Familie mischt sich in Beziehung ein - was tut man dagegen?

10 Antworten

Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich muss meiner Familie eindeutig mitteilen, dass es bis hier hin ging aber nicht weiter. Und dass es egal ist, was ich ihnen im Vertrauen über meine Beziehung erzählt habe. Wenn ich jetzt wieder dahinter stehe, haben sie das zu akzeptieren und basta. Wenn einer meine Beziehung in den Sand setzt, dann bin ich das. Nicht meine Familie.

Damit brauchst du keine weiteren Antworten.

Ich hatte noch nicht solch eine Situation.

Aber das, was du vor hast, ist eine gute Idee. Anfangen darüber zu reden, solltest du mit der ersten Person, mit der du über die Beziehung zu deiner Partnerin gesprochen hattest. Ich geh einfach mal davon aus, dass es deine Eltern waren.

Wenn du Ihnen erzählst, dass du dich "´bedrängt" fühlst und es dir so vorkommt, als würden Sie sich in !Deine! Beziehung einmischen, sollten Sie dafür Verständnis haben. Es wird natürlich erst mal nicht leicht sein, klar zu stellen, dass du das ernst meinst.

Aber wenn du das geschafft hast, hast du auch schon mal mehr den Mut mit dem Rest deiner Familie darüber zu reden.

Dass du dich ausgenutzt fühlst musst/solltest du nicht unbedingt gleich hinterher schmeißen. Wenn Sie wieder was von dir wollen, gib Ihnen einfach ein klares "nein" und wenn Sie es nicht akzeptieren wollen, sollen Sie doch weinen.

Du bist Erwachsen. Von daher kannst du nicht dazu "gezwungen" werden, etwas zu tun, was du nicht willst. Wenn Sie mit Argumenten ankommen von wegen: "Aber wir haben für dich auch immer...", oder "Ach komm, solch eine Kleinigkeit kannst du doch mal für uns tun". Dann bleib bei deiner Meinung und sag einfach, dass du was anderes, wichtigeres zu Tun hast.

 

Ich hoffe ich konnte dir immerhin ein wenig Helfen und ich wünsche dir viel Erfolg.

lg tex

In eine solche Situation war ich nie und auch keines meiner Kinder. 

Für mich war schon vor der ersten Beziehung klar, dass ich zu einer doch sehr anderen Zeit geboren worden bin und von daher nun mal ganz andere Möglichkeiten habe. - Meine Eltern hatten ihre Pubertät während des Krieges. - 

Ich habe also eines schönen Tages das Thema Beziehung, welches meine Eltern ständig thematisierten, damit beendet, dass ich ihnen erklärt habe: 

"Die erste Person, mit der ich Sex haben werde, werde ich Euch vorstellen. Bis dahin will ich zum Thema kein Wort mehr von Euch hören."

Daran habe ich mich gehalten. Und meine Eltern haben es nie gewagt, sich einzumischen. 

Tatsächlich ergab sich dann bei mir in meiner ersten Beziehung nach einiger Zeit die Notwendigkeit, mir Hilfe auf bestimmte Weise von zuhause zu holen. Die wurde mir dann auch unkommentiert gewährt. 

Tatsächlich habe ich hier und da mit meinen Eltern besprochen. Um dann meine eigene Entscheidung zu treffen. 

Bei meinen Kindern war es mir später durchaus sehr wichtig dass sie wissen: 

Besprechen gerne, Rat von mir aus auch gerne. Aber einmischen auf keinen Fall. 

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Rat holt sich der Mensch bei der Schuldenberatung. Es macht sehr viel Sinn, da rechtzeitig nach einem Termin zu fragen, denn die Wartezeiten sind durchaus an vielen Orten zu lang. 

Ansonsten schaut mal online nach einem Haushaltsbuch.  

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In dem Alter ist ein Mensch nicht aus heiterem Himmel psychisch stark angeschlagen. Leider muss häufig von Erziehungsmängel - um kein stärkeres Wort zu schreiben - ausgegangen werden. 

Deine Freundin sollte sich angewöhnen, täglich eine halbe Stunde, bestenfalls vor dem einschlagen, von Hand auf Papier Tagebuch zu schreiben. Es ist die probateste Weise, an die Ursache heran kommen zu können. Immer noch. 

