Findet ihr Feiertage haben ihren ursprünglichen Sinn verloren?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Feiertage bedeuten zwar immer auch gewissen Stress, aber am Ende lohnt sich der ganze Aufwand mit den Vorbereitungen eben schon.

Sehr viel ist gerade in der Weihnachtszeit auch stimmungsabhängig. Da taugen Weihnachtsmärkte in Einkaufszentren oder Geschenkeberge für Kinder dann nur bedingt, wenn ihnen das Authentische und Liebevolle fehlt. Darum geht es Weihnachten, aber auch Ostern in der Hauptsache. Konsum ist dabei wichtig, wie Süßes vor Weihnachten und Geschenke für Kinder, kann aber nicht anderes ersetzen.

Einen alleinigen ursprünglichen Sinn gibt es wohl bei den Feiertagen auch kaum, jedenfalls sind es nicht nur religiöse Feste oder gehen ausschließlich aufs Christentum zurück, sondern es sind ebenso Familienfeste mit außerkirchlicher Tradition.

Andererseits setzen selbst heute noch die dunkle Jahreszeit und Novemberdepressionen den Menschen zu, selbst wenn heutzutage im Gegensatz zu früheren Zeiten fast alles uneingeschränkt zur Verfügung steht. Da ist in der Einstellung dann doch immer noch sehr vieles im Grunde ganz ursprünglich geblieben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer sich so einen Stress macht, ist selbst schuld. Man wird ja nicht dazu gezwungen.

Ich verschenke z.B. nie etwas und koche an Feiertagen das gleiche wie sonst auch: Nudeln mit Pesto.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich mag den Kapitalismus

Grüß Dich marlenestein

Jeder Tag kann nur so sein, wie Du ihn Dir selbst gestaltest. Das gilt auch für Feiertage wie Weihnachten und Ostern.

Ostern z.B., das ist für mich ein Frühlingsfest und die Eier stehen für Fruchtbarkeit. Denn Sinn den ich darin sehe, ist der Aufbruch des Frühlings, alles kommt aus seiner schützenden Hülle heraus und wenn alles blüht und schön grünt, dann kann das als Hoffnung für das Jahr angesehen werden. Der Winter ist vorbei und die Tage werden wärmer. Das macht Freude.

Das bewusst zu erleben, dafür ist kein Geld nötig. Zu essen sollte man natürlich schon haben und kulinarisch feiern. Aber das ist kein beklagenswerter Konsum so wie Du das auffasst.

Und Weihnachten kann als Wintersonnenwende gefeiert werden. Das Licht scheint an dem 21.12. wieder länger und die düstere Zeit nimmt langsam ab. Winter ist auch Verinnerlichung und Nachdenkzeit, besonders in der Adventszeit. Auf die Ankunft Herrn braucht man nicht zu warten (Advent heißt übersetzt Ankunft), der kommt nicht, aber was kommt ist der Tag, wo das Licht wieder steigt und das Tagesliicht jeden Tag ein wenig länger scheint. Das ist ein Grund dies zu feiern und verweist schon dort auf den Frühling. Und alle anderen Tage im Jahreskreislauf können so gefeiert werden wie Sommersonnenwende (Leben auf dem Höhepunkt) und das Herbstfest (als Erntedank).

Ohne Konsum kommen wir nicht aus, aber es kommt darauf an, ob wir dies in Maßen tun. Der Konsum darf kein Ersatz werden für unsere unbefriedigten seelischen Bedürfnisse. Ich meine, Feiern im Jahreskreislauf der Natur binden uns wieder an das, was uns am nächsten ist. Entweder in Gesellschaft oder auch allein wird so das seelische Bedürfnis, wenn wir es bewusst wahrnehmen, viel eher gestillt.

Ich kann das nur von mir sagen, aber ich denke, andere könnten das vielleicht als Anregung nehmen. Und dann gibt es nichts mehr zu klagen.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

marlenestein 
Fragesteller
 11.04.2023, 00:27

Danke für die ausführliche Antwort :)

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Ontario  05.06.2023, 20:58

Ich sehe das auch so. Allerdings verfalle ich nicht dem Konsumrausch. .Ich feiere gerne und brauche dazu nicht unbedingt ein kirchliches Fest. In unserer Familie wurden immer die Feste wie Weihnachten, Ostern und Geburtstage gefeiert.

Da gab es keinerlei Probleme. Heute mache ich das mit meiner Frau anders. Wir buchen jedes Jahr über Weihnachten und Silvester eine Reise und feiern irgendwo mit anderen, meist wechselweise in einem anderen europäischen Land.

Das macht richtig Spass und man sieht, wie andere das feiern. In Länden in denen es keine Tannenbäume gibt, sondern Pinienbäume aufgestellt werden.

Oder an Silvester kein Feuerwerk zu sehen ist, sondern Schiffe im Hafen die Sirenen um Mitternacht hören lassen.

Die Welt ist so unterschiedlich und jede Erkundung ist ein besonderes Erlebnis.

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ja bei vielen ist das leider so. Da sage ich nur selber schuld.

Für uns ist weder Weihnachten und erst recht nicht Oster ein Kosumfest.

Ja. Der Ursprung fast aller Feiertage liegt im Heidentum. Viele würden sich wundern zu erfahren woher all diese Tage kommen. Ich hab mich an den Kopf gegriffen!

vonGizycki  10.04.2023, 22:37

Besser wäre wenn man Nichtchristentum sagt. Ein Heidentum als religiöse Richtung bzw. Religion gab es so gar nicht. Es gab den Götterglauben, das wohl bei den alten Germanen.

Schau mal hier nach:

https://www.juraforum.de/lexikon/heide#heide-als-abwertender-begriff

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marlenestein 
Fragesteller
 11.04.2023, 00:29
@vonGizycki

Heidentum gibt es als religiöse Richtung. Viele verwenden den Begriff aber falsch oder abwertend für nicht christliche Leute. Aber Heidentum ist eigentlich (Neo)Paganismus.

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vonGizycki  11.04.2023, 07:18
@marlenestein

(Neo)Paganismus. Vorchristliche Naturreligion und die hat was mit Göttern zu tun.

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