Erwartungshaltung Aussie?
Hallo, wir haben uns vor gut zwei Monaten eine Aussie Welpen nach Hause geholt und lieben sie über alles. Das Problem ist allerdings, dass sie ein sehr starkes Durchsetzungsvermögen besitzt und alles nach ihrem Kopf gehen muss. In der Wohnung achtet sie total gut auf mich und ich kann gut mit ihr arbeiten. Draußen macht sie, was sie will: zieht an der Leine, beißt aussietypisch und Waden und achtet einfach gar nicht auf mich. Nun habe ich angefangen, sie immer mit einem Leckerli zu belohnen, wenn sie mich anschaut, sie richtig neben mir läuft etc.. Nun habe ich langsam angefangen, die Leckerli nur durch mündliches Lob zu ersetzen, wo jetzt auch das Problem auftritt: Sie hat nun anscheinend die Erwartung, wenn sie etwas richtig macht, sie ein Leckerli von mir bekommt, lobe ich sie nur mündlich, rastet sie aus, beißt mir in den Ärmel meiner Jacke und reißt ihn auf, beißt in meine Schuhe etc. Sie hört dann gefühlt gar nicht mehr auf. In der Hundeschule, die wir wöchentlich besuchen, haben wir den Tipp bekommen, uns kurz auf die Leine zu stellen, damit sie nicht mehr so viel Bewegungsfreiheit hat. Mittlerweile hat sie aber so viel Kraft, dass sie sich darauf losreißen kann.
Nun meine Frage an euch: Habt ihr Tipps, wie sie draußen mehr auf mich achtet und ich diese Erwartungshaltung losbekomme, ihr aber dennoch verständlich machen kann, dass sie etwas richtig gemacht hat?
Wie alt ist der Hund? Wie sieht euer Tagesablauf aus? Wieviel schläft er?
18 W alt, wir stehen gegen 6:30 auf, dann erstmal gespielt und gegessen, 7:15-9:00 schlafen, kurz Gassi, wieder 2h geschlafen, das gleiche Schema auch am Nachmittag, + 5 min Traini
4 Antworten
Wenn Hunde sich so schnappig verhalten sind sie oft überfordert und lassen ihren Frust an ihem Menschen aus.
Gestalte die Übungen mit deiner Hündin kurz. Also beim Gassigehen immer mal wieder nur für ein- bis zwei Minuten die Leinenführigkeit üben und die Aufmerksamkeit auf dich verlangen. Du kannst deiner Hündin ein Tuch um den Hals machen damit sie weiß wann sie arbeiten soll und wann sie Freizeit hat.
Es kann auch helfen wenn deine Hündin erstmal Freilauf hat, sich lösen und ein bisschen rumschnüffeln kann bevor du mit ihr übst.
Du kannst sie aber mit Leckerchen belohnen, allerdings musst du darauf achten, dass du bestätigst und nicht lockst. Nicht das Leckerchen zeigen und dann dein Aufmerksamkeitssignal geben sondern du sagst dein Aufmerksamkeitssignal (bei mir ist das "guck mal") und wenn dich deine Hündin anguckst sagtst du "fein" oder ein anderes Wort und deine Hündin bekommt Futter. Es ist sinnvoll möglichst kleine Futterstücke zu wählen denn manche Hunde sind der Meinung, dass sie stehenbleiben müssen wenn sie kauen. Gestalte die Belohnungen variabel, also mal gibt es Futter, mal nur dein fein, mal spielst du danach mit deiner Hündin. Du kannst sie als Belohnung auch in den Freilauf schicken wenn das örtlich möglich ist. Schlaue Hunde werden manipulativ wenn man immer mit Futter belohnt und wie deine Hündin schnappig wenn man nicht darauf eingeht.
vielen lieben Dank für deine liebe Antwort!! Das mit dem Halstuch werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren!!
Was erwartest du von einem Welpen..?!
Das leidige Thema Welpen mit Leckerchen zu belohnen statt mit Spiel und Zuwendung ist leider eine unglaubliche Unsitte geworden.
So wie du schreibst, wird nach meinem Gefühl viel zu viel an dem Kleinen herum gedrillt.
Selber ruhig und sachlich bleiben.
Hunde brauchen ruhige und souveräne Hundeführer!
In kurzen Sequenzen üben. Biete deinem Hund nach dem Lob ein Spiel an. Freue dich mit deinem Hund, wenn er etwas gut gemacht hat.
Bitte werde nicht laut und ärgerlich. Du musst ruhig bleiben, wenn du deinen Hund korrigierst.
Auf ein freundliches Nein folgt eine freundliche Korrektur!
Leider schreibst du nicht wie alt dein Hund jetzt ist. Was er aber sicher braucht, ist viele Möglichkeiten mit anderen Hunden spielen zu können.
Ein Hund der viele Möglichkeiten bekommt mit anderen Hunden Sozialkontakte zu pflegen, wird viel lieber bereit sein auf seinen Besitzer zu hören.
Das sind allgemeine Tipps, man müsste eben sehen warum etwas nicht klapp. Ungesehen ist es immer schwierig.
Wenn etwas nicht klappt, den Fehler immer bei sich selber suchen!
Da hat man etwas übersehen, seinen Hund überschätzt, nicht gut aufgepasst undeutlich kommuniziert, den Hund überfordert etc.
War kein Vorwurf, nur eine ganz allgemeiner Ratschlag möglichst gelassen zu bleiben. Das ist vielen Hundehaltern und auch Trainern überhaupt nicht klar.