Da durchaus vorstellbar ist, dass eine ganze Menge zu Papier gebracht wird, kann geraten werden, normale Schreibblocks zu nutzen und diese beschrieben dann in einen dafür besorgten Karton zu geben. Der Karton kann dann einfach aufgehoben werden. Es hat schon vielen Menschen gut getan, Jahre nach der Aufarbeitung noch mal den gegangenen Weg anzuschauen. 

Dir ist dann schon klar, dass das Tagebuch absolut tabu ist. Denn Deine Freundin soll da komplett unzensiert schreiben können, ruhig auch unleserlich..... . 

Hat sie mal die Ursache, kann zur Bearbeitung und Auflösung nach den unterschiedlichen Möglichkeiten gesucht werden. Nicht immer macht professionelle Hilfe Sinn. Es gibt zahlreiche

Immerhin, dir ist sofort aufgefallen, dass es bei aller Liebe nicht unbedingt sinnvoll ist, mit der eigenen Familie über Beziehungsprobleme zu reden. Zu 99% der Menschheit sieht gemotze (das im Rahmen etwas ganz natürliches ist) als Freischein! Jedenfalls, da du es bemerkt hast, wird im Laufe der Zeit deiner Familie auffallen,wie du zu deiner Freundin hälst, nach und nach werden sie sich nicht mehr einmischen. Ich habe eine große Familie, wir haben echt ein super tollen Verhältnis mit einander, ABER! alle meiner Geschwister erzählen NICHTS über ihren Partner. Damit da kein Kritik am Partner oder einmischen der Ehe aufkommt. Ich wiederum war so unglücklich, dass ich meine Probleme meiner Schwester erzählt habe. Alles eskaliert, und meine Beziehung ist hin. Fairerweise muss ich aber sagen, ich war wirklich nicht glücklich, aber wie meine Schwester sich da eingemischt hat (aus ihrer Sicht zu meinem guten) war mir echt eine Lehre! So sehr ich sie und die familie liebe, Beziehungsprobleme erzähl ich der nie wieder!

Ich war nicht direkt in so einer Situation, aber in meinen 30ern haben meine Eltern sich sehr in meine Kindererziehung eingemischt. Und meine Mutter sagte, dass mein damaliger Freund, in den ich sehr verliebt war, mich nie heiraten würde.

Ich war damals sehr verbittert über meine Eltern, dass sie mich nicht wie eine Erwachsene behandelt haben. Heute sind meine beiden Eltern tot, und ich bereue es bitterlich, dass ich damals so gemein zu ihnen war.

Was ich damit sagen wollte ist, dass es einem in deinem Alter zwar schrecklich vorkommt, wenn die Eltern sich einmischen, aber letztendlich meinen sie es gut und wollen einem helfen. Sie sehen die Situation oft objektiver, als man es selber sieht.

Heute im Rückblick weiß ich, dass meine Eltern recht hatten. Auch mit dem Freund hatten sie recht. Er hatte eine gute Stelle  und war verbeamtet, aber nach 7 Jahren Beziehung hat er mir keinen Heiratsantrag gemacht und ich habe mich dann getrennt.

Ich weiß nicht wirklich, was ich dir raten soll. Ich weiß nur, dass ich wünschte ich könnte die Uhr zurückdrehen und meinen Eltern danken, dass sie mir helfen wollten. Aber in dem Alter ist man sehr damit beschäftigt, den Eltern zu zeigen, dass man Erwachsen ist und alles alleine schafft.

Ich verstehe sehr, dass du genervt bist von der Einmischung deiner Eltern. Am besten vielleicht versuchen ihnen zu zeigen, dass du es schätzt, dass sie dir helfen wollen, aber klar machen, dass du dich für deine Freundin entschieden hast und dann nicht weiter darüber sprechen.

Du scheinst einen sehr guten Charakter zu haben. Meine Hochachtung wie du deine Freundin behandelst!


user89467  17.10.2016, 10:51

Warum muss man denn unbedingt heiraten? Wenn du dich nur deshalb getrennt hast, weil du keinen Antrag bekommen hast, warst du sehr unreif.

