Blickwechsel 12. April 2024
Christlicher Glaube: Eine Christin, ein Atheist und ein Satanist beantworten Deine Fragen
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Es kann doch nur eine Wahrheit geben, Atheismus oder Theismus! Warum herrscht dennoch Uneinigkeit? Was soll man aus welchen Gründen nun glauben?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Theismus 80%
Atheismus 20%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Theismus

Auch wenn ich vom Christentum zu 100 % überzeugt bin: Ich kann niemanden von meinem Glauben überzeugen. Jeder Mensch muss selbst entscheiden, worauf er sein Leben ausrichtet. Da jeder die Sachlage anders bewertet und sich nicht jeder darauf einlassen kann, dass es möglicherweise noch «etwas» gibt, was sich der menschlichen Wahrnehmung entzieht, kann / will nicht jeder dem Theismus folgen.

Aber ich kann dir sagen, warum ich das Christentum überzeugend finde: Es bietet im Gegensatz zum Atheismus eine Hoffnung und eine Perspektive über das sichtbare Leben auf dieser Erde hinaus. Es beantwortet mir die berühmt-berüchtigte Sinnfrage. Durch Jesus Christus habe ich einen Wert und eine Würde.

Das Leben besteht nicht nur aus harten Fakten. Der Atheismus kann mir nur auf neurologischer / hormoneller Basis erklären, warum Menschen Gemeinschaften bilden. Aber wenn ich mit jemandem in einer Beziehung bin und ich frage, warum die andere Person gern mit mir Zeit verbringt, dann ist die Antwort "weil unsere Hormone offenbar auf der gleichen Ebene sind / sich ergänzen" eine ganz schlechte Antwort 😉

Ausserdem, nach meiner Meinung, wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, dann ist alles, was hier auf dieser Welt passiert, irgendwie sinnlos. Wir tun Gutes - und sterben. Die Menschen, denen wir Gutes tun, sterben auch. Die Erde wird sich irgendwann davon erholen, dass wir ihre Natur kaputt machen. Warum also sich noch für etwas einsetzen, wenn es doch sowieso der Verderblichkeit preisgegeben ist? Das macht für mich nur Sinn, wenn es noch etwas "danach" gibt und eine höhere Macht.

Elementarer  13.04.2024, 00:23
Der Atheismus kann mir nur auf neurologischer / hormoneller Basis erklären, warum Menschen Gemeinschaften bilden

Da verstehst du was falsch am Atheismus. Der Atheismus erklärt nicht. Weder was gut ist oder schlecht oder Sünde, noch was nach dem Tode passiert noch wie die Welt entstand - das tun die Religionen. Atheisten glauben einfach nicht an einen oder mehrere Götter. 

Aber wenn ich mit jemandem in einer Beziehung bin und ich frage, warum die andere Person gern mit mir Zeit verbringt, dann ist die Antwort "weil unsere Hormone offenbar auf der gleichen Ebene sind / sich ergänzen" eine ganz schlechte Antwort

Ach du kennst Atheisten die so reden? Ist doch eher in deiener Fantasie, oder? 

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annie80  13.04.2024, 18:15
@Elementarer

Nein, ich kenne keine Atheisten, die so reden. Aber eine solche Erklärung ist für mich die Konsequenz daraus, dass man 1. alles logisch erklären muss und 2. nur an Sichtbares und Beweisbares glaubt. Und das hält dem Leben einfach nicht stand.

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Elementarer  13.04.2024, 23:32
@annie80
Nein, ich kenne keine Atheisten, die so reden.

Also du kennst niemanden, behauptest es aber....naja. 

Aber eine solche Erklärung ist für mich die Konsequenz daraus... 

Du reimst dir etwas zusammen, und aus diesem Reim ziehst du dann Konsequenzen über andere. Hast du das irgendwie nötig für deien Glauben?

....dass man 1. alles logisch erklären muss....

Müssen das Atheisten?

...und 2. nur an Sichtbares und Beweisbares glaubt. 

Was sicht- und beweisbar ist, ist keine Glaubenssache.

Wie wäre es, wenn du deine simple Einstellung über Atheismus mal überdenken würdest?

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annie80  14.04.2024, 07:48
@Elementarer

Ich habe ein Beispiel, einen Vergleich gemacht. Meines Wissens glauben Atheisten nur an das, was wissenschaftlich beweisbar ist und sichtbar ist - oder? Und ja, ich erlebe es so, dass man etwas logisch erklärt haben muss, sonst kann man es nicht glauben.