Anbei bemerkt, Entspannung ist unter anderem mein Beruf. Du darfst mir glauben, dass auch ich mir manchmal sagen muss ruhig zu bleiben. Das nicht nur äusserlich sondern ganz bewusst.. Schultern runter, ausatmen 21.. 22...
Deine Hündin ist 18 Wochen alt, ein Hundekind.. kaum dem Welpenalter entschlüpft.
Was mir aufstösst: Warum greift der Trainer ein? Wenn überhaupt jemand eingreift bist du das, ausser im Notfall.
So kleine Hunde nehmen sich schon mal an den Ohren etc. Solange nicht nur immer der gleiche Hund unten liegt oder gejagt wird, lösen die Kleinen das besser, als wenn der Mensch immer eingreift.
Zu viel regeln wollen ist keine gute Idee.
Scheint eben doch so, dass zu viel auf das Hundekind eingewirkt wird.
Aber gut, ich habs nicht gesehen..
Gerade wieder heute Morgen im Schnee erlebt.. 3 gleichaltrige Hunde rennen und spielen im Schnee. Kaum purzelt oder wirft sich einer auf den Rücken, rennt der Besitzer los und betüddelt seinen Liebling wirft sich schützend dazwischen. Dabei ist das Spiel im schönsten Gange, keiner der Hunde zeigt Angst oder Unbehagen. Die Hunde bekommen keine Chance, das Spiel zu drehen und der andere sich auf den Rücken legt.
Ich rede hier ausdrücklich von Spiel und nicht von Aggression.
Leider können das sehr viele Hundehalter gar nicht mehr auseinander halten oder freies Spiel zulassen. Kein Wunder bei den vielen überheblichen aber reichlich bescheuerten Hundetrainern.
Bei uns redet man schon von Helikopter Hundehaltern.
Bin auch großer Fan davon beim Spielen einzugreifen, ist ja ganz normal, dass einer auch mal nach unten gedrückt wird, wenn es einem zu viel wird. Allerdings sieht sie das häufig nicht so, dass sie sich zurücknehmen muss, sondern geht erst recht weiter auf die anderen Hunde los und zwickt sie oder drängt sie in die Ecke. Irgendwann unterstützt der Hundetrainer dann die anderen Hunde, indem er sie einfach mal für 2 Sekunden zurückhält..
indem du Geduld hast und eben weitertrainierst. Richtiges Lob an richtiger Stelle. . Da man weder euch, den Hund noch den Umgang kennt ist ein Ratschlag schwierig
Hallo!
Vor 2 Monaten...dann ist die Kleine jetzt ca 5 Monate?
Dann seit ihr ja grad in der Phase , wo drinnen schon in Ruhe Kommando's geübt werden (gefühlt tausend mal) und das ist auch wichtig , damit der Hund "in Ruhe" richtig lernen kann...also die richtige Verknüpfung aufbaut .
Keiner erwartet von euch , daß ein 5 Monate junger Hund das draußen schon genau so gut kann ...ihr solltet das von der Kleinen auch nicht 'einfordern' ... in dem Alter sind die Außenreize für sie noch zu intensiv , um da so gut auf das bereits gelernte zu reagieren , wie sie es drinnen ja schon kann .
Und so passiert die frustrierte Situation : ihr seit enttäuscht/verärgert , weil nix klappt ...und die Kleine (mit dem Kopf voller Gerüchen, Geräuschen , eben Außenreizen) weiß garnicht , was ihr überhaupt wollt /was mit euch los ist ...und schon ist die Überreizung /Übersprungshandlung da ...sprich , sie dreht durch. Das ist für ihr Alter noch normal ...und das Beste wäre , ihr könntet diese Ausraster völlig ruhig "abwarten" ,nicht schimpfen oder sich ärgern . Und vor Allem NICHT fixieren (!), Leine locker lassen ! Ich weiß, das sind chaotische Momente , aber wenn ihr gelassen bleibt , geht das auf die Kleine über....wenn ein Kommando daheim schon besonders gut klappt , könnt ihr sie damit versuchen , abzulenken ...
Einen Junghund in so einer Situation zu fixieren hat zur Folge , daß er sich umsomehr dagegen wehrt- passiert das öfter , wird sich die Gegenwehr festsetzen und im schlimmsten Fall verliert die Kleine das Vertrauen in euch.
Ich ärgere mich Immer wieder über solche "Trainer"-Tipps.!
Ich würde euch ans Herz legen , eure Erziehungs -und Trainingspläne daran anzupassen , wie ein 5 Monate alter Junghund lernt .
Auch wenn drinnen schon so Viel prima klappt , draußen hat die Kleine vielmehr zu verarbeiten , als einem oft bewusst ist. 😉
Von daher ...in der Ruhe liegt die Kraft.
Viele liebe Grüße!
Ruby 🦋
Ich glaube als Grundschullehrerin kann ich behaupten, eine ruhige und souveräne Persönlichkeit zu sein, sonst wäre ich wahrscheinlich in meinem Beruf fehl am Platz..
sie ist jetzt 18 Wochen alt und wir üben 2-3 mal am Tag für jeweils 5 Minuten
sie hat etwa 3-4 mal die Woche die Möglichkeit mit anderen Hunden zu spielen, in der Hundeschule muss sie vom hundetrainer beim spielen mehrmals zurückgehalten werden, weil sie zu wild ist, anderen Hunden an den Ohren zieht etc.
ich wünsche mir ja nicht, dass sie alles perfekt macht, nur, dass sie beim spazieren gehen nicht ständig nach vorne in die Leine rennt, sondern sich mal kurz auf mich konzentrieren kann, wenn ich sie anspreche