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Veruschka61  17.10.2016, 10:56
@user89467

Ich war 37 als ich mich getrennt habe. Er hatte eine gute bezahlte Stelle als Beamter beim Auswärtigen Amt, ich hatte gerade mein Studium beendet. Ich habe jeden Tag für ihn gekocht, und er hatte alle Vorteile einer Ehe. Ich finde es egoistisch, wenn Männer alle Vorteile einer Ehe genießen wollen und nicht den letzten Schritt gehen wollen. Ich weiß, dass viele Frauen in Deutschland bereit sind, jahrelang ohne verheiratet zu sein, mit einem Mann zusammenwohnen, aber ich bin da sehr altmodisch. Ich glaube, ein Mann, der eine Frau wirklich liebt, will auch den letzten Schritt gehen und nicht alle Möglichkeiten noch offen halten. Ich finde nach 7 Jahren Freundschaft muss ein Mann wissen, was er möchte.

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user89467  17.10.2016, 11:09
@Veruschka61

Ändert ein Ring am Finger und eine Urkunde in der Schublade die Gefühle füreinander?

Liebe macht sich nicht an einem Eheversprechen fest, sondern am Verhalten und an kleinen Gesten.

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Toxic38  17.10.2016, 12:04
@Veruschka61

Eine Ehe wird, zu heutiger Zeit zumindest, überbewertet. Zumal du, Veruschka61, es bereits selbst erwähnt hast:

viele Frauen wollen bevorzugt unverheiratet sein oder es bleiben. 

Aber nicht nur Frauen:

auch sehr viele Männer sind gegen eine Ehe. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass sie nicht in der Lage sind, eine Frau zu lieben, "bis der Tod sie scheidet". 

Damit möchte ich lediglich sagen, dass Männer, die nicht heiraten wollen, keine schlechten Männer sind. Es entspricht auch nicht der Wahrheit, dass diese Männer nicht in der Lage sind, eine Frau aufrichtig zu lieben. Denn um sich aufrichtig zu lieben benötigt man kein Ring, keine Papiere, auf denen die "Liebe" (Ehe) schriftlich festgehalten wird, kein Standesamt oder eine Kirche, um zu beweisen, dass man sich liebt. 

Klar, wenn sich jemand für eine Ehe entscheidet, dann ist das die Entscheidung dieser Person. Eine Ehe ist ja auch nichts verkehrtes, nur genießt eine Ehe ein negatives Aussehen,sprich, sie ist bei sehr vielen Menschen unbeliebt. 

Außerdem:

wer eine Eheschließung mit einem Mann erwartet, wird ohnehin enttäuscht. Denn man kann nicht von jeden Mann erwarten, dass er irgendwann heiraten soll. Tut ein Mann das nicht, ist er noch lange kein schlechter Mann. 

Aber meine Meinung ist, dass Ehen nichts bedeuten und Geldschneiderei sind - und das sage ich als Frau, die selbst mit einem tollen Mann zusammen ist, der selber nie heiraten will. Wir sind trotzdem sehr, sehr glücklich.

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Veruschka61  17.10.2016, 12:38
@Toxic38

Ich bin halt nicht aus Deutschland. Mit ist dieses liberale Denken sehr fremd. Es sind wahrscheinlich kulturelle Unterschiede.

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Toxic38  17.10.2016, 20:29
@Veruschka61

Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr sich Millionen Menschen von ihrer Kultur leiten lassen. An sich möchte ich das auch nicht als etwas darstellen, was unvernünftig ist. Ich möchte lediglich sagen, dass Menschen, die aus kulturellen Gründen heiraten, vermehrt deshalb eine Ehe eingehen, da sie von Menschen dazu gedrängt werden. Tun stark gläubige Menschen etwas nicht, was von ihrer Kultur verlangt wird, werden sie als schlechte Menschen dargestellt - und das ist das, was ich irgendwie etwas schade finde; dass die Kultur in vielen Ländern bestimmt, wie ein Mensch zu sein und zu leben hat. Diese Menschen werden im Grunde genommen ihrer Freiheit beraubt; so zu leben, wie sie es selbst für richtig halten würden, ist nicht möglich, da sie ansonsten mit irgendeiner Bestrafung, Verbannung oder mit einer Verachtung der Gleichgesinnten rechnen müssen. Selbstbestimmung ist daher ein Fremdwort für solche Menschen. Umso seltsamer ist es dann, wenn diese Menschen, beispielsweise, ein kinderloses Paar treffen, das keine Kinder will, sich zwar sehr liebt, aber nicht heiraten möchte. Hierzulande hat sich das zur Normalität entwickelt. Hierzulande ist es auch andersherum:

begegnet man ein offensichtliches, frisch vermähltes Paar, das auch Kinder hat, kann man manchmal beobachten, wie das Paar böse Blicke von anderen erntet. 

