Fremdgehen verzeihen?
Könntet ihr es eurem festen Partner/ Partnerin verzeihen, wenn sie/er fremdgegangen ist? Ausgegangen davon, dass sie/er es bereut und die Geschichte einmalig war.
Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen
17 Antworten
Hallo Diana166,
Das Fremdgehen oder das noch viel schlimmere Bekanntgehen ist unverzeihlich.
Reue ändert daran mMn gar nichts und macht das Unverzeihliche nicht ungeschehen oder gar weniger schlimm. Für mich gibt es klare Regeln und eine Beziehung fußt bei mir auf diversen Grundwerten.
Wenn man in einer Partnerschaft ist, dann sollte man immer über alles reden können. Wenn es Probleme gibt, dann spricht man das an und löst diese gemeinsam. Wenn man Sorgen, Wünsche usw. hat, dann spricht man das auch an. Wenn es irgendwann einfach nicht mehr geht, man aber alles versucht/unternommen hat, dann trennt man sich eben, bevor man sich ins nächste ABenteuer stürzt.
Und die Ausreden "Alkohol", "Streit", "Einsamkeit" usw. lasse ich gar nicht gelten. Wer gefestigt und einen gesunden Moralkompass hat, bleibt auch bei Alkohol treu. Bei Streit, Einsamkeit usw. klärt man es oder trennt sich "vorher".
Für was ist man denn in einer Partnerschaft?
Ich bin ein junger Mann und ab und an gab es kritische Momente innerhalb der Beziehung. Auch wurde ich von der einen oder anderen Frau angemacht oder ich wurde mit Nacktheit provoziert. Und, ich war dennoch treu!
Es mag zig Gründe geben. Alles schön und gut, aber warum besitzen genau diese Menschen dann kein Rückgrat und beenden vorher die alte Beziehung?
Wie soll denn dann die Beziehung fortgeführt werden, wenn man verzeiht? So eine Verarsche, Vertrauensmissbrauch. Kann man so eine Person dann noch lieben, Nähe zulassen oder gar vertrauen?
Vielen Dank!
Da stimme ich Dir zu. Das wird wohl bei den Stars so sein. Aber auch in normalen Ehen/Beziehungen kann ich mir vorstellen, dass dann die Faulheit, Bequemlichkeit oder gar die Annehmlichkeiten überwiegen. Auch wenn der Partner es "ernst" meint und es in seltenen Fällen nie wieder passiert, liegen die Gründe dann wohl eher bei den finanziellen Annehmlichkeiten oder anderen Problemen/Ursachen.
Und der kulturelle Aspekt darf auch nicht unterschätzt werden. Bei manchen Kulturen wird das verschwiegen und eisern zusammen gehalten.
Bei meinen Großeltern gab es das Motto "immer durchhalten". Die sind nie Fremdgegangen, hatten aber zwecks Krisen nur wegen der Norm durchgezogen.
Insofern denke ich, dass es oft komische Gründe sind.
Für mich wäre das nichts, auch wenn es der Partner "ernst" meint und es "nie wieder" passiert. Der Schmerz wäre zu groß und die Verletzung nebst Vertrauensbruch unverzeihlich.
Bitte lesen, bevor mit Steinen geworfen wird.
Ich würde es zwar verzeihen, aber ich würde die Beziehung beenden. Denn ob ich nun verzeihe oder nicht, ich kann das tun nur kann ich im selben Atemzug klar sagen, dass ich kein Vertrauen mehr in die Person habe und dieses auch nicht mehr so aufgebaut werden kann oder ich das sogar gar nicht mehr möchte.
Das ich der Person das verzeihe was sie getan hat, das mache ich in erster Linie nicht für die Person sondern allein für mich, denn ich sehe es irgendwo nicht ein, wenn die Person das Verhalten an den Tag gelegt hat, dass ich mich auch noch mit den negativen Gefühlen herumschlagen muss, die das nicht nur in der Situation auslöst, sondern auch darüber hinaus. Ich muss das nicht ausbaden, wenn ich die Person nicht in die Arme einer anderen getrieben habe und meinen Beitrag dazu geleistet habe und selbst dann könnte man sich die Frage stellen, ob die Reaktion auch hätte eine andere sein können als zu betrügen.
