Findet ihr Feminismus/Linke etc. Männerfeindlich?
Hallo
ich als Mädchen kann das schwer beurteilen, bzw. halt nicht so richtig.
Mich würde mal interesiseren was die Männerwelt so darüber denkt.
Ich kenne ja viele Linke und auch Feministinnen und kenne ihre Positionen:
Ich meine da kommen ja oftmals so Statement mit dem weißen Männern die gerne Frauen unterdrücken und überprivilegiert sind. Ein weißer Mann hat alleine weil er weiß und männlich ist schon allerhand Vorteile und daher muss man das Patriarchat bekämpfen. Weiters heißt es dann dass Frauen ja überhaupt keine Chance am Arbeitsmarkt haben weil eben die Männer sich da irgendwie vorschworen zu haben scheinen ihnen Steine in den Weg zu legen.
Für Umweltverschmutzung, für Autofahren und dergleichen tragen natürlich auch hauptsächlich die weißen Männer die Schuld.
So wie manch einer die Migranten für alles verantwortlich macht - was auch genauso schwachsinnig ist die in einen Topf zu werfen - hält hier halt stets der weiße Mann her als Sündenbock für alles.
Speziell gegen alte weiße Männer gibt es offenbar noch eine Portion mehr Hass. Da irgendwie alle alten weißen Männer - auch wenn viele von denen zB ganz normale Bauarbeiter oder Mechaniker etc. sind die ihr Leben lang geschuftet haben - eh sowieso irgendwelche skrupellosen Aufsichtsratsmitglieder oder ausbeuterische Unternehmer oder was weiß ich was sind.
Es wird pauschal den Männern auch unterstellt dass sie gegen Frauenrechte sind zB.
Also soweit ich als Frau das beurteilen kann geht das teilweise halt echt Richtung Hetze was einige Feministinnen oder generell einige Linke im Allgemeinen da so sagen. Also wäre ich männlich würde ich das wohl als Sexismus empfinden, wobei irgendwo auch als Rassismus weil es ja speziell gegen weiße Männer gerichtet ist.
Ich finde es dann nur auf der anderen Seite wieder so "witzig" dass gerade Linke oft für sehr milde Strafen für schwere Verbrechen sind während eben konservative Männer meist genau diejenigen sind die wirklich lange und harte Strafen für Vergewaltiger wünschen. (jeder der für Frauenrechte ist müsste ja konsequenterweise auch wenn er sonst für ein lockeres Strafrecht ist zumindest für Vergewaltiger lange Haftstrafen haben wollen)
Fairerweise sage ich auch dazu dass ich auch gemäßigte Linke kenne, denen ihre Meinung ich zwar auch nicht teile aber mit denen man immerhin noch vernünftig diskutieren kann.
bitte sachlich bleiben.
lg Lisa
41 Stimmen
17 Antworten
Ich halte vom Feminismus nicht soo viel. Aber so wenig das ich das: Es wird pauschal den Männern auch unterstellt dass sie gegen Frauenrechte sind. Für Umweltverschmutzung, für Autofahren und dergleichen tragen natürlich auch hauptsächlich die weißen Männer die Schuld.
unterschreiben würde nun auch nicht.
Was mich am Feminismus stört ist:
- das Frauen dazu ermutigt werden (wurden) Männern erfundene Sexualverbrechen in die Schuhe zu schieben (wie z.B. bei Jörg Kachelmann, oder bei der polnischen Metalband Decapitated geschehen).
- das Männer teilweise in Sachen Feminismusdiskusion nicht als mitsprachberechtigt angesehen werden.
- das auch in 2020 immer noch von 21% Bezahllücke zwischen den Gehältern gesprochen wird, obwohl diese Zahl schon überholt ist.
- das, wie du gesagt hast, der Schleier verbreitet wird, dass es eine männliche Verschwörung gäbe, die die Frauen systematisch unterdrücke,
- das Übersehen das auch Männer unter gewissen Repressionen zu leiden haben (z.B. das Bild als sexuellen Agressor, oder die Sache mit der häufigeren Arbeitslosigkeit - wie lässt sich dieses eigentlich mit dem Patriarchat erklären?)
- Das Erfinden von Wörtern wie „Manspreading" oder „Mansplaining". Am besten finde ich noch, würde man diesen Quatsch ohnehin lassen. Aber wenn man ihn schon bringt, stört mich umso mehr das Auslassen das auch Frauen bösartige Verhaltensweisen aufweisen.
