Falle beim leicht Traben nach vorne?

7 Antworten

Wie meinen? Man lässt sich vom Schwung des Pferdes aus dem Sattel heben - heißt das Becken geht nach vorne/oben. Der Oberkörper bleibt dabei gerade. Die meisten Reiter stehen zu hoch und zu aktiv auf. Auch, weil vielen die Bauchspannung fehlt und sie sich aus den Oberschenkeln aktiv hoch drücken. Ich empfehle den Klassiker von Sally Swift "Reiten aus der Körpermitte".

Wenn du nach vorne fällst, muss das Pferd dich ausbanlancieren und hat noch mehr Gewicht auf der Vorhand, wo wir das ja nun mal gar nicht haben wollen. Wenn du Angst hast, dass das Pferd es vom Rücken her nicht mehr packt oder wirklich Schmerzen hat, dann lass das abklären. Aber das Pferd falsch zu belasten, aus dem Takt zu bringen und die falschen Körperpartien anzustrengen ist keine Option.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ein Pferd hat nicht zwangsläufig Schmerzen, bloß weil es 20 ist.

Wenn es Schmerzen hat, sollte es nicht geritten werden - egal in welchem Alter.

slxzz 
Fragesteller
 07.08.2023, 12:29

Okay, er läuft auch gut, wird auch noch gesprungen und ist fit.. Ich hab mir wohl einfach Unfug in den Kopf gesetzt :) Danke für die Antwort.

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Ich denke nicht, dass du es aus Sorge ums Pferd machst. Denn dann würdest du es korrekt machen - so ist es nämlich am schonendsten für das Pferd.

Ich denke eher, dir fehlt die Übung und die Muskulatur um es richtig zu machen. Besorg dir einen großen Gymnastikball und schau auf Youtube unter Stichwörtern wie "Reitergymnastik". Da lernst du wie du die entsprechenden Muskelgruppen reitergerecht ohne Pferd trainieren kannst.

Und danach schaust du nach besserem Reitunterricht oder besprichst mit deiner aktuellen Trainerin mal gezielt Sitzschulung zu machen bei der man sich auf diese Probleme Fokussiert. Es schleichen sich immer wieder Fehler ein, egal wie lange man schon reitet. Die sollte man immer mal wieder gezielt angehen.

slxzz 
Fragesteller
 07.08.2023, 12:24

Doch, im reit unterricht mache ich das tatsächlich nicht. Jetzt wo ich weiß dass es totaler unfug ist was ich denke, werde ich es aufjedenfall besser machen. :-) Danke für die Antwort.

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MaryLynn87  07.08.2023, 12:38
@slxzz

Nimmst du Unterricht auf diesem Pferd oder auf einem anderen?

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slxzz 
Fragesteller
 07.08.2023, 12:40
@MaryLynn87

Ich stehe an einem Privaten Turnierstall, ich reite dessen Turnier Pferde auch & bekomme Unterricht aber die sind halt jünger, deswegen kam ich auf den blöden Gedanken dass es dem älteren eventuell weh tun könnte da er schon etwas älter ist und ich davor nur junge Pferde geritten bin.

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MaryLynn87  07.08.2023, 12:42
@slxzz

Vergiss das mit dem Gedanken. Wie gesagt, ich glaube nicht, dass du es bei diesem Pferd machst, weil du dir irgendwas einbildest.

Auf den anderen Pferde fällt es dir wahrscheinlich nicht so auf, oder deren Sattel und Schwung passen dir besser sodass du nicht so viel mitarbeiten musst um korrekt(er) leicht zu traben. Bei dem Senior fehlt die Unterstützung von passendem Sattel und/oder anderem Schwung im Gang und schon müsstest du das ganze aktiver selbst mit deinen Muskeln machen.

Und somit sind wir wieder bei den Themen fehlender Muskulatur und fehlender Routine, die du im Unterricht mit einer Sitzschulung ansprechen solltest.

