Frage an Erzieher: Kann man Altersgruppe im Kindergarten auswählen?
Ich spiele mit dem Gedanken eine Ausbildung zum Erzieher zu machen. Ich würde aber ungern in der Krippe arbeiten sondern lieber mit Kindern von 3 - 6.
Gibt es in der Ausbildung die Möglichkeit den Fokus darauf zu legen? Oder wird das ohnehin immer so gemacht?
Ich habe von einem Bekannten gehört der als Kinderpfleger arbeitet, dass Eltern das nicht gut finden wenn männliche Erzieher/Kinderpfleger mit kleinen Kindern arbeiten bzw. diese Wickeln, etc.
6 Antworten
Ja und nein.
1. Nein - während der Ausbildung kannst du nicht sagen, du willst dich auf eine bestimmte Altersgruppe beschränken und darauf deine Ausbildung ausrichten. Denn dann wärst du hinterher kein staatlich anerkannter Erzieher. Als solcheiner kannst du nämlich im Bereich Krippenkinder, Kindergarten, Hort, Jugendwohngruppe, Behindertenbereich, Heimen, päd. Mitarbeiter an Schulen und und und arbeiten.
2. Ja - wenn du dann deine Ausbildung absolviert hast, kannst du natürlich selbst entscheiden, in welchem Bereich du arbeiten möchtest. Das einzige sind Krippe und Kindergärten, die oft eine zusammengeschlossene Einrichtung sind. Aber auch dort kannst du immer dem Arbeitgeber schon beim Bewerbungsgespräch sagen, welche Altersgruppe du bevorzugen würdest. Das habe ich auch gemacht und es wurde auch immer berücksichtigt. Dass man ab und an trotzdem mal bei den kleinen aushelfen muss, wenn mal Personalmangel ist, solltest du aber schon in Kauf nehmen.
Ich habe von einem Bekannten gehört der als Kinderpfleger arbeitet, dass Eltern das nicht gut finden wenn männliche Erzieher/Kinderpfleger mit kleinen Kindern arbeiten bzw. diese Wickeln, etc.
Das ist mittlerweile aber auch sehr veraltet. Eltern die das nochimmer so sehen....naja...wahrscheinlich auch im 20. Jahrhundert hängen geblieben.
Ich selbst arbeite lieber mit den größeren (also 4-6), weil man mit diesen schon viel mehr machen kann, sie umfangreicher fordern kann und sie eben auch schon viel mehr verstehen als die kleinen Knirpse.
Noch lieber würde ich in der Altersgruppe Hort (also 6-11) arbeiten. Dort können die Kinder lesen und schreiben und das ist Gold wert. Aber da der Hort die Kinder nur nachmittags betreut, bekommt man meist nicht mehr als 25h/Woche. Das würde für mich nicht zum Leben und auch nicht zum Sterben reichen.
LG
Der Phoenixx
Ich denke mal, das hängt von mehreren Faktoren ab. Ich, als Gläubiger, aber zu keiner Gemeinde dazugehörend, auch nicht getauft, habe auch schon in einer Einrichtung der Diakonie (kirchlicher Träger) gearbeitet, aber das war dort im Alltag kaum zu merken. Es war dem Träger nur wichtig, dass ich manche Bräuche zu besonderen Festlichkeiten akzepiere, wie zu Weihnachten in die Kirche gehen. Aber da ich das sowieso tue, war es für mich kein Problem. Es war eben keine streng kirchliche Einrichtung.
Andererseits ist es wohl auch vom Umfeld abhängig. Wenn du nun in Bayern (sehr katholisch und auch allgemein kirchlich geprägt) arbeitest, würde es da wohl eher zu Probleme kommen als z.B. in Mecklenburg-Vorpommern (kirchlich sehr neutral).
Bin genau in Bayern XD
Aber ich bin ja auf dem Papier katholisch getauft und hatte auch Kommunion.
Hab aber schon öfter mit dem Gedanken eines Kirchenausstiegs gespielt und frage mich ob das nicht eher kontraproduktiv wäre.
Es wird aber sicherlich bei euch nicht nur kirchliche Einrichtunen geben, oder? Wenn der Träger z.B. die Stadt ist, anstelle eines kirchlichen Trägers, dann wird es doch bestimmt auch weniger kirchlich angehaucht sein.
Also mein Praktikum war in einer Evangelischen z. B. Da konnte ich locker hin obwohl ich katholisch getauft bin.
