Fachwerkhaus - wie Kellerdecke isolieren?
Wir wohnen in einem Fachwerkhaus, da haben wir einen alten Bruchsteinkeller mit Lehmboden. Der Keller ist ziemlich feucht und kalt, da rinnt sogar manchmal Wasser die Wände herunter.
Nun haben wir darüber einen Raum, welchen wir gerne irgendwie bewohnen wollen. Bisher wurde dieser Raum nur als Abstellraum verwendet und dürftig beheizt. Alles was da drin war hat dann modrig nach Keller gerochen. Geschimmelt hat es da nicht, bzw. nicht dass man etwas gesehen hätte bis auf vereinzelte Stockflecken.
Anbei 2 Bilder, eines von der Kellerdecke und eines vom Boden des Raumes.
Hat jemand eine Idee was man da am besten machen kann? Decke isolieren? wenn, mit was, oder lieber den Boden von oben dämmen? oder einfach lassen und einfach mehr heizen (was gefühlt schon ziemlich viel Verbrauch wäre).
2 Antworten
Wenn es dort feucht und modrig ist, würde ich von einem Sachverständigen erst einmal den Zustand der Balken im Keller prüfen lassen. Die Stützkonstruktion sieht schon etwas abenteuerlich aus.
Ansonsten wirst Du von unten relativ wenig machen können. Eine Horizontalsperre ist bei Bruchstein praktisch kaum umsetzbar, so dass Du die aufsteigende Feuchtigkeit nicht in den Griff bekommst.
Luftdicht dämmen kannst Du den Keller auch nicht. Das verschlimmert die Feuchtigkeit eher, so dass die Möglichkeiten zur Dämmung dann eher im darüberliegenden Geschoss liegen.
Besteht denn irgend eine Option, die Feuchtigkeit durch eine Zwangsbelüftung o.ä. aus dem Keller zu bekommen?
Ja das dachte ich mir auch, dass des schon ziemlich wild aussieht. Wir hatten mal n Statiker da, der meinte das Holz wäre nur aussenrum weicher, aber innen wäre das noch ok… scheint wohl Stand der damaligen Technik zu sein.
der Keller hat 3 kleine Fenster, die sind immer auf. Hab mir auch schon überlegt die zuzumauern und dort jeweils Rohre einzusetzen und da dann einen Lüfter drin laufen lassen.
dann hab ich mir überlegt auf den Boden Schaumstoffplatten zu legen, da dann Spannplatten drauf und dann Laminat drüber. Hab da nur bedenken, dass es dann ein Problem rundherum am Übergang Boden/Wand gibt, weil sich dort dann die Feuchte konzentrierter hochdrücken dürfte.
Hast jemand sowas mal gemacht ?
ich kenn solche Stampflehmböden von alten Bauernhöfen. In der Regel sollten die auch trocken sein. Wenn nicht, dann empfehle ich dir den Boden erst einmal mit Kies/Splitgemisch auszugleichen (nicht zu hoch) und darauf dann Poroton Hohllochziegel mit den Löchern vertikal gestellt komplett auszulegen. Das müsste dann in etwa einer Bodenhöhe in der Sockelhöhe deiner Pfosten entsprechen. Dieser Ziegelboden wirkt feuchteregulierend, da die Ziegel aus der Luft Feuchte aufnehmen und auch wieder abgeben können. Die Ziegelhohlräume kannst du dann im nächsten Jahr mit Porotonkügelchen zuschütten und den Boden aber nicht abdecken. Wenn du Stromanschluss dort hast, empfehle ich dir einen Industrie Boden Ventilator in den Keller zu stellen (ich trockne meine Wäsche im Innenraum so mit Kunstwind) oder wie du schon planst, die Fensteröffnungen zu nutzen für eine erzwungene Ventilation.
Die Deckenbalken sollten aber weiterhin dann erst mal belüftet bleiben, da sonst die Gefahr besteht, dass du den Schwamm ins Holz kriegst und die Bude abreissen musst weil dann unbewohnbar. Letztendlich kannst du dich über eine Isolierung mit Calciumsilikatplatten als Unterkonstruktion beraten lassen, ob diese in deinem Falle geeignet sind.
Hoffe ich konnte dir etwas Ideen geben.