Gab es in der preußischen Armee Ausländer bzw. Halb-Ausländer?
Hallo, mich würde interessieren ob es in der preußischen Armee, Ausländer bzw. Halb-Ausländer (ein preußisches ein ausländisches Elternteil) gab. Falls ihr etwas über solche Leute in anderen deutschen Staaten bzw. im Deutschen Reich wisst, würde ich mich über eine Antwort sehr freuen. Ich suche nach weiteren Leuten wie z.B dem Flieger Carlos Meyer Baldo.
1 Antwort
In der preußischen Armee gab es in früheren Zeiten sehr wohl Personen, die ethnisch gesehen keine Deutschen waren, sondern u.U. polnische oder dänische Volkszugehörige. Denn zu seiner "Glanzzeit" gehörten große Teile des heutigen Staates Polen sowie Nord-Schleswig (was heute zu DK gehört) zum Staatsgebiet Preußens. Doch selbstverständlich waren diese Gebiete zu großen Teilen von ethnischen Polen oder Dänen bereits seit Jahrhunderten besiedelt. Sie standen demzufolge quasi unter Fremdherrschaft und hatten ggf. die preußische bzw. deutsche Staatsbürgerschaft. Demzufolge mussten sie auch in der preuß. Armee dienen, wenn es verlangt wurde. Eigentlich relativ logisch!
Inwiefern diese Personen der "richtigen" deutschen Bevölkerung als Ausländer galten, war ggf. Ansichtssache. Von der Nationalität wohl eher nicht, von der Volkszugehörigkeit wohl schon eher....
Hier mal eine Karte aus dieser "Glanzzeit":
Da hast du natürlich Recht und das habe ich auch nie in Frage gestellt. Selbstverständlich lebten große Mengen von Deutschen in den östlichen Gebieten Preußens (was heute Polen ist). Das war ja bis nach 1945 noch so, wenn man sich die riesige Masse an deutschen Heimatvertriebenen aus diesen ehemaligen Ostgebieten ansah.
Aber wie ich erwähnte, lebten dort auch schon seit Ewigkeiten an vielen Orten Leute, die ethnisch Polen waren und deren Vorfahren dort schon ggf. seit Jahrhunderten gesiedelt hatten. Oftmals lebten die friedlich mit deutschen Nachbarn Haustür und Haustür und es wurde u.U. auch immer wieder untereinander geheiratet (ein dt. Mann und eine pl. Frau z.B.) - Liebe hat ja nichts mit ethnischer Herkunft zu tun!
Die ethnischen Polen lebten aber dennoch auf deutschem Staatsgebiet und waren demzufolge den deutschen Gesetzen unterworfen. Je nach Umständen hatten nicht wenige von ihnen auch die deutsche Staatsbürgerschaft, obwohl ihr Leben im privaten Bereich ggf. eher kulturell dem Polentum (Sprache, Bräuche etc.) zugerechnet werden konnte. Dass da zumindest in weiten Teilen der Öffentlichkeit (gerade in Schulen oder Behörden) Deutsch die offizielle Amtssprache war, ist natürlich auch klar. Aber das hielt einzelne Personen ja nicht davon ab, in der Familie oder ggf. in eigene Wohnvierteln untereinander die polnische Muttersprache untereinander zu verwenden.
Ja alles gut :) Sehe nur in vielen Texten das das leider nie angemerkt wird, das trotzdem die meisten dort Deutsch waren. Ließt man leider viel zu selten, und so wird vllt leuten vermittelt das die Gebiete 100% polnisch waren
Danke für deine Antwort...hat mir auf jeden fall geholfen. :)
Denn zu seiner "Glanzzeit" gehörten große Teile des heutigen Staates Polen sowie Nord-Schleswig (was heute zu DK gehört) zum Staatsgebiet Preußens.
Nordschleswig gehörte bis 1864 zu Dänemark, 1864-66 wurde es von Österreich und Preußen gemeinsam verwaltet und kam erst 1866 zu Preußen.
Wann datierst Du die "Glanzzeit" Preußens???
Wann datierst Du die "Glanzzeit" Preußens???
Auslegungssache. Kommt darauf an, an was für Faktoren man das misst.
Politisch wohl eher unter dem alten Fritz.
Geographisch mit der Gründung des Deutsches Kaiserreichs, weil das preuß. Staatsgebiet da seine größte Ausdehnung hatte.
Wie bitte? Vergess hier aber nicht zu sagen das trotzdem eine Mehrheit in den Ostgebieten Deutsch war (Schlesien,Pommern,Danzig,Ostpreußen). Klar gab es einen relativ großen Anteil von Polen, trotzdem war die mehrheit in den Gebieten Deutsch außer ausnahmen wie z.b posen