Evidenz für dunkle Materie - Konflikt zwischen Astronomen und theoretischen Physikern?

4 Antworten

echt oder nur meine Wahrnehmung? 

letzteres. Die Koexistenz von Erklärungen und Richtungen, in denen man sucht, ist so alt wie die Forschung selbst und gehört dazu. Wenn sich alle einig wären, brauchte man nicht zu forschen. Das letzte Wort hat immer die Natur selbst, indem Experimente/Beobachtungen etwas falsifizieren und damit völlig abgedrehte Denke aussortieren.

AllesIsi98 
Fragesteller
 24.04.2024, 13:35

Da stimme ich zwar mit dir überein, aber wenn man einmal die String-Episode als Beispiel nimmt, kann dieser Vorgang gut und gerne ein halbes Jahrhundert dauern und zig Professorenstellen mit Träumern füllen, deren Arbeit allenfalls mathematisch interessant ist. ^^

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hologence  24.04.2024, 14:26
@AllesIsi98

ein halbes Jahrhundert ist gar nichts. Wie lange hat der Übergang vom geozentrischen zum Heliozentrischen Weltbild gedauert? Die Stringtheorie zu falsifizieren mag mit sehr viel höheren Beschleunigerenergien gelingen, aber die gegenwärtigen Fragen im Standardmodell erfordern irgend eine Supersymmetrie oder ein komplettes Umdenken. Das Rennen ist nie vorbei. Aufgeben ist keine Option.

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Und ich frage mich: Ist dieser mir augenscheinliche Konflikt zwischen Astronomen und Theoretikern echt oder nur meine Wahrnehmung? Versuchen aktuelle Theoretiker tatäschlich nur der nächste Einstein zu werden oder sind sich die Astronomen ihrer dunklen Materie zu sicher? Und was ist eigentlich Pomade?

Ich würde vermuten das es eine auswirkung von: "die selbstsichersten schreien am lautesten ist"

Also das man genau die einfach am meisten hört.

Ich bin jetzt in der hinsicht auch nur Populärwissenschaftliche gebildet. Aber generell gibt es durchaus so Lager in bezug auf die verschiedene Hypothesen.

Ein String theoretiker wird auch eher "seine hypothese" als die lösung ansehen als andere.

Ich denke das hier bei dem thema eventuell folgendes zu einer solchen gefühlten trennung führen kann.

Wenn wir uns MOND betrachten ist die entwicklung hat überwiegend theoretische arbeit. Wer beschäftigt sich mit solchen sachen? Theoretiker.

Wenns nun aber um Dunkle materie geht. Haste weniger "theorie gebäude" was du noch bauen oder entwickeln muss. Es geht ja darum etwas zu finden. bzw. herauszifinden wie man es finden kann. Also eher ein job für Physiker die physik anwenden und experimente etc. machen. Entsprechend ist es durchaus nachvollziehbar wenn dort mehr physiker auf die Dunkle materie pochen. Und solange MOND quasi nichts abliefert was die anderen Prüfen können. Haben die ja nicht wirklich was zu tun.

Beide Hypothesen haben ihre probleme. Und entsprechend reichlich angriffsfläche für die jeweils andere fraktion die andere hypothese abzulehnen.

Daher genug potenzial um sich n bissel zu beefen.

Ich persönlich bevorzuge als laie eher die Dunkle Materie. Was am ende aber richtig ist wird sich hoffentlich irgendwann herausstellen.

Ausserdem kann es gut möglich sein das beide ansätze nicht korrekt sind. Ich denke auch das eventuell eine Theorie der quantengravitation uns da weiter bringen könnte. Aber die steht ja auch noch in den Sternen.

Interessant bei dem thema finde ich das wir ja anscheinen galaxien gefunden haben die keine Dunkle Materie haben. Sich also so verhalten wie es von Einstein und newton vorrausgesagt wird.

Ist dieser mir augenscheinliche Konflikt zwischen Astronomen und Theoretikern echt oder nur meine Wahrnehmung?

ich habe dazu keine wirkliche eigene wahrnehmung, ist nicht direkt mein fachgebiet, aber ganz allgemein wäre ich mich eindrücken die aus populärwissenschaftlichen quellen stammen eher vorsichtig. ich denke da geht es in der häufigkeit der berichte zum einen oder anderen thema auch zu einem guten teil darum wer halt gerade "laut" ist (dh populärwissenschaftliche bücher und artikel schreibt, was nur ein sehr sehr kleiner bruchteil aller wissenschaftler tut) und welches thema sich generell gut dafür eignet (nicht zu abstrakt, "sexy" genug, usw...). wenn man danach geht könnte man den eindruck gewinnen das die allermeisten physiker stringtheoretiker wären oder auf der suche nach der großen vereinheitlichten theorie, in wirklichkeit ist aber auch das nur ein sehr sehr kleiner bruchteil.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Physiker (Teilchenphysik)

Astronomen sind sich ihrer Dunklen Materie nicht zu sicher.

Das waere ein Widerspruch in sich. "Dunkel" bezeichnet die Tatsache, das dass Problem zwar erkannt ist, aber eine Erklaerung nicht existiert.

Ob am Ende die Theorie angepasst werden muss, oder ob man "etwas" findet, oder eine Kombinataion aus beidem, ist derzeit nicht absehbar. Es kommen zwar weitere Indizien hinzu (Gravitationslinsen-Effekt), aber einfache Loesungen sind nicht absehbar.