Gartengestaltung Mann+Frau=Ärger?
Mein Mann (Großstadtkind, kein Bezug zu Garten) und ich (aufgewachsen in einem Haus mit schönem Garten und großen Interesse an Natur und Garten) kommen auf keinen grünen Zweig mit unserem großen Garten.
Wir haben vor ein paar Jahren ein Haus gekauft, aber bisher mit dem Garten nicht viel gemacht. Wir wollten beide ein Haus mit gutem Sichtschutz und unser Garten hat rund herum eine breite, hohe Hecke aus Thujen, Eiben und Kirschlorbeer. Mit diesen Pflanzen hatte ich bisher keine Erfahrung - habe inzwischen die Erfahrung gemacht, dass sie wuchern wie verrückt, voll sind von ekeligen, stechenden Insekten und Zecken und in ihrer Nähe keine Staude oder Zwiebel wachsen will.
Ich will daher... Diese Sträucher stark zurück stutzen oder entfernen und statt dessen Laubsträucher pflanzen. - Mein Mann will das nicht, weil er erstens die Mühe scheut, zweitens keinen "Abfall" produzieren will, drittens Angst hat, dass der Sichtschutz nicht mehr 100% dicht ist.
Ich will Wege anlegen und Stauden entlang der Wege pflanzen - mein Mann will das nicht, weil Wege zu teuer sind (sogar die billigsten Lösungen) und weil er einen großen glatten Rasen will, der leicht zu mähen ist.
Ich will die Hecke im Süden (ca. 5m hoch) stutzen, damit wir mehr Licht bekomen. Mein Mann will das nicht, weil falls in 5 oder 10 Jahren dort Häuser gebaut werden (ist momentan kein Bauland!) er Sichtschutz haben will.
Ich will einen Waalnussbaum in die Mitte pflanzen um dort einen Sitzplatz zu gestalten, Schatten und Sichtschutz zu haben - Eine gepflasterte Terasse mitten in der Wiese ist schon da, die keiner nutzt, weil man ja nicht mitten in der Wiese sitzen will. Mein Mann will das nicht, weil er keine Bäume in der Mitte will.
So verwildert der Garten schön langsam, weil ich keine Lust habe und ich bin völlig frustriert. Mein Mann findet den Garten schön so wie er ist.
Ach ja und Geld für Pflanzen, Erde oder Gartenwerkzeuge soll ich auch nicht ausgeben :(
Letzten Herbst konnte ich ihn wenigstens überreden einmal einen Baumfäller kommen zu lassen, der ein paar große Bäume entfernt hat. Jetzt wäre eigentlich Licht und Platz um loszulegen, aber ich komme mir vor als hätte ich die Füße einbetoniert ;) Beim Baumfäller hat er noch darauf bestanden den billigsten zu nehmen statt einer Gartenbaufirma und der hat mehr kaputt gemacht als er billiger war!
Wenn ich versuche mit ihm zu diskutieren gibt es nur Ärger und wenn ich alleine im Garten arbeite wie ich das möchte gibt es auch oft Ärger.
Wer hat Tipps wie wir doch noch Lösungen oder Kompromisse finden?!
LG, Hourriyah
14 Antworten
Hinter eurem Gartenkonflikt stehen persönliche Interessen, die ihr beide zu kompromisslos verfolgt. Keiner scheint bereit, dem anderen entgegenzukommen.
Einigt euch darauf, dass jeder einen Teil seiner Ideen verwirklichen kann. In einem Teil des Gartens kann z. B. ein Weg mit Stauden angelegt werden und andererseits kann ein Teil der Hecken bleiben.
Ich will einen Waalnussbaum in die Mitte pflanzen um dort einen Sitzplatz zu gestalten, Schatten und Sichtschutz zu haben - Eine gepflasterte Terasse mitten in der Wiese ist schon da, die keiner nutzt, weil man ja nicht mitten in der Wiese sitzen will. Mein Mann will das nicht, weil er keine Bäume in der Mitte will.
Je nachdem wie die Beschaffenheit des Bodens ist, ein Walnussbaum kann riesig werden. Da würde ich lieber eine Art "Pergola" bauen.
Oder wie wir 4 Pfähle und als Sichtschutz abnehmbare Segeltücher (mit Karabinerhaken). Pflegeleicht da waschbar, Segeltuch flexibel als Sichtschutz einsetzbar.
Wir wollten beide ein Haus mit gutem Sichtschutz und unser Garten hat rund herum eine breite, hohe Hecke aus Thujen, Eiben und Kirschlorbeer. Mit diesen Pflanzen hatte ich bisher keine Erfahrung - habe inzwischen die Erfahrung gemacht, dass sie wuchern wie verrückt, voll sind von ekeligen, stechenden Insekten und Zecken und in ihrer Nähe keine Staude oder Zwiebel wachsen will.
Da würde ich echt Zypressen oder Lebensbäume pflanzen.
Die kann man schön kombinieren und farblich sieht es toll aus (Zebramuster).
Die wachsen schnell, bieten guten Sichtschutz, müssen aber auch
geschnitten werden.
Ach so, die sind bei uns weich und flexibel, nichts mit pieksig und bei
guter Pflege wirst Du lediglich Vögel drinnen haben und kein Ungeziefer.
So und nun zu Eurem eigentlichen Problem.
Kenne ich. Du könntest ich sein ;)
Ich (mit Haus und großem Garten) - Mann (Stadtmensch) haben gemeinsam ein Haus mit Garten gekauft.
Mann werkelt immer so, das mir das nicht gefällt.
Alles muss günstig sein und am besten noch wenig Arbeit machen.
Was da ist, darf nicht weg - weil das auch mal Geld gekostet hat.
Wohlgemerkt vom Vorbesitzer!
Beispiele:
Walnussbaum will ich weg haben (Mann möchte ein Baumhaus bauen), Zaun (Hoher - Dino) möchte ich setzen und mit Efeu bepflanzen (nein, alter Zaun ist noch gut)
Teich befinde ich für blöd da zu klein (Mann, will aber die Pflanzen nicht verschenken bzw. wegschmeißen)
Waschbeton finde ich zu alt, vermoost und nicht kindgerecht wegen Fahrrad
(Mann, nein die sind noch gut)
Sandkiste soll von mir aus weg, wird als Katzenklo fremdbenutzt (Mann, da können wir ja Blumen reinsetzen - Sand bleibt so lange drin)
So nun überlasse ich ihm alles, aber wirklich alles.
Das heißt nicht nur die Gestaltung, sondern auch die ganze Arbeit ;)
Und siehe da, er macht jetzt alles. (Und habe jetzt Mitspracherecht)
Do it with an Architect. Also mit einem Landschaftsarchitekten. Oder mit einem engagierten GALA-Chef (Firma für Gartenbau-und Landschaftsarbeiten). Die machen auch ein Angebot.
Habe mit meiner Frau deswegen auch Ärger,hab mich aber durchgesetzt! Ich komme aus der Landwirtschaft mache daher schon über 60 Jahre damit rum,nun sind wir beide über 70 und ich hab nur noch winterharte Stauden damit das ewige schützen und umpflanzen aufhört!Wir sind zwar beide noch fit aber ewig haben wir den Schrebergarten ja auch nicht! Ein Bild von Eurem Garten wäre gut, unserer ist 3 Ar groß mit 8 Beeten,Teich und 1/3 Rasen! Sogar im Stadtanzeiger wurde er abgebildet aber meinem Partner ist nichts gut genug! Also Kopf hoch- Stadtmenschen ticken halt anders und möchten sich auch die Hände nicht schmutzig machen!
Wer die Arbeit macht, und das Ganze bezahlt, der sollte eigentlich auch entscheiden dürfen. D.h. wenn Du die Hecken schneidest, den Abfall entsorgst und die neuen Sträucher bezahlst usw., sollte eigentlich nichts dagegen sprechen, daß Du die Sache in Angriff nimmst. Wenn hingegen Dein Mann das machen muß, ist es nur recht und billig, daß er über seine Arbeit auch entscheidet.
So mache ich (Großstadtkind) das jedenfalls. Ich reiße raus und pflanze, so wie es mir paßt. Ich habe die Arbeit, und ich bezahle. Und ich bin heilfroh, daß meine Ex mir nicht mehr dazwischenfunkt und bergauf bremst, und ich alleine entscheiden kann, wie ich mein Grundstück zu einem Park umgestalte - mit großen Bäumen, die schon vorhanden sind, aber auch mit viel Wiese, weil ich bei der Riesenfläche keinen Bock hab, in Beeten auch noch Unkraut zu zupfen. Nebenbei: Stauden finde ich übrigens genauso häßlich wie Thujen.
Wie heißt es so schön - Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen. Außer in der Mitte.