Gartengestaltung, Naturwiese?

5 Antworten

es kommt nur Löwenzahn

Bevor du eingreifst, beobachte bitte. Löwenzahn ist ein Pollenspender, die Blüten werden von Bienen besucht. Wenn bei dir nicht, fehlt es noch an Bienen. Im englischen Rasen ist Löwenzahn ein Unkraut, aber auf einer Naturfläche Salat- und Bienenpflanze.

Dieses Jahr habe ich einige Stellen im Garten bewusst verwildern lassen. Vor drei Jahren habe ich zwei Beete für Bienen und Schmetterlinge angelegt und vermeintliches „Unkraut“ weggerupft. Wobei alles Unkraut war, was ich als Jungpflanze nicht kannte.

Dieses Jahr habe ich nur das Wildkraut entfernt, von dem ich sicher wusste, dass es für Bienen nichts ist. Also Gräser. Unbekannte Pflanzen wachsen lassen, auch Inseln im Rasen.

Jetzt blüht es prachtvoll. Es sind keine Edelblumen, sondern einheimische, die sich zeitlich abwechseln. Sie verwelken, knicken um und bieten eine Bodendeckung, unter der hoffentlich viele Insekten Schutz und Überwinterung finden.

Und auch in der Vase macht sich ein Strauß aus Wildblumen gut.

Die folgenden Bilder sind von heute, 28.06.2023

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 - (Gras, Blumen, Bienen)  - (Gras, Blumen, Bienen)  - (Gras, Blumen, Bienen)

Leonhardt01985 
Beitragsersteller
 28.06.2023, 18:33

Hei, Dankeschön. Bei dir sieht es bestens aus.

5Leonarda  02.07.2023, 10:11

Schööööön! So habe ich das auch!

Nicht jedes Grundstück will sofort, weil sie oft chronisch überdüngt sind, gerade wenn das mal englischer Rasen war, da dürfte auch kaum noch wildes Saatgut im Boden liegen. Was man da machen kann: ein oder zwei Jahre immer wieder abmähen und das Mähgut in den Komposthaufen, so daß der Boden die Überschüsse an Dünger verliert.

Ich kannte mal ein Grundstück, das wurde immer wieder per Hand gemäht und nie gedüngt, weil das Gras als Kaninchenfutter dienen sollte, nach ein paar Jahren wuchsen darauf die schönsten Riesen-Margeriten und zahlreiche andere Blumen, die ich sonst auf keinem anderen Grundstück je gesehen habe. Bei den käuflichen Bienenmischungen muß man aufpassen, weil da unter Umständen Pflanzen darunter sind die zwar viel Nektar produzieren, aber trotzdem nicht standortgerecht (sprich ausländisch) sind. Besser ist, auf natürlichen Sameneintrag von benachbarten, verwilderten Grundstücken oder Brachgebieten zu warten. Oder wenn man vielversprechende Pflanzenarten in der Nähe sieht, einfach von denen wenn sie Samen tragen, die reifen Samen ablesen und auf dem eigenen Grundstück verteilen.


Daoga  28.06.2023, 16:22

Gerade der Löwenzahn ist eine "Zeigerpflanze" für die Überdüngung des Grundstücks: Löwenzahn als Zeigerpflanze für Stickstoffreiche Böden? - Lesen Sie hier mehr! (boden-fachzentrum.de)

Viele wunderbare Blumen wachsen aber bevorzugt in sogenannten Magerrasen, die nie Dünger abbekommen: Blumenwiese - Magerrasen - deingruen.de

Gut Ding will Weile haben, auch beim Anlegen eines naturnahen Gartens sollte man sich zurückhalten und die Natur machen lassen was sie will.

Hast du schon mal genauer hingeschaut, was sich da so alles tummelt? Ich wette, da ist mehr Leben drin, als du denkst.

Ich sehe da einige Pflanzen, die blühen. Es sind ja nicht nur Bienen wichtig.

Im Moment ist der Boden dabei, sich zu regenerieren und da wächst halt, was geeignete Zustände vorfindet.

