Es heißt:Man muss sich erst selbst lieben um andere zu lieben, aber wieso kenne ich einige menschen, die andere mehr lieben als sich selbst?

7 Antworten

Hallo MM,

Du nennst als Beispiel Extreme. Lass uns das mal genauer ansehen.

Es gibt Menschen, die haben nicht glernt, sich selbst zu achten und zu lieben. Sie geben alles, damit sie von Anderen geliebt werden. Es sind Menschen, die sich für Andere aufopfern. Nur bekommen sie nicht ebensoviel zurück, sie bluten einfach aus. Irgendwann sind sie einfach krank, ausgebrannt. Nennt sich Helfersyndrom. Wer sich selbst liebt, der weiß wo seine Grenzen sind und wird nicht üßber seine Grenzen hinweggehen. Er wird also nicht krank werden. Du siehst, sich selbst zu lieben ist schon wichtig.

Das andere Extrem hast Du auch genannt. Menschen, die völlig rücksichtslos sind und nur an sich denken. Auch das funktioniert nur scheinbar, denn die Menschen merken das mit der Zeit und werden solche Egoisten meiden. Diese Menschen müssen also immer neue Kontakte knüpfen, damit sie andere Menschen ausnutzen können. Das funktilniert in gewissem Ausmaß, denn eigentlich wissen die meisten Menschen, dass man in eine Beziehung erst etwas investieren muss, damit man etwas zurückbekommen kann. Wenn die Menschen merken, dass von jemandem nichts zurückkommt, werden sie ihn meiden oder ihm auch nichts mehr geben. Solche Menschen bezahlen das also damit, dass sie keine stabilen Beziehungen aufbauen können. Sie müssen also mit ständig wechselnden oberflächlichen Beziehungen zurechtkommen. Meist lassen sie sich das damit "bezahlen" dass sie möglichst viel Geld anhäufen müssen und so unersättlich und gierig werden.

Die gesunde Variante liegt in der Mitte: Jemand der sich selbst liebt, kann mit anderen Menschen eine gesunde Beziehung eingehen. Diese ist geprägt von gegenseitigem Geben und Nehmen. Du siehst: es stimmt, dass man sich erst einmal selbst lieben muss, um andere wirklich lieben zu können.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer sich selbst schätzt ist zufrieden und macht eine gute Ausstrahlung und das wirkt attraktiv. Die Person muss sich weder auf ihren Selbsthass konzentrieren noch darauf, dass er befürchtet, dass die andere Person(Partner) einen nicht liebt. Man kann sich also ganz auf ein glückliches Leben konzentrieren.

Leute die sich für andere aufopfern handeln entweder spontan, aus Liebe (Partner,Familie usw.) oder weil sie nichts zu verlieren haben.Das hat dann nichts mit Selbstliebe zu tun.

Diese Eigenliebe hat eher etwas mit Selbstwertgefühl und Achtsamkeit zu tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MM1985 
Fragesteller
 03.01.2019, 20:11

auch hier kenne ich leute die kein selbstwert haben zB magersüchtig sind und trotzdem einen fürsorglichen partner haben. achtsam finde ich immer so ein wort... es steht in unserer gesellschaft für "erfreue dich an den kleinen dingen des lebens" was eher wenig mit liebe zu tun hat weil liebe ist ja ein großes wort.

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Kiekschapp  03.01.2019, 20:15
@MM1985

es hat u.a. den achtsamen Umgang mit sich selber zum Ziel ( physisch und psychisch ) Das gelingt nicht jedem aber viele versuchen es.

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Menschen, die andere mehr lieben als sich selber, und sich aufopfern für andere, sind auf Dauer davon abhängig, etwas für andere zu tun und machen sich selber kaputt.

Natürlich gibt es auch eine egoistische Eigenliebe. Das ist die, welche du beschreibst. Das ist nicht gesund.

Zur gesunden Eigenliebe gehört es, auch mal Nein sagen zu können. Und erst wenn ich meine eigenen Bedürfnisse achten kann, kann ich auch die der anderen erkennen und übertreibt es nicht mit dem um-andere-kümmern.

Zu Aufopferungsvoll kann tödlich enden 😭

Meine Freundin ist gestorben, weil sie nicht beim Schlaganfall ins Krankenhaus wollte nur damit der Geburtstag ihrer Tochter nicht ruiniert werden sollte...

😭

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung