Findet ihr die Demos momentan in Frankreich gerecht?

6 Antworten

Der Arbeitskampf ist auf jeden Fall gerechtfertigt besondees wenn man den Arbeitern am Parlament vorbei so etwas zumutet und wenn man bedenkt das die Regierung nur an der Macht ist weil man keine Rechtsextremistin wollte ist das noch schlimmer.

Ja, die Wirtschaft wächst fast jedes Jahr kontinuierlich, doch die Lohnentwicklung verläuft schon seit den ca 80er Jahren nicht mehr parallel dazu, auch nicht auf gleichbleibenden Niveau, sondern sinkt sogar. Damit das im Zeitalter des Fachkräftemangels auch weiterhin so bleibt, müssen die Fachkräfte einfach 2 Jahre länger schuften, das entlastet auch die Rentenkassen, da wenn die Arbeinehmer vorzeitig in den Ruhestand gehen wollen, oder gesundheitlich bedingt müssen, die nicht die volle Rente bekommen. Einfach weniger Panzer kaufen, denn Frankreich als Atommacht braucht sich ja eigentlich keine Sorgen über die eigene Sicherheit machen.

Ja!

Das Rentenalter wurde bereits vor kurzem um zwei Jahre erhöht.

Bereits heute muss man in Frankreich 41,5 Jahre gearbeitet haben um eine volle Rente zu kriegen. Wer bis 25 oder später auf der Uni war schafft das nicht! Wer das nicht zusammen hat arbeitet schon heute bis 65 für Teilrente und bis 67 für volle Rente. Bei den langen Ausbildungszeiten heutzutage und den vielen Unterbrechungen durch Arbeitslosigkeit ist eine weitere Verschärfung der Rentenregelungen nicht zumutbar.

Woher ich das weiß:Recherche
Crack  10.04.2023, 20:18
Wer bis 25 oder später auf der Uni war schafft das nicht!

Wer studiert, hat in aller Regel auch einen gut bezahlten Job, kann also überdurchschnittlich für sich selbst sorgen.

Es ist nun mal eine einfache Rechnung.
Nur das, was eingezahlt wird, kann auch ausgegeben werden.

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Rotfuchs716  10.04.2023, 20:21
@Crack

Akademiker verdienen oft kaum oder garnicht mehr als Handwerker.

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Crack  10.04.2023, 20:25
@Rotfuchs716

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Du kannst mir ja gern Zahlen aus Frankreich nennen, in Deutschland ist es so:
Zitat:
"Menschen mit Hochschulabschluss verdienen laut dem Gehaltsreport 2023 ein Mediangehalt von 58.602 Euro. Im Vergleich dazu kommen Beschäftigte ohne Studienabschluss auf ein Mediangehalt von 41.509 Euro."

Das ist ein Plus von 41% !!!
Ich denke nicht, dass das in Frankreich anders ist.

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Rotfuchs716  10.04.2023, 20:30
@Crack

Hochschulabgänger können in Frankreich derzeit bestenfalls in der Privatwirtschaft mit einem Startgehalt von ungefähr 30.000 Euro brutto jährlich rechnen. Im Staatsdienst gibt es mitunter noch weniger; Lehrer bekommen zum Beispiel ein Anfangsgehalt welches etwa 30% über dem Mindestlohn liegt. In vielen Berufen wurden die Löhne in den letzten 10 oder 20 Jahren kaum angepasst da immer noch genug Bewerber sind. Eine Firma für technische Dokumentation bei Paris wo ich 1996 mal gearbeitet hatte bietet für neueinsteigende Arbeitnehmer heute noch genau dasselbe Gehalt wie damals!

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Crack  10.04.2023, 20:42
@Rotfuchs716

Kann ich das nachlesen?

Das kann ja alles so sein.
Trotzdem ist das kein Grund, eine notwendige Anhebung des Rentenalters abzulehnen. Vielleicht hat man das den Menschen nicht erklärt, letztendlich ist es aber so wie ich oben schon schrieb: Nur das, was eingezahlt wird, kann auch ausgegeben werden. Dann muss man die Löhne und das Rentensystem selbst anpassen.

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Fritz772 
Fragesteller
 10.04.2023, 20:54

Aber warum ist es so, dass man 41,5 Jahre gearbeitet haben muss, bis man eine volle Rente bekommt? Weil es einfach extreme Probleme bei dem aktuellen Rentensystem gibt. Ich kann kapieren, dass für die Menschen sowas blöd ist, aber das Grundproblem wird von Jahr zu Jahr schlimmer und muss irgendwie behandelt werden.

