Fragen zu Beziehung und Ehe im Christentum?

9 Antworten

Auch wenn das jetzt sehr plasphemisch ist aber ein Mann sollte sich in erster Linie immer um sich selbst kümmern und alle Bezugspersonen behalten dürfen.

Natürlich verändert sich das Verhältnis zu den Eltern und wenn man eine Ehe eingeht und zusammen lebt ist es natürlich so dass der Partner/die Partnerin zu einer ersten Bezugsperson wird aber niemand sollte sich hinstellen und sagen "Ab jetzt musst du dich um mich kümmern, ich bin jetzt deine Frau. Deine Eltern spielen keine Rolle mehr."

Das ist Besitzdenken und gehört in eine Ehe nicht rein.

Gemeint ist viel mehr dass die persönliche Weiterentwicklung nun weniger mit dem Kontakt zu den Eltern zu tun hat als dass man sich in der Ehe und mit dem Partner weiter entwickelt, auf eine Weise wie man es mit den Eltern ab dem Punkt nicht mehr kann (du machst ja zb keine sexuellen Erfahrungen mit ihnen).

Richard30  05.03.2024, 10:03

Verstehe den Punkt, aber ich will einen anderen anbringen:

Wenn man das in der Ehe so sieht, dass man die andere Person höher als sich selbst erachtet, also der Mann kümmert sich um die Frau, die Frau um den Mann, kann das durchaus auch die Bindung stärken.

Das mit den Kümmern um Eltern u.s.w. Also da geht es ja eher um die Priorittät. Die Ehe hätte da eine höhere Priorität als die Eltern. Laut der Bibel ist die wichtigste Bindung die von jedem einzelnen zu Gott und direkt danach würde dann die innerhalb der Ehe kommen.

Aber da das wichtige ist es da auch jetzt nicht alles andere zu vergessen, auch nicht sich selbst, es geht da lediglich um die Priorität.

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"Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein.“

Vorstehendes bedeutet im Grunde genommen nur, dass ein Mann nicht mehr bei seinen Eltern sondern bei seiner Frau wohnen wird. Ob er dann schon verheiratet ist oder nicht, mag mal dahingestellt bleiben.

Da er nun bei seiner Frau und nicht mehr bei seinen Eltern wohnt, ist er von daher schon physisch seiner Frau näher als seinen Eltern. Das heißt aber nicht, dass er das vierte Gebot "Du sollst Vater und Mutter ehren ..." außer Acht lassen soll.

Eine generelle Regel ab welchem Zeitpunkt man "abrupt" das eine oder andere tun soll, lässt sich da sicherlich nicht aufstellen. Der Übergang wird wohl immer fließend sein.

Im Übrigen kommt es auch darauf an, wer im Laufe der Zeit mehr oder weniger Zuwendung nötig hat. Mit zunehmenden Alter der Eltern wird man sich höchstwahrscheinlich zunehmend um die Eltern kümmern müssen.

Nachtrag:

Der Text zu 1. Mose 2,24 nebst Kontext ist im Grunde genommen gar kein Gebot (Auftrag), sondern nur eine Erklärung, warum es einen Mann zu einer Frau hinzieht und er daher seine Eltern verlässt.

Daraus einen festen Zeitpunkt herleiten zu wollen, ab wann da irgendwelche vermeintlichen Gültigkeiten eintreten oder hinfällig sind, halte ich für müßig (überflüssig).

Denn wer getauft ist und (auch daran) gläubig ist, sollte seinem Gewissen folgen, derart, dass er sein Handeln später nicht bereuen muss. Denn wer auf Basis (s)eines guten Gewissens handelt, hat es nicht nötig, stattdessen Buchautoren oder sonstigen "Vordenkern" zu folgen.

Denn laut 1.Petr 3,21 ist die Taufe auch die Bitte an Gott, um ein gutes Gewissen.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Auf auf Basis von Logik (Denkvermögen) und Fakten, Bibel.

Eine Beziehung, in der kein Loslassen vom Elternhaus erfolgt (egal welcher Teil), kann nicht gesund verlaufen. Daher das Wort Gottes schon bei der Schöpfung. Sonst reden die Eltern bei alltäglichen Dingen des Lebens ständig rein, auch wenn's nicht mal bös gemeint ist.

Das heißt nicht, dass man Kontakt abbricht, sondern das man Prioritäten setzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dies ist keine Forderung, sondern die Beschreibung eines natürlichen, fließenden Übergangs im Leben eines Mannes. Für eine Frau ist es aber prinzipiell genauso.
Eine Ehe beinhaltet eine persönliche Entwicklung beider Teilnehmer.
"Der Mann wird Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen." Auch eine Beschreibung eines natürlichen, fließenden Übergangs.

Irgendwann sind die Eltern auch keine Eltern mehr, sondern werden im Umgang miteinander Partner, irgendwo zwischen Lebenspartner und Geschäftspartner.

Es ist richtig abwegig, das konkrete Zusammenleben der Verwandtschaft im Jahr 2024 von 3000jährigen Bibelsprüchen abhängig zu machen.

Heute sind die Lebenssituationen völlig andere als vor 3000 Jahren. Vor 3000 Jahren lebte man von Schafhaltung und im Steppenzelt. Heute fährt man z.B. täglich mit dem Schnellzug zur Arbeit. Und teils auch die Frau, nicht nur der Mann.

Daher kann heute nur gelten: Man verhält sich so, daß es funktioniert und für alle tragbar ist.