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ein pferd in dem alter...

ein pferd ist mit 20 nicht alt. wenn doch, ist schon die letzten 17 jahre was falsch gelaufen.

das "aufstehen" nach vorne belastet unnötig die vorhand und verhindert, dass das pferd über den rücken laufen kann. die hinterhand wird am unterfussen gehindert.

du reitest das pferd so also kaputt, weil du es permanent auf der vorhand latschen lässt.

man steht übrigens nicht auf, sondern lässt sich vom schwung nach oben tragen - und zwar senkrecht. lediglich das einsitzen erfolgt aktiv. auch nur während des einsitzens ist das treiben möglich.

lehnst du dich nach vorne, geht der unterschenkel zu weit zurück - oder er geht gar nach vorne (klappmesser). im klappmessersitz hast du gar keine kontrolle übers pferd, in der schrägpostition hingegen bremst du das pferd bei jedem einsitzen.

abhilfe: bügel mal ein loch kürzer, trotzdem langes bein, knie liegt parallel zum pferd an der sattelpausche, der unterschenkel liegt PASSIV am pferd. zügel liegen in einer hand und die innere hand hängt mit einer langen gerte gerade herunter. bei jedem einsitzen unterstützt du das pferd an der hinterhand mit ganz leichtem anticken am inneren hinterbein. ohne dich im oberkörper zu verdrehen natürlich.

erwarte nicht, dass das sofort klappt. das pferd muss ja erstmal wieder lernen, dass es freiweg vorwärtsgehen und sich bewegen darf - und es muss an der hinterhand erst wieder muskeln aufbauen.

nach ein paar monaten machst du deine bügel dann wieder länger.

wichtig - langes bein und zunächst im leichttraben passiver schenkel. wenn das pferd gelernt hat, welches tempo du verlangst, kannst du die zügel wieder in beiden händen führen.

man muss halt nicht permanent durchtreiben, wenn das pferd seine aufgabe kennt. damit nervst du das pferd bloss.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

1. Leichttraben ist eine Form des leichten Sitzes. Kerzengerade hat beim leichttraben nichts verloren. Po etwas nach hinten, dafür Oberkörper etwas nach vorne neigen, sodass in Summe dein Schwerpunkt über dem Bügel stützt, ist die Neutralposition.

2. Leichttraben ist NICHT vom Stuhl aufstehen und wieder hinsetzen, sondern ist einfach nicht zwanghaft sitzen bleiben wollen, sondern zulassen, dass der Schwung des Pferdes dich anhebt. Bei den meisten Reitern ist das so wenig, dass die Hose den Kontakt mit dem Sattel behält und nur der Schritt des Reiters innerhalb der Hose ein wenig höher kommt.

Vielen hilft das, was Martin Plewa in einem solchen Fall machen lässt: Trab und Galopp im leichten Sitz reiten - insbesondere Trab im leichten Sitz haben immer wieder Kursteilnehmer noch nie vorher geritten. Ich kenne es, wie er es auch ausführen lässt, dass man Trabstangen immer im leichten Sitz überreitet. Zur Übung lässt er die Leute dann auch auf der Linie dazwischen leichten Sitz traben. Wer beliebig viele Tritte im leichten Sitz traben kann, kann von dieser Form aus auch korrekt leichttraben, denn im Grunde genommen ist leichttraben ein rhythmischer Wechsel zwischen leichtem Sitz und Entlastungssitz im Trab.

Größter Sitzfehler bei Entlastungssitz und leichtem Sitz: die leichte (!) Neigung des Oberkörpers nicht mit etwas zurück des Gesäß auszugleichen. Neigt man nur den Oberkörper vor, hat man den Schwerpunkt weiter vorne und wird bestenfalls mit unerwünschtem Krafteinsatz die Beinlage sauber behalten können. Das Bein wird nach vorne oder hinten wollen, sobald man nicht dagegen ankämpft. Den Krafteinsatz nur für in Position bleiben kann man aber nicht brauchen, weil dann die Hilfengebung aus einem verspannten Bein kommt. Zudem ist man mit seinem Schwerpunkt dann mehr Richtung Pferdeschulter verschoben und es wird übereilen, um den Schwerpunkt zu unterlaufen, tappt also hektisch auf der Vorhand. Nimmt man den Hintern entsprechend zurück, ist man mit dem Schwerpunkt wieder da, wo man hin gehört und kann sich dann auch um die kleineren Fehler kümmern.

Zu viel Input? Deshalb ist es gut, vor Ort jemanden zu haben, der einem das schrittweise erklärt. Reitlehrer eignen sich dafür.