Und nicht "zumutbar" ist ja auch eine blöde Kategorie. Mein Vater hat bis 72 gearbeitet und meine Mutter wird mindestens bis 65 arbeiten, wie die meisten ihrer Kollegen. Das zeigt, dass die meisten Menschen es natürlich schaffen länger zu arbeiten. Kann aber natürlich auch kapieren, dass es für einen persönlich bestimmte Grenzen gibt.

Nur hast du halt trotzdem diesen Wandel in der Gesellschaft welcher irgendwie früher oder später ausgeglichen werden muss egal wie "zumutbar" oder "nicht zumutbar" du dieses empfindest.

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Rotfuchs716  10.04.2023, 23:07
@Fritz772

Es gibt in der Politik immer Alternativen. Und selbst spezielle Rentenregimes wo die Leute schon mit 50 in Pension gehen (z.B. Bahn, Stromwerke...) haben sich über viele Jahrzehnte hinweg irgendwie gehalten. Durch die Reformen bestraft würden dann vor allem künftige Generationen! Und Macron selber muss eventuell auch mit 50 in Rente wenn man ihn in der Politik nicht mehr will!

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Fritz772 
Fragesteller
 11.04.2023, 00:34
@Rotfuchs716

Kapier den letzten Kommentar nicht.... Natürlich hat man immer ein gewissen Freiraum in der Politik, aber mir fällt bei dem Rentensystem keine anderen Vernünftigen Maßnahmen ein die vor allem Langfristig das Problem lösen. Und ja es gibt bei Renten immer noch Unterschiede. Wenn man für nur 1 % der Bevölkerung eine Rente aufrechterhalten muss, kann man das nicht mit dem generellen Rentensystem vergleichen. Also ich würde zumindest gerne wissen wie man sonst den wandel in der Gesellschaft ausgleichen will.

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Rotfuchs716  11.04.2023, 00:38
@Fritz772

wenn man zum Beispiel mehr Arbeitsplätze schafft anstatt überall maximal zu rationalisieren. Mehr als eine Million Langzeitarbeitslose zahlen selber nichts in die Rentenkasse und kriegen nicht einmal von Behörden da was eingezahlt noch. Das gibt entsprechend viel Ausfall. Man könnte sie einsetzen in Bereichen Umweltschutz, Bildung, Soziales usw. Bei Postämtern könnte man das Personal aufstocken bis alle Schalter besetzt sind.

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Frankreich lähmt sich mit den vielen Demonstrationen. Sie haben ein grundsätzlich falsche System. Die Regierung ist für den Staatshaushalt zuständig und macht einen Vorschlag nach dem anderen. Alle anderen sehen ihre Aufgabe einzig und alleine darin, alle Vorschläge abzuschmettern. So kann ein Land doch nicht funktionieren!

Was sie machen müssten: Direkte Demokratie. Alle können Vorschläge machen. Wenn sie genügend Leute überzeugen können und genügend Unterschriften für ihren Vorschlag gesammelt haben, wird darüber abgestimmt. Und was dann angenommen wird, wird gemacht.

Mit Demonstrationen und Streiks wurde noch nie Geld verdient. Also kann man auch nicht mehr verteilen.

man muss sich mit dem gesamtproblem in frankreich auseinandersetzen ( kommt aber in unseren medien nicht vor ) ; in frankreich ist so , dass ältere arbeitnehmer ab 55 jahre kaum mehr arbeit finden, wenn sie gekündigt werden oder sonst die arbeit verlieren;

so gehen sie halt mit 60 in rente ; nachdem neuen gesetz sind sie dann noch 2 jahre länger arbeitslos und dadurch senken sie die rentenansprüche , die ohnehin nicht so hoch wie bei uns sind

Fritz772 
Fragesteller
 10.04.2023, 20:39

Kann den Punkt an sich kapieren, aber das ist doch kein französisches Problem oder? Auf der einen Seite hat man diese Probleme in Deutschland leider auch und auf der anderen Seite betrifft das in Deutschland nur einen kleinen Teil der Bevölkerung.

Das ist dadurch natürlich nicht weniger schlimm, aber das Grundproblem (das die Menschen immer älter werden) muss trotzdem gelöst werden(am besten so schnell wie möglich).

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