese sich gegen bestehende Strukturen, Ordnungen, und persönliche Standpunkte richtet.

Sprich: Es gibt eben DOCH keine Meinungsfreiheit in der BRD.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

diderot2019  24.11.2023, 14:34

Du darfst in Deutschland durchaus sagen, wenn du gerne einen Kaiser hättest. Mit 'ehrverletzend' sind persönliche Beleidigungen gemeint.

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Ja

Es geht nicht einmal so sehr um die Meinungen, die gecancelt werden. Vielmehr wird das Denken, das Forschen und die Diskussionskultur eingeschränkt, indem gewisse Wörter und Fragestellungen verboten werden.

  1. Beispiel:

Es ist bekannt, dass Frauen und Menschen, die man hier nicht nennen darf, in der Medizin schlechter versorgt werden als weisse Männer. Der Grund liegt darin, dass Medikamente vor allem an weissen Männern getestet werden. Viele Frauen und Menschen, die man hier nicht nennen darf, hätten bessere Überlebenschancen, wenn man genauer erforschen würde, wie die Medikamente bei gewissen Bevölkerungsgruppen wirken.

Wissenschaftler vermeiden diese Forschung aber, weil sie sich schon mit dieser Fragestellung einem Shitstorm aussetzen. Es ist nicht erlaubt, zu erforschen, ob es Unterschiede zwischen verschiedenen Menschengruppen gibt.

2. Beispiel:

Wer darf entscheiden, welches Geschlecht ein anderer hat? - Wir haben das heute so geregelt, dass jeder das selbst entscheiden darf. Diese Regelung bringt aber durchaus für gewisse Menschen Einschränkungen. Muss eine Frau das akzeptieren, wenn ein Mensch mit Penis mit ihr in die öffentliche Dusche oder in die Sauna kommt? Muss eine Sportlerin akzeptieren, dass ihre Gegnerin einen Männerkörper hat?

Man kann da durchaus unterschiedlicher Meinungen sein. Schlimm finde ich, dass solche Fragen heute an vielen Orten gar nicht mehr gestellt werden dürfen. Das macht die Cancel-Kultur.

Welche Themen sollen das sein?

Eigentlich geht es bei Political Correctness mehr um eine gewisse Neutralität. Also das man keine Begriffe wie Ne... oder Zig... mehr verwendet, da sie abwertend und diskriminierend sind. Daran kann ich nichts Schlimmes finden.

Du kannst ja immer noch sagen, was Du denkst - Du darfst nur niemanden persönlich angehen oder beschimpfen. Und das sollte eigentlich selbstverständlich sein.


PetroK85 
Fragesteller
 29.10.2023, 16:58

Es gibt z.B Personen, die gewisse Songtexte weil diese Sexistisch sind verbieten wollen, solche Ansichten sind sogar ziemlich Mainstream und werden in der Öffentlichkeit debattiert https://www.youtube.com/watch?v=1A2UEqkQY24

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PetroK85 
Fragesteller
 29.10.2023, 18:35
@OlliBjoern

Hab ich gesagt das ich denen das verbieten will?

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Jain. Man stellt sich halt selbst ein Bein.

Wenn jemand im Netz offen "N*ger" (zu Anschauungszwecken schreibe ich "das N-Wort mal aus) sagt kannst du dir sicher sein: die Aufmerksamkeit gehört dir. Wenn du dich öffentlich hinstellst und gegen LGBTQ hetzt - die Aufmerksamkeit gehört ebenfalls dir.

Aber bleiben wir mal beim N-Wort. Das hat mittlerweile Züge angenommen wie "du-weißt-schon-wer" bei Harry Potter. Es gibt Kinder die kennen das "N-Wort" - wissen aber nicht, dass das "N*ger" bedeutet. Man muss das echt erstmal erklären.

Jetzt müsste man sich die Frage stellen warum wir überhaupt noch drauf anspringen wenn jemand dieses Wort benutzt. Letztlich helfen wir ja nur denjenigen der damit Aufmerksamkeit erhaschen möchte.

Ich glaube ja wir sollten einfach aufhören Angst vor Worten zu haben... Die Taten sind das entscheidende.

Ist halt ein zweischneidiges Schwert das ganze.

lol... Ich darf das Wort gar nicht ausschreiben 😂 naja, ich ersetze dann mal einen Buchstaben mit Sternchen.


Nein

Eher Populismus und Opportunismus.