Frage an Physiker oder Wetterexperten: wie hoch kann der Einfluss von Windkraftanlagen auf das Klima sein?
Also dieser Artikel war mir bisher neu. Die These ist, dass durch Windkraftanlagen warme Luft von oben nach unten transportiert wird, was zu einer Abnahme der Bodenfeuchte führen soll und zu höheren Temperaturen in Bodennähe.
Manche steigern diese Aussage zu "es können Dürren dadurch verursacht werden".
Andererseits gibt es auch die Aussage, dass durch den Aufstieg feuchter Luft die Niederschlagswahrscheinlichkeit eher erhöht wird (vor allem bei Offshore-Anlagen, die feuchte Luft nach oben transportieren).
"In agreement with observations and prior model-based analyses, US wind power will likely cause non-negligible climate impacts."
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S254243511830446X
Erhöhen nun diese Anlagen die Regenwahrscheinlichkeit, senken sie diese, oder haben sie keinen hohen Einfluss? Können sie den Ort des Niederschlags gegenüber früher verändern?
7 Antworten
Das wird hier niemand beantworten können,
- der nicht die Studie in- und auswendig kennt
- der nicht selber einen Plausibilitäts-Check vornehmen kann
Du weisst ja, dass man mit Statistik und Modellen fast alles plausibel erklären kann, jenachdem, wonach man fragt.
Eine der ersten Grafiken
https://ars.els-cdn.com/content/image/1-s2.0-S254243511830446X-fx1_lrg.jpg
zeigt offenbar verschiedene denkbare Szenarien. Welches das eintrifft bzw. welcher Effekt überwiegt, hängt sicher noch von vielen lokalen Faktoren ab.
Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass das minimal kleine Bremsen der Luftströmung durch Windräder irgendeinen messbaren Effekt hätte.
Das ist in der Tat ein interessanter Aspekt. Dass durch die Turbulenzen, die der Windräder erzeugt werden, Luftmassen umgeschichtet werden, scheint mir plausibel zu sein. Aber, und das ist nur eine unbelegte Vermutung, kann ich mir nicht vorstellen, dass dies bei den begrenzten Höhen der Windräder klimatisch tatsächlich relevant sein könnte. Es gibt da eine chinesische Studie, die eine Abnahme der Bodenfeuchte im Zusammenhang mit Windrädern gemessen hat. Wie weit diese allgemeine Gültigkeit hat, ist mir unbekannt und fraglich.
Allerdings habe ich mir im Zusammenhang mit der Nutzung von regenerativer Energie die Frage gestellt, ob nicht auch das "Einfangen" von Sonnenenergie mittels Fotovoltaik, Windenergie oder Solarpanelen einen negativen Einfluss auf die Energiebilanz unseres Planeten haben könnte. Denn wenn man es einmal rein energetisch betrachtet, ist es ein falscher Ansatz, immer mehr Energie von der Sonne auf der Erde zu speichern. Wenn wir nicht dafür sorgen, dass diese Energie in Form von Wärme wieder abgestrahlt wird, gehen wir peu a peu zugrunde.
.... und soweit Wind- oder Solarenergie über einen Zwischenspeicher geleitet wird, ist die Rückstrahlung der Wärme auch nur etwas zeitverschoben.
Windkraftanlagen "transportieren" keine Luft, das tut der Wind. Austausch zwischen Luftschichten geschieht in jedem Gebirge und in jedem Sturm.
Definitiv: JA
ich bin dem Link von Kleidchen2 gefolgt, dem vom Correktiv, weil dort sicher keine Meinung der Klimaleugner verbreitet wird.
Dann habe ich heruntergescrollt zu den Quellen den die Faktenchecker benutzt haben und habe auf
geklickt.
Auf den Seiten 8 bis 16 wird auf die Studie aus China eingegangen und von Wissenschaftlern ausgewertet.
Wir können davon ausgehen, daß das Correktiv keine unerwünschten Meinungen veröffentlichen würde.
Alle Wissenschaftler haben festgestellt, daß die Windkraftanlagen keinen Einfluß auf das weltweite Klima haben.
Aber sehr wohl auf das lokale Mikroklima in der Nähe der WKA's.
Die wichtigsten Sätze wurden fett gedruckt.
10 km
weniger Niederschlag
höhere Windgeschwindigkeit, geringere Windgeschwindigkeit
nachts wärmer
Windmaschine gegen Frost
Wenn die WKA's lokal vorhanden sind, und das klima lokal verändert wird, kann man sagen, daß WKA's einfluss auf das Klima haben.
Gibt es die Anlagen landesweit, wird es landesweit Auswirkungen auf das Klima haben. Werden sie weltweit aufgestellt, wird weltweit das Mikroklima verändert.
Und dann dieser mysteriöse Satz (auf Seite 16):
"Die in den vergangenen Abschnitten dargestellten wissenschaftlichen Studien erklären nicht den in Europa feststellbaren Zuwachs an Dürreperioden infolge des Betriebs von Windkrafträdern."
vom Helmholtzzentrum für Umweltforschung, die den GRÜNEN nahestehen, und vor jedem Verdacht des Schwurbelns gefeit sind.
Das Paper macht klar, dass aus Sicht der Autoren dies sicherlich weniger Impact hat als die Nutzung fossiler Energie. Aber es hat ihrer Ansicht nach genügend Impact, um bei der Wahl zwischen Photovoltaik und Windkraft sich eher für die Windkraft zu entscheiden, wenn man in der Lage ist, alle Stromerzeugung durch kohlenstoff-freie Energiequellen zu leisten.
Die Energie wird ja nicht gespeichert, sondern nur an einer für den Menschen sinnvollen Stelle in Wärme umgewandelt.