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Elementarer  14.04.2024, 10:53
@annie80
Ich habe ein Beispiel, einen Vergleich gemacht.

Kann man so sehen. Basiert dann halt auf falschen Annahmen.

Meines Wissens glauben Atheisten nur an das, was wissenschaftlich beweisbar ist und sichtbar ist - oder?

Dein "Wissen" trügt dich. 

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Theismus

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben:

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.

Atheismus

Es herrscht Uneinigkeit weil sich glaube eben nicht hart beweisen lässt. Und das eben nicht einmal nur zwischen glaube und nicht glauben. Sondern auch unter den verschiedensten Glaubensinhalten an sich.

Die katholische, evangelische , Freikirchen usw. Existieren weil sie sich uneins sind. Innerhalb einer Religion meistens in Detailfragen. Und zwischen den Religionen eben in grundlegenderen fragen.

Ich denke wenn man Theologie hört denkt man zu oft an die abrahamitischen Religionen. Aber der Begriff umfasst noch mehr. Nebst den 3 abrahamitischen Religionen gibt es sehr sehr viele Dinge die damit reinfallen. Von den römisch/griechische göttern über die nordischen und heidnischen Gottheiten bis hin zu den asiatischen göttern und den Gottheiten irgendwelcher naturvölker. Selbst die ägypter waren theisten (der Pharao was eben eine Personifizierung ihres Gottes)

Daher ist die Frage nicht unbedingt Atheismus oder Theismus. Sondern Atheismus und welcher der zig anderen Gott/Götterreligionen die es gibt und gab. Das wird bei der Frage gerne übersehen.

Was soll man aus welchen Gründen nun glauben?

Jede der Religionen wird dir im Endeffekt das gleiche erzählen. Die Details unterscheiden sich. Christliche und islamische apologeten nutzen sogar die gleichen Argumente, nur das am Ende eben genau ihr Gott herauskommt.

Daher: wie wäre es mit: "nichts" denn das ist das was Atheismus am Ende des Tages ist. Atheist ist man im Grunde von alleine. Jemand der noch nie von göttern gehört hat. Ist automatisch Atheist. Er hat nichts das er "Glauben" kann. Daher ist am Ende immer die Frage. Was findet man überzeugend.

Annie80 gibt hier fine ich eine gut reflektierte Einsicht. Da kann man durchaus dranne sehen worum es wirklich geht. Um Sinn, Sicherheit.

Sie hat Recht Atheismus bietet weder Hoffnung noch eine Perspektive.

Das bedeutet aber nicht das Atheisten so etwas nicht haben. Ihre Beispiele zeichnen ein verzerrtes Bild von Atheisten.

Als Beispiele:

dann ist die Antwort "weil unsere Hormone offenbar auf der gleichen Ebene sind / sich ergänzen" eine  ganz schlechte Antwort 😉

Das wird so nicht sein. Ich has so zu niemanden gesagt auch wenn ich durchaus davon überzeugt bin das unsere Gemeinschaft evolutionären Ursprung hat. Nur habe ich ja dennoch gefühle. Egal ob die nun aus einem natürlichen Prozess kommen oder in einer mystischen "Seele" oder einen Gott ihren Ursprung haben.

Es bietet im Gegensatz zum Atheismus eine Hoffnung und eine Perspektive über das sichtbare Leben auf dieser Erde hinaus.

Ich persönlich erkenne durchaus an das das Leben ultimativ sinnlos ist.

Das macht das Leben aber nicht weniger wertvoll. Genauer ist genau das Gegenteil der Fall. Das Leben wird dadurch das es begrenzt ist und es eben nicht mehr weiter geht wertvoller.

Auch ist es auf mittelbarer Sicht eben nicht sinnlos. Meine taten haben einen direkten Einfluss auf mich selbst. Und auf alle die mir lieb sind. Und selbst nach meinem tot ist das noch der Fall.

Daher ist es sehr sinnvoll das einzige leben das man hat nicht unbedingt zu vergeuden und dafür zu sorgen das es halbwegs vernünftig ist.

Und dafür benötige ich eben kein Gott. Weil mein Leben auch ohne, wert und Sinn hat. Auch wenn ganz am Ende nichts mehr davon übrig bleiben wird. Aber ich lebe am Ende im hier und jetzt und nicht in 1000 Jahren. Oder einer Million Jahre.