Denn hierzulande wird es sehr oft, aber nicht immer und in jeden Fall, eher positiv betrachtet, wenn man unverheiratet ist und man keine Kinder will. 

Ich selbst bin ebenfalls gegen Ehe und Kinder. Für mich ist es auch von großer Gleichgültigkeit geprägt, was andere von meiner Meinung halten. Ist jemand der Meinung, diese zu kritisieren, bitte, ich ignoriere es. Will mich jemand als "Unmensch" aufgrund meiner Meinung betiteln, bitte, ich pflege immer zu sagen, dass andere nicht besser sind. Will mir jemand irgendetwas einreden, bitte, wenn diese Person es liebt, Anderen etwas aufzudrängen, nur zu. Ich bin stur genug, um dieser Person nicht zuzuhören. Will mir allerdings jemand weismachen, meine Meinung sei verkehrt, der/dem sage ich, dass die Meinungen Anderer ebenfalls keiner Richtigkeit entsprechen und dass man jeder Person ihre Meinung lassen sollte. 

Nur in der Familie, Freundschaft und Beziehung sind Meinungsverschiedenheiten erlaubt. Alle Anderen sind Feinde ;) 

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Veruschka61  17.10.2016, 22:35
@Toxic38

Aber du bist auch von der Kultur geprägt, nämlich von der liberalen Einstellung in Deutschland. In Deutschland wird es akzeptiert, wenn man als Paar 20 Jahre zusammenlebt ohne verheiratet zu sein. Du bist also ein Produkt der deutschen Kultur!!!!

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kaktusstachel90 
Fragesteller
 18.10.2016, 13:38

Ich mische mich hier jetzt auch mal ein. Dass man sich trennt, weil der Mann einem keinen Heiratsantrag macht aber die Beziehung sonst rund läuft, kann ich auch nicht verstehen. Aber das muss ich auch nicht. Veruschka hat gesagt, sie kommt aus einem anderen Kulturenkreis und hat andere Vorstellungen von ihrem Leben und was sie sich davon erhofft. Sie hat andere Vorstellungen einer intakten Beziehung und wünscht sich eine Ehe. Dass eine Beziehung ohne Trauschein keine richtige Beziehung für sie ist, muss man akzeptieren. Ich sage noch einmal - ich kann es auch nicht verstehen. Aber akzeptieren kann ich es. Und das sollten wir einfach, denn es ist ihr Leben und ihre Entscheidung. Ich denke nicht, dass sie unreif oder unklug ist. Sie hat nur eine andere Vorstellung. Und das ist ihr gutes recht.

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Veruschka61  18.10.2016, 18:27
@kaktusstachel90

Danke, kaktusstachel 99 Ich habe vergessen zu erwähnen, dass viele, viele andere Sachen in der Beziehung mit meinem Freund nicht in Ordnung waren. Also, die Tatsache, dass er nach siebenjähriger eheähnlicher Beziehung nicht heiraten wollte war im Grunde nur etwas Symptomatisches sozusagen. Zum Beispiel hat er seinen besten Freunden nicht gesagt, dass ich seine Freundin bin, und er fuhr ohne mich mit seinen Kumpels in den Urlaub. D.h. er war generell ein "Junggesellentyp" auch mit 34 Jahren. Ich war aber 37 und ich wollte Kinder haben. Es war also nicht so, dass alles perfekt war bis auf den Ehering!!!!!

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kaktusstachel90 
Fragesteller
 19.10.2016, 08:56
@Veruschka61

Dann kann man eine Trennung durchaus nachvollziehen. Du musst dich nicht rechtfertigen! Wenn man sich von jemandem trennt, hat man sich für gewöhnlich im Vorfeld Gedanken darüber gemacht. ;-)

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