Anscheinend sind nur die katholischen da komisch
Die katholische Kirche ist ja auch allgemein viel strenger als die evangelische Kirche (ist zumindest mein bisheriger Eindruck, bin Organist).
Würdest du im allgemeinen ein Mann von der Ausbildung zum Erzieher abraten?
Ich habe letzten Monat ein Vorpraktikum für mein Studium in einem Kindergarten gemacht (Vorschule also Kinder von 5 - 6 aber vom Konzept eher einer normalen Kita ähnlich) und mir hat das echt gut gefallen. Hab viele künstlerische kleine Angebote gemacht und zum Abschluss eine Schatzsuche in Gruppen veranstaltet und das war super.
Jetzt bin ich stark am überlegen, falls mein Studium mir nicht gefällt eben einfach abzubrechen und lieber eine Ausbildung zum Erzieher zu machen.
Habe auch in der Schule von der 11ten bis 13ten Klasse Pädagogik/Psychologie gehabt und das mit 14 Punkten im Abitur abgeschlossen und ist ein super Fach, das ich gerne wieder hätte tatsächlich.
Da ich selbst männlicher Erzieher bin und bisher keine negativen Erfahrungen gemacht habe, rate ich dir natürlicht nicht ab, im Gegenteil. Weiß ja nicht wie prüde die Kunden bei euch so sind. Bei uns sagen alle, dass es mehr männliche Erzieher geben sollte.
Selbst als ich mal für gut 1 Jahr in der Krippe gearbeitet habe, gab es nur positive Reaktionen der Eltern.
Aber hier ist es wahrscheinlich auch wieder von dem Umfeld abhängig ist. Hier bei uns hat z.B. auch niemand ein Problem damit, dass Kinder bis ca 6 Jahre im Sommer nackt am See rumlaufen. Das wäre in manch anderen Gegenden widerum undenkbar und einem würde mit der Polizei gedroht werden.
LG
Der Phoenixx
Bei mir an der Schule müssen wir in einem Ausbildungsjahr das Praktikum in einer anderen Altersgruppe machen. Da ist es aber egal ob du in die Krippe (0 bis 3) gehst oder Jugendarbeit (7-18 je nachdem welche art der Jugendarbeit). Ich glaube sogar das man das Praktikum in einer Einrichtung machen kann wo Erwachsene menschen mit Beeinträchtigung sind.
(Ich glaube aber das dies von Bundesland zu Bundesland anders ist. Die Ausbildungen dauern zum teil in andern Bundesländern auch länger. )
Ja, kannst du definitiv.
Du müsstest aber vermutlich immer wieder mal bei Personalnot in einer anderen Gruppe aushelfen- also auch in einer 1-3 jährigen Gruppe.
Mir geht es dabei eigentlich um zwei Sachen. Erstens und das ist der wichtigste Grund finde ich man kann mit Kindern ab 3 Jahren mehr machen weil sie schon deutlich mehr können. Das hab ich in meinem Praktikum vor kurzen festgestellt, dass es mir mit den älteren mehr Spaß macht.
Zweitens ist es so, dass jüngere Kinder oftmals oder immer noch gewickelt werden müssen und ich gehört habe, dass Eltern das nicht gut finden wenn es ein Mann statt einer Frau macht. Finde ich eigentlich verständlich und das Wickeln zählt zu arbeiten un die ich mich überhaupt nicht Reiße. Ich will einfach nicht, das dann so unangenehme Situationen entstehen mit Vorurteilen und alles drun herum. Es soll zum Schutz männlicher Erzieher ein Wickelverbot in manchen Einrichtungen geben was ich eigentlich sinnvoll finde
Es sollte definitiv kein Wickelverbot für männliche Erzieher geben! Es ist nicht in Ordnung, Männer so unter Generalverdacht zu stellen.
Mal abgesehen davon, dass es dann schwierig wird, wenn die weiblichen Erzieherinnen krank gemeldet sind und die männlichen nicht wickeln dürfen.
Weshalb sollte ein Mann denn keine Kinder wickeln dürfen? - Dann fände ich es auch nicht mehr als recht und billig, wenn weibliche Krankenpfleger nur weibliche Patienten anfassen und z. B. waschen dürften und männliche Krankenpfleger nur männliche Kranke. Geht's noch? - Zu einem Frisör? 🤔Auf keinen Fall! Der fummelt mir (w) ja am Kopf herum. Wer weiß, was für schräge Gedanken er dabei hat! Also wenn, dann nur zu einem nachweislich schwulen Frisör.🤯
Uijuijuijui!