Was du ändern kannst? Ich habe auf einer ähnlichen Fläche Trittsteine hingelegt, so dass ich da auch mal rüberlaufen kann, ohne etwas kaputt zu treten. Dann gehe ich Schritt für Schritt und schau mir an, was da auch im Kleinen wächst. Wenn da Gras wächst, schneide ich es ab, wenn es große vertrocknete Gräser sind, ziehe ich sie raus, damit kleine Blümchen mehr Licht bekommen.

Im ganzen Garten lasse ich jede Wildpflanze Samen bekommen und entferne die Pflanzen erst, wenn die Saat reif ist und sich ausstreuen läßt. Manches lasse ich auch über Winter stehen, weil ich gesehen habe, das Vögel davon fressen.

Aber im Großen und Ganzen sieht es im Winter eher kahl aus. Ich sehe nur zu, dass der Boden bedeckt ist.

Alles, was bei mir an Gartenabfällen so anfällt, kommt auf den Hühnerhof und es landet auch viel Saat dort. Über die Jahre hat sich nun auf dem Hühnerhof eine dicke Humusschicht gebildet, inklusive Saat. Das verteile ich von Zeit zu Zeit im Garten, in der Hoffnung, dass neue Wildpflanzen wachsen. Und das tun sie.

Ich hatte auch mal Rasenflächen, aber die haben seit 8-9 Jahren keinen Rasenmäher mehr gesehen. Erst bilden sich dort, wo ich oft langlaufe, Trampelpfade. Die begradige ich dann mit einer Handrasenschere. Dabei bin ich ja mit den Augen ziemlich nah am Boden und sehe, was ich tue. Jedes kleine Blümchen bleibt stehen. Dadurch ist der Trampelpfad nachher auch nicht mehr gerade, sondern etwas gewunden, was auch optisch schön ist.

Mein ganzer Garten, etwa 2500qm, ist so ausgelegt, dass er gut für die Natur ist. Wo und wie ich eingreife, soll der Vielfalt der Pflanzen dienen, und somit gut für Insekten und natürlich auch Vögel sein.

Und ich bin bemüht, dass Ganze auch ansprechend für die Nachbarn zu gestalten. Das heißt, dass es letztendlich ein sehr naturnaher, aber dennoch gepflegter Garten ist.

Und ich komme aus der Arbeit nicht heraus. Fertig bin ich nie 😂. Aber es ist auch so schön, dass ich mich auch total wohl fühle hier. Es gibt viele Insekten hier, auch Bienen, Bodentierchen und eine Geräuschkulisse, angefüllt mit tausend Vogelstimmen.

Ich finde das sieht schon sehr gut aus. Wenn es doch mehr solcher Flächen gäbe. Alles wird platt gemäht. Rasen, Straßenränder, Grünanlagen.

Es sind nicht nur die Blüten, die wichtig sind, für Insekten. Manche ernähren sich von Gräsern und Kräutern, z.B. die Raupen von Schmetterlingen. Viele Insekten überwintern auch in den ungemähten Überresten der Blumenwiesen.

Ich bin Landwirt, und habe eine große Hoffläche. Und ich war schon immer Naturliebhaber. Schon vor 20 - 30 Jahren habe ich angefangen einige kleine Flächen nicht zu mähen. Heute mähe ich die meisten Flächen nicht, oder nur ein mal im Jahr.

Wenn du da mehr Blumen drin haben möchtest, kannst du da einzelnen Pflanzen rein planzen, oder einsähen. Auch Blumenzwiebeln, Schneeglöckchen, Krokus, Narzisse. Ein paar kann ich dir empfehlen. Es gibt aber sehr viele verschiedene. Margeritte, Moschusmalve, Skabiose, Akelei, Katzenminze, Dost, verschiedene Kleearten, Fetthenne, Fingerhut, Königskerze, usw.

Es gibt diverse Mischungen an Pflanzen, die für Bienen und andere Insekten ideal sind. Am besten holst du dir eine Samenmischung und beginnst damit.


10tel  03.07.2023, 10:35

Der Erfolg war seeehr überschaubar. Hier ist schwerer Boden und alle Sandpflanzen haben versagt. Bei den Samen wird NICHT angegeben, für welchen Boden sie sind.

Außerdem wollen die jedes Jahr neu ihre Mischungen verkaufen, wenn was keimt, ist noch nicht sicher, dass es auch samt.

Die Natur ist da deutlich zuverlässiger. Ich werde die Naturfläche verdoppeln.