Frankreich will harte Altersgrenze für social Media. Gute Idee?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Ich halte es für sinnvoll. 82%
Ich lehne eine solche Regulierung ab. 18%
Schwer zu sagen. 0%

2 Antworten

Ich lehne eine solche Regulierung ab.

"Oder übernimmt hier der Staat die Aufgaben der Eltern?" - Ich würde mich hier einfach mal einklinken: Soweit ich den Artikel begreife, konnten es vorher die Eltern entscheiden und danach noch immer.
Der einzige Unterschied ist, dass etwas Last von der Aufsichtspflicht der Eltern genommen wird und stattdessen irgendeine Art von Altersverifikation den Bürger und das Unternehmen belastet.

Sollte das Ganze mit einer Personalausweispflicht einhergehen, wäre ich dagegen. Der damit zwangsweise einhergehende Risikofaktor, dass Nutzer deanonymisiert werden könnten, erscheint mir etwas zu hoch dafür, dass Erziehungsberechtigte das Medienkonsum der Kinder in einem Belang nicht mehr verantworten müssen.
Und wenn es das Übliche eingeben eines Geburtsdatum wäre, ist es den Aufwand aus offensichtlichen Gründen nicht wert.

Dadamien86908 
Fragesteller
 11.02.2024, 18:39

Mir fehlt ehrlich gesagt im Artikel vor allem das Ziel welches man damit erreichen möchte 🤨 das wurde an keiner Stelle so richtig ausformuliert.

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Fassadept  11.02.2024, 19:22
@Dadamien86908

Da man sich auf das quasi dazugehörige Gesetz bezog, welches das Erstellen von Accounts unter 15 Jahren regelt, können wir dort die Begründungen des Gesetzgebers von damals übernehmen, soweit wie in englischen Medien berichtet (in Hinsicht auf Rechtmäßigkeit mit EU-Datenschutz und die Methodik zur Altersverifikation ist man auch dort noch am Nachbereiten):
-pornography
-cyberstalking (vermutlich ist eigentlich Cyberbullying oder -mobbing gemeint)
-unattainable beauty standards
-attention-grabbing addictive nature of the platforms, which pose a particular risk for youth

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Dadamien86908 
Fragesteller
 11.02.2024, 20:04
@Fassadept

Aber ist eine Regulierung dieser Art von social Media überhaupt dafür geeignet?

All diese Dinge finden doch eher außerhalb der sozialen Netzwerke statt.

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Fassadept  11.02.2024, 20:55
@Dadamien86908

(1) Pornographie: Im allgemeinen ist sie natürlich sowieso schon gesetzlich geregelt - allerdings ist Softporn auf sozialen Medien schon großflächig anzutreffen (wahlweise auch im humoristischen Kontext, ändert aber wenig am Umstand). Bewerbung sexueller Dienste findet auch bemerkbar statt.
Auch wenn die negativen Auswirkungen von Pornographie in der jungen Gegenwart eher aufgebauscht waren, so bleibt es bei Frühsexualisierung weiterhin ein merkliches Risikopotential. Insofern halte ich diesen Punkt für am ehesten berechtigt - jedoch bin ich mir aber unsicher, wie aktiv und bewusst junge Kinder überhaupt den sexuellen Inhalt wahrnehmen und verfolgen würden.
(2) Cyberbullying: Findet in der Tat nicht wirklich durch Fremde statt sondern durch Bekannte und wäre somit eher weniger durch diese gesetzliche Regulierung zu unterbinden. Zumindest habe ich in der Schnelle keine gegensätzlichen Behauptungen gefunden.
(3) Schönheitsstandard: Mir wäre unbekannt, dass dieses Problem jemals nicht existent gewesen ist. Welches Medium wie stark darauf einwirkt scheint mir schwer beurteilbar zu sein, insbesondere ohne Vergleichsdaten aus der Zukunft. Außerdem betrifft dies nicht wirklich Kinder sondern eher Jugendliche und junge Erwachsene und fällt somit eher aus dem Wirkungskreis der Gesetze raus.
(4) Suchtfaktor: Ein Teil der Gegenwart, der mir nicht vermeidbar erscheint. Ebenso ist die Wissenslage zu negativen psychischen Einwirkungen wohl auch noch eher unsicher.

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Dadamien86908 
Fragesteller
 11.02.2024, 21:33
@Fassadept

Sehr schön ausgearbeitet. Ich kam praktisch aufs gleiche Ergebnis. Die Umfrage bestätigt eigentlich nur eine weitere These: es wird sich nicht mit einem Thema auseinander gesetzt, sondern der leichte Weg gewählt.

Auch wenn der nichts bringt.

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Ich halte es für sinnvoll.

Ist eigentlich der richtige Weg, aber de Franzosen werden den Vorschlag ablehnen weil sie ihre Freiheit in Gefahr sehen und hinterher jammern sie über dieses Social Media und lassen auf Krankernschein bei Psychoklempner behandeln. Es gibt Dinge die ändern sich einfach nicht.