Feuchtigkeit im Boden gemessen - wie stark schätzt ihr den Schaden?
Gleich vorweg: Mir ist vollkommen bewusst, dass das Problem von einem Sachverständigen vor Ort begutachtet werden muss, um eine sichere Antwort zu erhalten. Aber ich bin gerade nervlich am Ende und je eher ich wenigstens ne grobe Ahnung habe, was auf mich zukommt, desto besser. Also her mit eurer Einschätzung. :)
Folgendes: Ich wohne in einer Erdgeschosswohnung, Altbau, und wollte am Dienstag den Boden im Wohnzimmer komplett erneuern lassen. Der Bodenverleger hat insgesamt vier Schichten rausgerissen (Laminat, darunter Teppichboden, darunter irgendeine Dämmung und darunter PVC), bis endlich der Beton zum Vorschein kam. Ich habe mich schon gefreut, dass die Arbeiten so gut vorankommen, und kriege prompt die Hiobsbotschaft: "Wir können den neuen Boden heute nicht verlegen. Sie haben hier an dieser Wand Feuchtigkeit."
Es roch tatsächlich etwas modrig und das Holz der Sockelleiste war an dieser Stelle etwas verrottet. Der alte PVC-Belag, der dort vorher war, zeigte leichten Schimmel.
Im Betonboden wurde eine Feuchtigkeit von 5 Prozent gemessen. Das klingt für mich eigentlich nicht viel, aber mein Handwerker fand es offensichtlich problematisch genug, um die Arbeiten abzubrechen.
Es handelt sich um die Wand zur Terrasse.
Nun sind drei Tage seitdem vergangen - in denen es obendrein viel geregnet hat - und trotzdem scheint mir der Boden jetzt trocken zu sein. Der modrige Geruch ist verflogen und der Boden fühlt sich nicht feucht an. (Konkret messen kann ich es natürlich nicht.) Nur etwas kalt, denn es ist ja aktuell nur nackter Beton, yay ...
Würde die Feuchtigkeit durch die Wand kommen, müsste es durch den Regen gerade doch eher schlimmer werden, oder?
Besteht die leise Hoffnung, dass die Feuchtigkeit sich einfach nur jahrzehntelang in diesem räudigen, vierlagigen Bodenbelag angestaut hatte und jetzt, da der entfernt ist, musste nur mal alles ordentlich durchtrocknen?
Ich kann frühestens am Montag einen Sachverständigen beauftragen, daher frage ich einfach mal hier nach Meinungen. Sonst mache ich das ganze Wochenende verrückt. (Welches ich eigentlich dafür eingeplant hatte, das Wohnzimmer einzuräumen und schön zu machen. Stattdessen sitze ich hier in einem kahlen Raum auf kaltem Beton und versuche, nicht zu heulen.)
Danke schon mal. 🙂
5 Antworten
Durchaus möglich, dass da ggfs. über die Jahre minimal Regenwasser durch die offene Terrasse hineingekommen und dann unter den Fußboden geflossen ist. Es wäre auch möglich, dass es dort ein defektes Heizungsventil gab.
Wenn das Wasser dann einmal unter den Boden gekrochen ist, dann bleibt das auch da drin.
"Feucht anfühlen" kann sich übrigens nichts, da man Feuchtigkeit tatsächlich nicht fühlen kann. Man fühlt da nur die Kälte, was sich dann Nass anfühlt.
Ohne Messung geht hier aber nichts. Bei Amazon gibt es solche Geräte schon für kleines Geld:
Ich würde also eher mal warten und messen, bevor Du einen teuren Gutachter beauftragst.
Uh, danke für den Tipp. Mit so einem Gerät hat auch mein Bodenverleger gemessen. Wusste gar nicht, dass die so günstig sind.
Ich wollte heute eh noch zum Baumarkt, vielleicht nehme ich mir da eines mit. Lieber klare Daten vor Augen haben als unwissend rumzusitzen.
Was wäre denn ein unproblematischer Feuchtigkeitswert für Betonboden? Nur 0 Prozent oder gibt's da ein bisschen Toleranz?
Ihr solltet tatsächlich noch warten, bis der Estrich unter 2% Restfeuchte hat. In der Zwischenzeit solltet ihr das Problem mit der nassen Wand im Bereich der vergammelten Fußleiste angehen. Da muss die Ursache gefunden und beseitigt werden. Kann von außen von der Terasse kommen- Abdichtung, Übergang zur Wand, undichter Belag und falsche Dichtingsmassnahmen im Übergang, aber ebenso aus dem Rohrleitungssystem des Hauses.
Dein 1. Satz ist völlig korrekt.
Jeder kann sich ein Messgerät kaufen und mal irgendwo dran halten und ablesen. Man muss es aber auch interpretieren können! Die Einstichmessgeräte ebenso wie die mit dem Kugelkopf messen nur max. 3 cm tief. In einer Betondecke ist auch Betonstahl. Evt. wurde der auch mitgemessen (das el. Spannungsfeld der Messgeräte reagiert hierauf natürlich!). Es kann natürlich auch Feuchtigkeit sein, was bei einer EG-Wand, falls Keller drunter ist und außen dort kein Erdreich anliegt, eher selten wäre.
Lass` einen Sachverständigen kommen. Lass` dir seinen Sachverständigenausweis zeigen und gut ist` s.
Besteht die leise Hoffnung, dass die Feuchtigkeit sich einfach nur jahrzehntelang in diesem räudigen, vierlagigen Bodenbelag angestaut hatte und jetzt, da der entfernt ist, musste nur mal alles ordentlich durchtrocknen?
Nein.
Wenn die Feuchtigkeit von unter dem 4-Schichtbelag wäre, hätte die sie Fußleiste nie erreicht.
Da wir nicht wissen wo und wodurch Feuchtigkeit in die Wand eindringt oder eingedrungen ist, ist die Ursache von hier aus nicht abschätzbar. Aber --> Selbst wenn die Feuchtigkeit durch Regen entstanden ist, dann kann es Tage gedauert haben bis diese von Eindringpunkt bis an genau diese Stelle gelangt ist. Natürlich hilft jetzt der fehlende Bodenbelag, damit die angesammelte Feuchtigkeit besser entweichen kann. Aber behoben dürfte die Quelle des Problems damit nicht sein. Sorry.
dass da wahrscheinlich wirklich ne größere Geschichte auf mich zukommt.
Kann, muss aber nicht. Vielleicht ist die Ursache etwas leicht zu behebendes. Vielleicht aber auch nicht.
Viel Glück dabei und hoffen wir mal das sich die Ursache schnell rausfinden und leicht beheben lässt.
Da muss natürlich erst einmal festgestellt werden woher diese Feuchtigkeit stammt. Das kann ein Fachbetrieb mit Hilfe einer Wärmebildkamera.
Ist es ein Leitungswasserschaden muss dieser zuerst behoben werden.
Es war eine geringe Hoffnung. 😅 Danke für deine Antwort, jetzt kann ich mich zumindest darauf einstellen, dass da wahrscheinlich wirklich ne größere Geschichte auf mich zukommt.