Kleiner Anhang: Nur, weil ich verzeihe, habe ich noch nicht fertig verarbeitet. Ich persönlich betrachte es so. Wenn ich diesen letzten Schritt nicht gehe, dann muss es was geben, dass mich davon abhält, dieses oder anderes Verhalten zu verzeihen und das wiederum kann sich unter Umständen dann in der Gegenwart o. Zukunft bemerkbar machen. Ich schrieb, dass ich mich nicht mit den Gefühlen herumschlagen muss, weil jemand anderes eine solche Entscheidung getroffen hat, damit meinte ich aber nicht, dass ich gar nichts fühle nur muss ich die Verantwortung nicht tragen, ich muss keinen tieferen Sinn dahinter finden, selbst wenn die Person eine Erklärung hätte, ich muss den Zweifel nicht bei mir selbst suchen, das meinte ich damit.
Ich bewundere es, wie Menschen solche und noch schlimmere Dinge verzeihen können. Trotzdem denke ich, es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen der Theorie (ich verzeihe, um mich von den negativen Gefühlen zu befreien) und der Praxis. Wenn man der Person zukünftig über den Weg läuft, wird der Groll doch automatisch immer aufsteigen, oder? Und wenn dies der Fall ist, dann hat man doch nicht verziehen... dann arbeitet es noch in einem.
Ich habe es erlebt, daher ist es in meinem Fall keine Theorie und auch wenn es kein Sex war der zustande kam, war es für mich Betrug was die Person getan hat und wen ich jemandem begegne, der mich verletzt hat, dann kann das hochkommen wie es lustig ist aber ich muss es der Person ich jedes Mal aufs Brot schmieren, ich kann Höflichkeiten bewahren, ich kann die Distanz halten, ich muss mich da nicht jedes Mal fertig machen lassen und jedes Mal überschwemmt werden von Gefühlen, von in der Mehrheit negativ geprägten Gefühlen.
Und ja, wenn das so ist dann hat man das noch nicht verarbeitet, das ist ja auch okay sagt einem ja keiner, wie lange sowas zu dauern hat. Ich hab ja auch nicht gesagt, dass verzeihen = verarbeitet heißt, noch dass ich direkt, nachdem die Person mir das sagt, ich ankomme mit: "Ich vergebe dir"
Für mich ist das verziehen der erste Schritt hin zur Verarbeitung.
Sehr interessant deine Ausführung zu dem Thema. Daran kann man sich ein Beispiel nehmen. Am besten natürlich, man kommt erst gar nicht in die Situation...
Partnerschaft gleich Exklusivität und Vertrauen. Beides wäre dahin. Ich kann nach der aufrichtigen Entschuldigung den Menschen sicherlich weiterhin gut leiden, aber nicht mehr als meine Partnerin.
Ausrutscher passieren und man kann selbst nie. Nie sagen
Ich finde wenn man schon sehr lange zusammen ist und es daheim einschläft der sex, ist einmal Fremdgehen geduldet.
Fremdgehen kann auch ne Ehe/Beziehung wieder neun erfrischen
Das würde davon abhängen wie lange er/sie schon fremdgeht
Fremdgehen ist Vertrauensbruch.
Darüber zu reden ob er/sie Abwechslung braucht oder mit der Beziehung nicht glücklich ist sind alles Themen über die er/sie reden kann.
Ich bin ganz deiner Meinung. Die Frage kam eben auf, als ich mich an Celebrities erinnert habe, von denen man mitbekommen hat, dass es einen Seitensprung gab und sie aber dennoch ein (glückliches, so scheint es zumindest) Paar blieben. Und das seit Jahrzehnten. Vermutlich geht es bei solchen Konstellationen eher um Finanzielles oder um den Ruf, weshalb dies verziehen wurde. Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass ein Fremdgeher, dessen Partner verziehen hat, nicht nochmal fremdgeht. Der würde das Verzeihen wohl weniger als Liebesbeweis, sondern als Dummheit ansehen und sich womöglich noch dazu ins Fäustchen lachen.