Feminismus sehe ich großflächig nicht als männerfeindlich an. Aber es gibt, wie in jeder Bewegung, Individuen die schwarze Schafe sind.
Zu dieser Hypothese wirds doch bestimmt ne Quelle geben, oder?
Naja, solang die Quelle dieser Info hier noch nicht veröffentlicht wurde, ist es mir gelinde gesagt auch wurscht ob und von welchem Geschlecht das stammt. Wie gesagt bevorzöge ich es, wenn niemand so denken würde.
In vielen Punkten gebe ich Feministinnen recht, in einigen aber auch nicht. Und gegen einzelne Individuen vorzugehen (zum Beispiel gegen einen bestimmten alten weißen Mann) ist nicht zielführende und wäre sogar diskriminierend. Es gilt aber patriarchale Strukturen zu bekämpfen. Dessen Hauptpfeiler sind der Androzentrismus und Anthropozentrimus und dieses resultiert dann im politischen und geistigen Imperialismus (Weltherrschaft, Kultivierte vs. Barbaren, Geistes- vs. Naturwesen, hierarchisches Denken, Eroberung, Kriege, Gewalt, Kolonialismus, Ideologievorherrschaft, monotheistische/hierarchische/männerdominierte Religionen, GottVATER, Gläubige vs. Ungläubige, dualistische Moral, gewaltsame Missionierung, anthropozentristische Ideologie, Herrschaft über Natur und Tiere und deren Ausbeutung, Pater Familias, Sündhaftigkeit und demzufolge Pervertierung der Sexualität. Ein Reich, ein Herrscher, ein Gott!) Dieses System privilegiert halt in einem ganz entscheidenden Maße weiße, ältere Männer aus den Industrienationen. Wichtig ist einfach, sich dieser Privilegien bewusst zu sein und was das Patriarchat mit unserer Welt macht. Einen einzelnen Menschen zu beschuldigen, er hätte das alles mitverschuldet und all diese Männer zu etwas Bösem zu degradieren, ist aber absurd.
Naja zum Teil bist du ja meiner Meinung.
Das was du so ansprichst WAR definitiv ein Problem früher. Ich will da auch gar nichts schön reden, aber die meisten dieser Begriffe haben in unserer jetzigen Zeit keinerlei Bedeutung mehr, zumindest in Europa weitestgehend nicht, und in Nordamerika auch nicht.
Also ich kann nur von mir reden, ich bin jetzt 18 und habe vermutlich gerade erst ein Viertel meines Lebens oder so hinter mir.
Allerdings wäre mir nie vorgekommen dass ich benachteiligt bin nur weil ich ein Mädchen bin, eher im Gegenteil... auf mich wurde immer wegen meinem Geschlecht gesonderte Rücksicht genommen.
Dass Männer im Schnitt mehr verdienen ist mir schon klar, aber da pauschal alles Männern - also auch jenen die nicht viel verdienen - einen Vorwurf zu machen finde ich mehr als dämlich.
Genau das schreibe ich ja auch. Männer individuell für diese Gesellschaftsordnung verantwortlich zu machen, ist völlig daneben. Dennoch ist das Patriarchat nach wie vor Realität. Neokolonialismus, missionarischer Monotheismus, Anthropozentrismus, Gewalt gegen Frauen...All das ist nach wie vor (und vieles von dem, was ich zuvor aufgezählt hab) bittere Realität. Und (je nach Land und Grad des Wohlstandes) für Frauen mehr oder weniger direkt spürbar. Und auch viele Männer sind ,Opfer‘ patriarchaler Strukturen.
Alles klar, jetzt verstehe ich was du meinst, also du bist der Auffassung dass es diese Probleme teilweise noch gibt aber man nicht allgemein die Männerwelt verantwortlich machen kann sondern dass bestimmte Männer verantwortlich sind und andere Männer nichts dafür können.
Ja das kann man so stehen lassen.
Feminismus ist - zumindest wenn ich alles richtig verstanden habe - trotz des Namens nicht die Höherstellung der Frau über den Mann sondern vielmehr eine Bewegung zur Gleichberehtigung bzw. der Auslöschung sämtlicher Ungleichheiten die auf dem Geschlecht basieren. Ob es dabei sinnvoll ist, eine Frauenquote einzuführen, oder ob es nicht andere Möglichkeiten gibt in Unternehmen eine vollständige Gleichberechtigung zu ermögliches kann ich nicht sagen, dafür kenne ich mich (leider) nicht gut genug damit aus.