Das gibt es tatsächlich in manchen Kitas. Ist keine Erfindung von mir. Ein Alter Schulfreund von mir arbeitet als Kinderpfleger in einer Kita und hat selbst noch nie gewickelt
Der Kindergarten, in dem Du arbeiten solltest, teilt Dich ein. Du gehst in die Gruppe, wo es an Personal mangelt.
Jein.
Also von der Schule wird ja einiges vorgegeben. Es müssen alle Altersbereiche im groben abgedeckt sein. (Krippe war damals noch recht irrelevant). MIch hat jetzt der Jugendbereich nicht so interessierrt. Also habe ich da den kürzensten Block genommen.
Und in der Einrichtung selber musst du halt dort klären, wo du eingesetzt wirst.
Bist du mal fertig mit der Ausbildung so steht dir natürlich frei mit welcher Altersgruppe du arbeiten willst.
Kiga war auch immer mein Favorit.
In der Ausbikdung ist klar, dass man alle Bereiche abdeckt. Ich meine jetzt wirklich nur nach der Ausbildung ob man da Mittel hat zu wählen zumindest grob
Nach der Ausbildung hast du jede Freiheit. Und solange du jetzt nicht grottenschlecht abschneidest oder in deinem Zeugis steht dass du Kinder misshandelst steht dir echt alles offen. Erzieher werden in JEDER Alterstufe händeringendst gesucht. Das wird sich auch in ein paar Jahren noch nicht geändet haben, im Gegenteil.
Werden auch männliche Erzieher gesucht? Oder werden da eher weibliche bevorzugt?
also inzwischen werden auch Männer gerne genommen. Für viele Kitas zwar immer noch ne recht neue Erfahrung.. Sind sie aber erst mal da ist die Begeisterung oft groß. Und gerade für die Kinder ist so ein männlicher Part oft immens wichtig. Männer gehen nun mal oft anders mit Kindern um als Frauen. Was gut und richtig ist. Und das anderes ist nur anders, nicht besser, nicht schlechter, sonder es macht das Kiga Leben vielfältiger (gilt analog natürlich auch für Hort und Krippe, was aber nicht so deines ist (meines auch nicht)
Erlaubst du mir die Frage ob du ein Mann oder eine Frau bist?
In der Kindergartengruppe meines Sohnes sind aktuell zwei Männer und eine Frau als Stammerzieher der Gruppe.
Ich kenne aus den Erzählungen anderer Eltern noch einige männliche Erzieher. So selten ist es also längst nicht mehr.
;-)
p.s. Mein Kind dürftest du definitiv wickeln
Hast schon recht, es nimmt glückerweise zu. Aber das Verhältnis ist halt schon noch so dass es deutlich mehr Frauen sind.
Und alle die sagen Männer dürfen Mein Kind nicht wickeln haben einen an der Waffel.
Ich bin weiblich, finde aber das Männder eindeutig fehlen. Allerdings bin ich jetzt nicht die "typische" Frau sondern war schon immer burschikoser als andere.
Wir wohnen in der Stadt. Jeder zweite oder dritter Kindergarten hat einen männlichen Erzieher.
Es sind deutlich mehr Frauen im Beruf, aber inzwischen gibt es auch viele Männer.
Die Männer sind allerdings in der Regel Anfang bis Mitte Zwanzig, im Gegensatz zu den Erzieherinnen, die zum Teil 50+ sind.
Klar sind die Männer meist jünger, weil die noch nicht so lange gerne eingestellt wrden. Oft suchen die sich dann auch (noch) was anderes. Auch auf Grund von Vorutreilen. Und ja je nach Stadt hat es scho mal mehr Erzieher als auf dem platten Land. Leider
Ja super. Das beantwortet meine Frage. Da du dich auskennst wollte ich mal wissen welche Rolle Religionszugehörigkeit für den Beruf Erzieher spielt. Ich bin offiziell katholisch aber eigentlich nicht der Religionstyp. Ich bin tolerant will ich anmerken aber für mich ganz persönlich ist Religion nicht so wichtig.
Aber ich habe gehört, dass vor allem kirchliche Träger da ganz ganz streng sind. Vor allem wenn man aus der Kirche Austritt oder sich scheiden lässt soll es wohl Probleme geben