Wie du aber mehr Rechte für Frauen mit einer höheren Haftstrafe für Vergewaltiger u.ä. in Verbindung bringst will mir nicht ganz klar werden, es gibt schließlich immernoch einen Unterschied zwischen Rehabilitierung und "Rache", das muss nicht mit Rechten zu tun haben, sondern kann auch auf verschiedenen Ansichten basieren, was die ideale Vergewaltigungsverhinderung anbelangt. Zumal es heutzutage (wenn auch deutlich weniger) ja auch weibliche Vergewaltiger gibt.
Die , von denen du redest, die die Bewegung für ihre Zwecke nutzen würde ich nicht unbedingt als Feministen bezeichnen, aber sie sind - eben durch ihre extremen Ansichten - nunmal leider die lautesten, die auch teilweise von den Medien mehr aufgegriffen werden.
Zusammengefasst kann man sagen (zumindest wenn meine Erinnerung an die Definition von Feminismus richtig ist), dass das, was du da als Hass gegen Männer beschreibst kein Feminismus selbst, sondern höchstens ein durch Extreme Teilnehmer, die die Bewegung für sich nutzen wollen verursachtes Symptom ist.
"Feminismus ist - zumindest wenn ich alles richtig verstanden habe - trotz des Namens nicht die Höherstellung der Frau über den Mann sondern vielmehr eine Bewegung zur Gleichberehtigung bzw. der Auslöschung sämtlicher Ungleichheiten die auf dem Geschlecht basieren. Ob es dabei sinnvoll ist, eine Frauenquote einzuführen, oder ob es nicht andere Möglichkeiten gibt in Unternehmen eine vollständige Gleichberechtigung zu ermögliches kann ich nicht sagen, dafür kenne ich mich (leider) nicht gut genug damit aus."
Hier bringst du Gleichberechtigung und Gleichmacherei durcheinander. Ich bin für Gleichberechtigung aber gegen Gleichmacherei.
Bei den anderen Absätzen hast du zum Teil Recht.
Bzgl Vergewaltigung sehe ich es anders, würde mich jemand vergewaltigen und ich schwer traumatisiert sein würde ich mich verhöhnt fühlen wenn er dafür 8 Monate bedingt kriegt.
ich denke, du hast mich zum Thema Gleichberechtigung und Gleichmacherei wohl etwas missverstaden, aber das ist wohl meine Schuld.
zu deinem letzten Absatz: Das ist genau was ich meine. Wir brauchen ein Rechtssystem, was nicht auf "Rache" bzw. Vergeltung wie in deinem Fall beruht sondern auf die Verhinderung weiteren Übels. natürlich ist es frustrierend, wenn ein Vergewaltiger mit "wenig" davonkommt, aber wenn z.B. seine Rehabilitationschancen sich z.B. dadurch erniedrigen ist damit keinem geholfen.
wie gesagt, es geht nicht nur darum, wie viel jemand verdient hat, es geht primär darum dass es nicht noch einmal passiert
Der heutige Feminismus ist extrem Männer feindlich, besonders gegen weiße hetero Männer.
Galileo zum beispiel hat eine reportage zum Thema Benachteiligung der Frauen bei Autos und Toiletten gemacht, welche totaler rotz ist. Es werden absichtlich tatsachen verdreht und weg gelassen damit es so aussieht als ob Frauen benachteiligt wären was Toiletten und Autos angeht.
Kuchentv hat ein ziemlich gutes video dazu gemacht:
https://m.youtube.com/watch?v=uBDlgwXROlA
Was aber nur ein Beispiel ist, denn ist gibt zahlreiche solche reportagen bzw auch Youtube Videos auch von unabhängigen Feministinnen die nicht beim Fernsehen arbeiten und das selbe wie die Galileo Reporter tun
Zumindest den modernen Post-Feminismus betreffend.
Achja! Was mich auch noch stört, ist die Keule mit der Schwanzverlängerung.
Z.B. Mann im schnellen Auto: Auto = Schwanzverlängerung. Es würde niemand auf die Idee kommen: Frau + teure Handtasche = Brustvergrößerung.
Warum so ein Klischee exklusiv für Männer? Am besten wäre natürlich gar kein Klischee für alle Geschlechter.